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Triathlon: Frodeno ist Ironman-Europameister

8. Juli 2018

Die Revanche ist gelungen: Der zweimalige Ironman-Weltmeister Jan Frodeno schlägt den aktuellen Titelträger auf dessen Heimstrecke in Frankfurt und ist Europameister.

Ironman Europameisterschaft in Frankfurt Jan Frodeno
Bild: picture alliance/dpa/A. Dedert

Der zweimalige Weltmeister Jan Frodeno hat zum zweiten Mal nach 2015 die Ironman-EM in Frankfurt am Main gewonnen und drei Monate vor der WM ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Der 36-Jährige absolvierte die 3,8 Kilometer Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen am Sonntag in 8:00:58 Stunden - der amtierende Weltmeister Patrick Lange, Frodenos großer Rivale wohl auch bei der WM, musste sich mit dem dritten Platz begnügen (+8:28 Minuten).

"Ich bin echt happy, dass es geklappt hat. Da ist auch jede Menge Stolz dabei", sagte Frodeno nach dem Zieleinlauf im hr-Fernsehen und versicherte nach der Tortur: "Jetzt bin ich aber auch richtig kaputt." Lange meinte: "Ich muss mit dem Podium zufrieden sein. Bis zur WM ist aber noch viel Arbeit zu erledigen."

Triathlon-Olympiasieger Frodeno, der in der Bankenmetropole vor drei Jahren den Streckenrekord von 7:49:48 Stunden aufgestellt hatte, katapultierte sich mit seinem Triumph in die Favoritenrolle für den Höhepunkt am 13. Oktober in Kailua-Kona/Hawaii. Zwischen Frodeno und Lange komplettierte der Schwede Patrik Nilsson (+7:17) das Podest.

Entscheidung auf der Laufstrecke

Bei Schwimmen kann Patrick Lange (M.) an Jan Frodeno (r.) überraschend dranbleibenBild: picture alliance/dpa/A. Dedert

Schon um 6.30 Uhr war am Langener Waldsee der Startschuss gefallen, wie schon bei der zurückliegenden WM auf Hawaii war der Australier Josh Amberger der schnellste Schwimmer. Frodeno und Lange stiegen gemeinsam aus dem Wasser - und das durfte insbesondere Lange als verheißungsvolles Zeichen für den weiteren Verlauf interpretieren. Denn sein größter Widersacher Frodeno gilt als ausgezeichneter Schwimmer, seine eigenen Stärken besitzt der amtierende Hawaii-Champion selbst hingegen auf der Laufstrecke. Auch deshalb blieb das Rennen bis zum Schluss offen.

Auf dem Rad harmonierte das Duo, unter anderem unterstützt vom Vorjahresdritten Patrik Nilsson (Schweden), zunächst allerdings nicht wie erhofft. Der Rückstand auf den führenden Amberger wuchs bis zur Hälfte der zweiten Teilstrecke auf mehr als vier Minuten an. Erst dann forcierte vor allem Frodeno das Tempo, bis zum Wechsel schmolz seine Lücke zu Amberger auf mickrige 20 Sekunden. Aber weitaus wichtiger für den finalen Showdown: Weltmeister Lange lag noch immer in Schlagdistanz, nur 21 Sekunden hinter Frodeno.

Frodeno hatte in der unmittelbaren Vorbereitung ein Rad-Sturz aus dem Konzept gebracht. Trotz Platzwunde auf der Wange zeigte er aber auf der gesamten Strecke keine nennenswerten Schwächen. 

Ryf gewinnt bei den Frauen

Die Entscheidung bei nahezu idealen Bedingungen fiel so beim abschließenden Marathonlauf. Lange, der vor dem Rennen selbstbewusst getönt hatte, er könne "Minuten aufholen", wollte Frodeno genau dort überflügeln. Aber der Triathlon-Olympiasieger von 2008 bewies Stärke, baute seinen kleinen Vorsprung nach dem Radfahren aus und wehrte die Attacken von Lange bis zum Zieleinlauf auf dem Römerberg erfolgreich ab.

Raumgreifende Schritte entlang des Mainufers: die Schweizerin Daniela RyfBild: picture alliance/dpa/A. Dedert

Bei den Frauen siegte die Schweizerin Daniela Ryf in neuem Streckenrekord von 8:38:44 Stunden. Die Olympiasiegerin von 2008 und 2012 und Hawaii-Gewinnerin der vergangenen drei Jahre ließ der Konkurrenz keine Chance und hatte schon nach dem Radfahren fast eine halbe Stunde Vorsprung. Auf Rang zwei kam Sarah True (USA) mit 26:35 Minuten Rückstand ins Ziel, die Australierin Sarah Crowley (+32:47 Minuten) wurder Dritte vor der Deutschen Anne Haug (+35:22 Minuten) bei ihrem Ironman-Debüt.

to/jst (sid, dpa)