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Trickst China bei Solarexporten?

29. Mai 2015

Die Billigkonkurrenz aus China hat die europäische Solarbranche in eine tiefe Krise gestürzt. Eine Einigung auf Mindestpreise machte zuletzt Hoffnung. Doch jetzt könnte der Streit wieder losgehen.

Solarmodule
Bild: picture-alliance/dpa

Die EU-Kommission macht ernst und leitet eine weitere Untersuchung zu den Handelspraktiken der chinesischen Solarindustrie ein. Nach Einschätzung der Behörde versuchen chinesische Unternehmen, die Anti-Dumping-Zölle für Solaranlagen illegal zu umgehen, indem sie ihre Produkte über Drittländer in die EU einführen.

Der deutsche Hersteller Solarworld habe in einer Beschwerde hinreichende Beweise für eine Untersuchung vorgelegt, so die Kommission.

Die chinesischen Unternehmen werden demnach verdächtigt, ihre Solarmodule über Länder wie Malaysia und Taiwan zu verschiffen, um sie dann mit falschen Papieren nach Europa weiterzuleiten.

Deshalb will die Kommission nun verstärkt Waren aus diesen Ländern kontrollieren. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte die EU hohe Strafzölle auf die betroffenen Produkte verhängen.

Lange Geschichte

Der Streit um chinesische Solarmodule beschäftigt Industrie und Politik seit einigen Jahren. Den chinesischen Unternehmen wurde vorgeworfen, von staatlichen Substitutionen zu profitieren und damit den Wettbewerb massiv zu verzerren.

Nach längerer Auseinandersetzung hatte die EU 2013 mit China Mindestpreise und Strafzölle vereinbart. Damit sollte die schwer angeschlagene europäische Solarindustrie gegen die chinesische Konkurrenz gewappnet werden.

Nach Meinung der europäischen Solarlobby gelangen aber noch immer viele chinesische Module zu günstig nach Europa. Die Herstellerinitiative EU Prosun schätzt den dadurch entstandenen Schaden für die EU auf rund 500 Millionen Euro.

nm/bea (dpa, rtr)

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