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Triathlon

Tobias Oelmaier

Schwimmen, Radfahren und Laufen - wie kombiniert man völlig unterschiedliche Bewegungsarten?

Piktogramm für Triathlon bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Triathlon ist noch eine sehr junge Sportart. Die Ursprünge gehen in die späten 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück, als einige US-Soldaten auf Hawaii bei einem Bier darüber diskutierten, wer wohl der beste Ausdauersportler sei: Der Schwimmer, der Radfahrer oder der Läufer. Um das festzustellen, beschlossen sie, einen Wettkampf zu veranstalten, bei dem die Distanzen des Waikiki Brandungssschwimmens, des Radrennens Rund um Oahu und des Honolulu-Marathons ohne Pause an einem Tag absolviert werden mussten. Der Ironman-Triathlon war geboren. Seine Streckenlängen: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen.

Der kleine Bruder des Ironman ist olympisch

Volle Attacke bis zur totalen ErschöpfungBild: picture-alliance / dpa

Der Ironman wohl die spektakulärste Form des Triathlons, obwohl auch die kürzeren Distanzen ihren Reiz haben. Und spätestens, seit Triathlon im Jahre 2000 olympisch wurde, ist die Kurzdistanz auch hierzulande populär. 2007 bei der Weltmeisterschaft in Hamburg gewann Daniel Unger den Titel. Für ihn liegt gerade in der Kürze der Rennen mit um die 100 Minuten Wettkampfdauer deren Reiz: “es sind Kämpfe Mann gegen Mann, es ist ständig was los beim Schwimmen, diese Waschmaschine, wenn 50 oder noch mehr Athleten gleichzeitig um die Boje wollen.“ Erklärt er begeistert, auf dem Rad „gibt es Attacken, es gibt Stürze, es gibt Ausreißversuche und beim Laufen diese Endspurts, diese Ausscheidungsrennen. Und der Ironman dauert acht Stunden. Er ist zwar ein außergewöhnlicher Wettkampf, aber zum Zuschauen langweilig und langwierig."


40 Stunden Training für 100 Minuten Wettkampf

Athen 2004Bild: AP

Auch wenn die Strecken mit 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen vergleichsweise kurz sind, gelten auch die Kurztriatheten als Trainingsweltmeister. 30 bis 40 Stunden pro Woche sind keine Seltenheit. Vor allem im Laufen können manche Triathleten bei der Spitze der nationalen Spezialisten mithalten. Die Kunst, beschreibt Unger, liege darin, keine Schwächen zu haben. „Laufen ist entscheidend. Viele Spezialisten haben vor vielen Jahren den Einstieg ins Triathlon-Geschäft gewagt, und die machen die Rennen schwer. Das heißt, ehemalige Schwimmer versuchen von vorneweg ein hohes Tempo im Wasser anzugehen, Radfahrer attackieren auf dem Rad und die Läufer setzen alles auf die finalen zehn Kilometer.“

So müsse man sich an den Spezialisten orientieren, auch im Training schon, um dann eben in der absoluten Weltspitze überhaupt mithalten zu können.


Spannende Olympiapremiere in Australien

Erste Olympiasieger wurden in Sydney die Schweizerin Brigitte McMahon und der Kanadier Simon Whitfield, wobei vor allem das Männer-Rennen bei Daniel Unger tiefe Eindrücke hinterlassen hat. Sein Freund und Trainingskamerad Stefan Vuckovic holte damals Silber - und Unger war als Fan und Tourist dabei. Ein „tolles Erlebnis“ sei es gewesen, als Vuckovic an ihm vorbeilief, habe er noch in Führung gelegen…

Der Rest ist Olympia-Geschichte. Auf den letzten 200 Metern musste der Deutsche seinen Konkurrenten noch vorbeiziehen lassen, wurde aber, so Daniel Unger, „dann der glücklichste Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Sydney, und denke ich mal, hat unsere Sportart richtig nach vorne gebracht."

Beim Rennen von Peking fürchten die Triathleten vor allem einen Gegner, der schwer greifbar ist: die Luftverschmutzung und die feuchte Hitze.