1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kunst

Trier entscheidet über Karl-Marx-Statue

13. März 2017

China möchte der Geburtsstadt von Karl Marx eine große Statue zukommen lassen. Anlass ist der 200. Geburtstag im nächsten Jahr. Seit Monaten wird in Trier darüber diskutiert, ob man das Geschenk annehmen will.

BdT Hölzerner Karl Marx-Schattenriss in Trier vorgestellt
Bild: picture-alliance/dpa/H. Tittel

2018 feiern die Trierer den 200. Geburtstag des berühmtesten Sohnes ihrer Stadt. Auf dem Simeonstiftplatz im Stadtzentrum nahe der Porta Nigra soll zu diesem Anlass eine mehr als sechs Meter hohe Bronze-Statue von Karl Marx aufgestellt werden - ein Geschenk der Volksrepublik China. Anfertigen soll sie der chinesische Künstler Wu Weishan. Um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie sich so ein riesiger Marx auf dem Platz macht, hatte die Stadt Anfang März bereits einen hölzernen Dummy der Statue aufgestellt.

"Wir sollten Karl Marx nicht verstecken"

Doch das Thema sorgt für Diskussionen - schon seit Monaten. Am Montag (13.03.2017) soll nun der Stadtrat darüber entscheiden, ob das Geschenk aus Fernost angenommen wird oder nicht. 

Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) ist dafür: "Karl Marx ist einer der größten Bürger in dieser Stadt und wir sollten ihn nicht verstecken", sagte er. Bei vielen Einwohnern aber löste unter anderem die enorme Größe des "Mega-Marx" zum Teil heftige Kritik aus. Zudem befürchten sie Pilgerscharen aus dem kommunistischen China.

Trierer Stadtrat streitet um Marx-Statue

Auch die Politik ist sich nicht einig über das geplante Denkmal. Fraktionen von FDP und AfD im Trierer Stadtrat lehnen die Statue ab. Alle anderen Fraktionen freuen sich nach eigenem Bekunden über das Geschenk. Auch die CDU nennt Karl Marx "einen großen Sohn der Stadt" und rät zu einer entspannteren Diskussion.

Immer wieder haben Marx- und Engels-Denkmäler in Deutschland Kontroversen hervorgerufen. Gegner der oft überlebensgroßen Statuen sehen in ihnen ein Symbol für die Unterdrückung in kommunistischen Regimen. Befürworter halten entgegen, dass Marx und Engels große historische Persönlichkeiten waren, deren revolutionäre Ideen nicht nur die deutsche, sondern auch die Weltgeschichte maßgeblich geprägt haben.

Karl Marx, einer der geistigen Väter des Kommunismus, wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und verbrachte hier die ersten 17 Jahre seines Lebens. Das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Trier planen zum Jubiläumsjahr eine große Ausstellung in Trier.

sf/pl (dpa/SWR)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen
Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen