Tod und Triumphe - Michael Manns Kinofilm über Enzo Ferrari
John Silk
13. Dezember 2023
Der US-Regisseur Michael Mann porträtiert in seinem neuen Kinofilm den vielleicht berühmtesten Mann der Automobilindustrie - Enzo Ferrari. In den Hauptrollen spielen Adam Driver und Penelope Cruz.
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"Wenn Du in eines meiner Autos steigst, dann um zu gewinnen", sagt Enzo Ferrari in einem neuen Film über sich und seine Konstruktionen. Dieser unbedingte Siegeswille hatte jedoch seinen Preis. Der Unternehmer und Gründer des Grand-Prix-Rennstalls Scuderia Ferrari stand mit seinem Team zeitweise vor dem finanziellen Ruin, und einige seiner Fahrer sollten das Rennen um den ersten Platz mit ihrem Leben bezahlen.
Der von US-Regisseur Michael Mann inszenierte und von Troy Kennedy Martin geschriebene Film "Ferrari" basiert auf der 1991 erschienenen Biografie "Enzo Ferrari: The Man, the Cars, the Races, the Machine" von Brock Yates. Das Sportdrama beleuchtet die persönlichen und beruflichen Kämpfe von Enzo Ferrari, verkörpert vom US-Schauspieler Adam Driver.
Zu diesen Kämpfen zählen der Tod seines Sohnes Dino, die sich abkühlende Ehe mit seiner Frau Laura - im Film dargestellt von Penelope Cruz - und schließlich der drohende Bankrott seines Unternehmens.
Brennender Ehrgeiz, der einen Funken brauchte
Enzo Ferrari kam 1898 im norditalienischen Modena zur Welt und genoss nur wenig Schulbildung. Mit zehn Jahren wurde er Zeuge, wie Felice Nazzaro das Autorennen Circuito di Bologna 1908 gewann. Ein einschneidender Moment für den Jungen: Er beschloss, selbst eines Tages Rennfahrer zu werden.
Der Erste Weltkrieg bremste diese Ambitionen. Enzo diente im 3. Gebirgsartillerieregiment der italienischen Armee. Und obwohl er den Krieg überlebte, musste er doch den Verlust seines älteren Bruders Alfredo Jr. und seines Vaters Alfredo hinnehmen. Beide starben 1916 an einer Grippe.
Enzo selbst erkrankte während der Grippeepidemie 1918 und wurde daraufhin aus dem italienischen Militär entlassen. Bald darauf erfüllte sich sein Traum: Er trat 1920 dem Alfa Romeo-Team bei.
Die verrücktesten Rennserien der Welt
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Doch es sollte nicht lange dauern, bis die nächste Tragödie folgte: So kamen Enzos Teamkollegen Ugo Sivocci 1923 in Monza und Antonio Ascari 1925 in Montlhéry bei Rennunfällen ums Leben. Tief betroffen vom Verlust seiner guten Freunde fuhr Enzo Ferrari nur noch halbherzig Rennen und wandte sich organisatorischen Seiten des Motorsports zu.
Die Geburt seines Sohnes Dino im Jahr 1932 veranlasste ihn, sich vom Rennsport zurückzuziehen. Von da an konzentrierte er sich lieber auf die Leitung des Fahrerteams seiner 1929 gegründeten Scuderia Ferrari.
An der Schwelle
Die Marke Ferrari, die noch mit Alfa Romeo zusammenarbeitete, entstand in den 1930er Jahren, Markenzeichen wurde das Logo eines tänzelnden Pferdes.
Formel 1: 70 bewegte Motorsport-Jahre
2020 hat die Formel 1 ihren 70. Geburtstag gefeiert. In der Historie der Königsklasse des Motorsports gab es seit 1950 viele große Sieger, schlimme Unfälle und charismatische Persönlichkeiten.
Bild: Yuri Kochetkov/Reuters
Der erste Sieger
Am 13. Mai 1950 beginnt auf dem Silverstone Circuit in England die Geschichte der Formel 1. Es ist der erste Lauf zur Fahrer-Weltmeisterschaft, die der Automobil-Dachverband FIA ausgeschrieben hat. Premierensieger wird Giuseppe "Nino" Farina (Foto). Der Italiener gewinnt in der Saison, die sieben WM-Läufe umfasst, zwei weitere Rennen und wird erster Formel-1-Weltmeister.
Bild: picture-alliance/AP Images
Der frühe Dominator
Juan-Manuel Fangio prägt die Anfangsjahre der Formel 1 und wird als Pilot für Alfa Romeo, Maserati, Mercedes und Ferrari insgesamt fünfmal Weltmeister (1951, 1954 - 1957). Diesen Rekord hält bis 2003, als Michael Schumacher ihn übertrifft. Unerreicht ist nach wie vor die Erfolgsquote Fangios: 51 Mal geht er bei einem Grand Prix an den Start. 24 Mal fährt er als Erster über die Ziellinie.
Bild: picture-alliance/dpa
Der deutsche Grand Prix
In ihrer zweiten Saison macht die Formel 1 auch in Deutschland Station. Rennstrecke ist anfangs die Nürburgring-Nordschleife. Später wird auch auf der AVUS in Berlin (1959) und dem Hockenheimring gefahren (seit 1970). Seit 1951 ist Deutschland mit vier Ausnahmen immer im Rennkalender dabei. Allerdings steht die Formel-1-Zukunft in Deutschland in den letzten Jahren immer wieder auf der Kippe.
Bild: picture-alliance/dpa
Der tote Weltmeister
Ist er Deutscher oder Österreicher? Der in Mainz geborene Jochen Rindt wächst bei den Großeltern in Graz auf und fährt mit österreichischer Lizenz. Beim Grand Prix in Monza verunglückt er 1970 tödlich. Sein Lotus rast in die Begrenzung und bricht auseinander. Rindt stirbt, hat aber in der WM einen so großen Vorsprung, dass ihn kein Konkurrent mehr einholt. Posthum wird er Weltmeister.
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Die weibliche Seite
Insgesamt gehen in der Formel-1-Historie nur fünf Frauen an den Start. Die erste ist 1958 Maria Teresa de Filippis aus Italien, die erfolgreichste ihre Landsfrau Lella Lombardi (l.), die zwischen 1975 und 1976 an zwölf Formel-1-Rennen teilnimmt und 1975 beim Großen Preis von Spanien Sechste wird. Damit ist sie die einzige Fahrerin, die jemals in die Punkteränge fährt.
Bild: Getty Images/AFP
Die längsten Sekunden
Am 1. August 1976 verliert Niki Lauda auf der Nürburgring-Nordschleife die Kontrolle über seinen Ferrari und kracht in eine Felswand. Sein Wagen geht in Flammen auf, und es dauert rund 50 Sekunden, bis Lauda aus dem Wrack geborgen wird. Der amtierende Weltmeister aus Österreich erleidet schwere Verbrennungen und Verätzungen in der Lunge, kehrt aber nur 42 Tage nach seinem Crash ins Cockpit zurück.
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Die Mutter aller Rennen
Die Formel 1 hat schon auf vielen Strecken ihre Rennen ausgetragen, doch keine ist so speziell wie der enge Circuit de Monaco in Monte Carlo. Der Stadtkurs durch das Fürstentum gehört seit 1950 zum Rennkalender. Fehler sind hier verboten, Überholen fast unmöglich. Nelson Piquet sagte einst sehr treffend: "Formel 1 fahren in Monaco ist wie Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer."
Bild: picture-alliance/Hoch zwei
Das größte Versprechen
Wie oft wäre Ayrton Senna wohl Formel-1-Weltmeister geworden, hätte es den tragischen Unfall von Imola nicht gegeben? Der Brasilianer ist schon zu Lebzeiten eine Ikone des Motorsports: jung, schön und schnell. Am 1. Mai 1994 rast Senna in seinem Williams in Imola in eine Begrenzungsmauer und stirbt auf dem Weg ins Krankenhaus. Er ist erst 34 Jahre alt und "nur" dreifacher Weltmeister.
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Der erfolgreichste Fahrer
Sieben Mal sichert sich Michael Schumacher den Fahrertitel. Eine Bestmarke, die Lewis Hamilton in diesem Jahr egalisiert. Nach zwei Weltmeisterschaften mit Benetton prägt Schumacher ab dem Jahr 2000 bei Ferrari eine Ära: Fünfmal in Folge steht er am Saisonende vorne. Nach Rücktritt und Comeback fährt "Schumi" für Mercedes, jedoch in den Jahren, bevor die Silberpfeile beginnen, alles zu dominieren.
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Der leuchtendste Stern
Der prägendste Fahrer der vergangenen Jahre kommt aus Großbritannien. Sieben Fahrertitel hat Lewis Hamilton bereits, der achte - eine neue Rekordmarke - könnte 2021 folgen. Einige andere beeindruckende Bestmarken hat der gereifte Brite bereits aufgestellt. Hamilton, früher ein Selbstinszenierer auf Social Media, ist mittlerweile auch politisch aktiv und kämpft gegen Rassismus und für Tierschutz.
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Das letzte Opfer
Nach langem Koma erliegt Jules Bianchi am 17. Juli 2015 seinen Verletzungen. Der 25-Jährige kommt neun Monate zuvor beim Großen Preis von Japan bei Regen von der Strecke ab und prallt in das Heck eines Bergungsfahrzeugs. Er erleidet schwere Kopfverletzungen. Bianchi ist der 32. Formel-1-Pilot, der bei einem Rennen tödlich verunglückt oder an den Spätfolgen stirbt.
Bild: Getty Images
Die oberste Instanz
Jahrzehntelang gibt Bernie Ecclestone vor, was in der Formel 1 gemacht wird. Der ehemalige Rennfahrer vermarktet die Formel 1 ab Anfang der 70er Jahre an TV-Sender und Werbepartner und macht aus ihr ein Milliardengeschäft. Der 1,59 Meter kleine Brite bestimmt alles und bringt die Rennställe immer wieder gegen sich auf. 2017 heißt es: "Bye bye, Bernie!" Ecclestone verkauft an Liverty Media.
Bild: picture-alliance/epa/D. Azubel
Die merkwürdigste Phase
Ihren 70. Geburtstag begeht die Formel 1 hinter Masken und auf Abstand. Wegen der Corona-Pandemie hat sich der Saisonstart bis in den Juli verschoben, nur unter strengen Hygiene-Auflagen kann überhaupt gefahren werden. Doch egal ob mit Mund-Nasen-Schutz oder ohne: Auf der Strecke dominieren mal wieder Mercedes und Weltmeister Lewis Hamilton (2.v.l.) das Geschehen.
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Abschied als Unvollendeter
Nach sechs Jahren verlässt Sebastian Vettel Ferrari und fährt in der kommenden Saison für Aston Martin. Mit dem erwünschten WM-Titel in Rot klappt es nicht. 2017 und 2018 wird Vettel Vizeweltmeister, die letzten beiden Jahre im unterlegenen Ferrari sind aber frustrierend für den ehrgeizigen Deutschen, der im Aston Martin wieder regelmäßig aufs Podium fahren möchte.
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Der Mann der Zukunft?
Der erste Schritt ist gemacht: Formel-2-Champion Mick Schumacher hat beim Team Hass einen der begehrten Startplätze in der Königsklasse ergattert. Das soll aber nur der erste Schritt sein. Über kurz oder lang wird der Sohn von Michael Schumacher seinem Vater wohl ins Ferrari-Cockpit folgen und dann - wenn die Scuderia wieder ein konkurrenzfähiges Auto hat - mit um die WM fahren.
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Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg die Ferrari-Fabrik in die Kriegsproduktion für die faschistische Regierung Mussolinis ein. Nach dem Umzug von Modena nach Maranello im Jahr 1943 wurde das Werk von den Alliierten bombardiert. Die wiederaufgebaute Werkstatt ist noch heute die Heimat des Formel-1-Teams.
Nach dem Krieg beschloss Ferrari, für die von ihm 1939 gegründete Ferrari S.p.A. Autos zu bauen, die seinen Namen tragen sollten. Als 1950 die erste Saison der Formel-1-Weltmeisterschaft der Fahrer stattfand, nahm das Ferrari-Team wie selbstverständlich teil. Innerhalb von zwei Jahren hatten sie mit Alberto Ascari (dem Sohn des verstorbenen Antonio Ascari) ihren ersten Weltmeisterfahrer, und die Ferrari-Legende war geboren.
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Besessen vom Motorsport
Michael Manns Film, der im Jahr 1957 spielt, zeigt jedoch, dass es noch Probleme geben würde. Der frühe Tod seines Sohnes Dino 1956 im Alter von 24 Jahren, der an der degenerativen Krankheit Duchenne-Muskeldystrophie erkrankt war, hatte Enzo Ferrari erschüttert. Der Verlust belastete auch die Beziehung zu seiner Frau Laura.
Das Enzo-Ferrari-Museum im italienischen Modena - Euromaxx
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Zu dieser Zeit begann auch sein Imperium zu zerbröckeln, der finanzielle Ruin zeichnete sich ab. "Wie?" fragt Enzo im Film ungläubig und erweckt den Eindruck, den Bezug zur Realität verloren zu haben. "Sie geben mehr aus, als Sie einnehmen", lautet die trockene Antwort seines Finanzberaters.
Auch wenn er nicht immer mit beiden Beinen auf dem Boden stand - Enzo schien besessen davon, vier Räder auf dem Asphalt zu halten, und dabei immer schneller zu werden.
Piero Taruffi rettete Ferrari vor dem Ruin
Im selben Jahr warf Ferrari ein letztes Mal die Würfel und meldete seinen Rennstall zur Mille Miglia 1957 an, einem Rennen, das auf einer Strecke von rund 1500 km - oder tausend römischen Meilen - ausgetragen wurde, die ausschließlich aus öffentlichen Straßen in Italien bestand. Der Sieg des Fahrers Piero Taruffi (in der Filmbiografie gespielt von Patrick Dempsey) rettete den Rennstall vor dem Bankrott.
Michael Schumacher, einer der besten F1-Fahrer aller Zeiten
An diesem Freitag (29. Dezember) jährt sich zum zehnten Mal der Tag von Michael Schumachers schwerem Skiunfall. Ein Blick zurück auf die beeindruckende Formel-1-Karriere des heute 54-Jährigen.
Bild: FrankHoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Alles beginnt beim Kart-Rennen
Michael Schumacher (2.v.l.), geboren am 3. Januar 1969, startet wie viele Formel-1-Fahrer im Kartsport. Mit zwölf Jahren macht er den Kartführerschein. Er gewinnt zahlreiche deutsche und europäische Meisterschaften, bevor er 1987 in den Autorennsport einsteigt. Dem Kart bleibt er stets treu. Auf der heimischen Bahn wird er zum Mentor für Bruder Ralf, der es später auch in die Formel 1 schafft.
Bild: picture-alliance/Hoch2/Ronco
Das Formel-1-Debüt
Michael Schumacher gibt sein Formel-1-Debüt 1991 bei Jordan. Er startet jedoch nur in einem einzigen Rennen für das von Eddie Jordan (l.) gegründete Team: beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps. Allerdings zwingen Kupplungsprobleme den damals 22-Jährigen bereits in der ersten Runde zur Aufgabe.
Bild: Ronco/HOCH ZWEI/picture alliance
Der Schritt zu Benetton
Entmutigen lässt er sich dadurch nicht. Fünf weitere Formel-1-Rennen absolviert Michael Schumacher noch im gleichen Jahr, nachdem er von Benetton unter Vertrag genommen worden ist. In der Fahrerwertung holt er sich in seinem ersten Jahr vier Punkte und wird damit 14. in der Gesamtwertung der Saison 1991.
Bild: D.P.P.I./ASA/picture-alliance
Der erste Grand-Prix-Sieg
Ein Jahr nach seinem Formel-1-Debüt gewinnt er ausgerechnet in Spa-Francorchamps seinen ersten Grand-Prix-Titel - auf dem Kurs, den er später als seine Lieblingsstrecke bezeichnet. Hier hilft ihm der Brite Nigel Mansell (l.), der 1992 Weltmeister wird, dabei, die Trophäe hochzustemmen. Schumacher beendet die Saison mit 53 Punkten auf dem dritten Platz der Fahrerwertung.
Bild: picture-alliance/dpa/EPA
Der erste WM-Titel
Nur zwei Jahre später lässt Schumacher zum ersten Mal alle Konkurrenten hinter sich. Doch die Saison 1994 steht unter keinem guten Stern: Der Tod von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger in Imola überschattet alles. Dennoch feiert "Schumi" in Adelaide in Australien mit dem Benetton-Team seinen ersten Fahrertitel. 1995 gelingt ihm die Titelverteidigung.
Bild: Laci Perenyi/IMAGO
Die Ära bei Ferrari
1996 wechselt Michael Schumacher zu Ferrari. Nach langer Durststrecke zu Beginn seiner Zeit in Italien erlebt er bei den "Roten" seine erfolgreichsten Jahre in der Formel 1. Mit der "Scuderia" holt Schumacher von 2000 bis 2004 fünf WM-Titel in Serie. Seit Jody Scheckters WM-Erfolg 1979 hatte der Traditionsrennstall auf einen Weltmeistertitel gewartet.
Bild: Toru Yamanaka/dpa/picture-alliance
Kein Engel
Michael Schumacher überschreitet manchmal auch Grenzen. Im letzten Rennen 1997 rammt er den Boliden von Jacques Villeneuve, als der Kanadier versucht, ihn zu überholen. Für Schumi und den beschädigten Ferrari ist das Rennen zu Ende. Villeneuve fährt als Dritter ins Ziel, bekommt vier Punkte und wird damit Weltmeister. Die FIA disqualifiziert Schumacher rückwirkend für die gesamte Saison 1997.
Bild: Motorsport Images/imago images
Der letzte Grand-Prix-Sieg
Am 1. Oktober 2006 gewinnt Michael Schumacher in Shanghai, es ist der 91. Sieg seiner Formel-1-Karriere. Es bleibt sein letzter Grand-Prix-Erfolg. Am Ende der Saison scheidet der damals 37-Jährige aus dem Rennsport aus. In der Endabrechnung belegt er noch einmal Platz zwei der Fahrerwertung. 2007 steigt Schumacher als Berater bei Ferrari ein.
Bild: picture-alliance/dpa/G. Breloer
Begeisterter Fußballer
Nicht nur am Gaspedal, sondern auch auf dem Fußballplatz beweist er viel Gefühl im Fuß: Schumacher, Anhänger des Bundesligisten 1. FC Köln und selbst begeisterter Fußballer, nimmt gerne an Prominenten-Spielen teil und macht dort eine gute Figur. Wenn er die Weihnachtszeit in seinem Haus in Trysil in Norwegen verbringt, trainiert und spielt er sogar beim dortigen Drittligisten Nybergsund IL.
Bild: Eibner-Pressefoto/picture alliance
Auch auf zwei Rädern am Limit
Seit 2008 fährt Schumacher als Hobbyfahrer in einer Motorrad-Rennserie mit. Anfang 2009 stürzt er bei einem Rennen in Cartagena in Spanien schwer. Schumacher bricht sich einen Halswirbel und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. Sein für August 2009 geplantes Formel-1-Comeback platzt. Er sollte bei Ferrari den verletzten Brasilianer Felipe Massa ersetzen.
Bild: Ralph Koehler/Bongarts/Getty Images
Comeback vor dem Ruhestand
2010 kehrt Michael Schumacher mit Mercedes auf die große Formel-1-Bühne zurück - allerdings mit nur mäßigem Erfolg. Beim Großen Preis von Europa 2012 in Valencia in Spanien wird Schumacher noch einmal Dritter - mit 43 Jahren. Nach der Saison 2012 verabschiedet sich Schumacher endgültig in den Ruhestand.
Bild: Clive Mason/Getty Images
Der Skiunfall
Am 29. Dezember 2013 stürzt Schumacher beim Skifahren (Bild von 2005) in den französischen Alpen und schlägt mit dem Kopf auf einen Fels. Trotz Helm trägt er schwerste Kopfverletzungen davon. Nach mehreren Operationen gibt sein Management im Juni 2014 bekannt, Schumacher sei bei Bewusstsein. Seitdem wird er zu Hause in der Schweiz gepflegt. Genaue Informationen über seinen Zustand gibt es nicht.
Bild: Oliver Multhaup/dpa/picture alliance
"Michael ist da - anders"
"Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir Michael", sagt Ehefrau Corinna (Bild von 2001) in einer Netflix-Dokumentation 2021. "Wir leben zu Hause zusammen, wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael gut geht und er unseren Familienzusammenhalt spürt." Und sie fügt hinzu: "Jeder vermisst Michael. Aber Michael ist ja da, anders, aber er ist da. Und das gibt uns allen Kraft.“
Bild: Oliver Multhaup/dpa/picture-alliance
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Doch auch jetzt war der Preis hoch, denn das Rennen wurde durch einen spektakulären Unfall des Ferrari 335 S in der Nähe des Dorfes Guidizzolo überschattet. Dabei fanden der Fahrer Alfonso de Portago und sein Beifahrer den Tod. Darüber hinaus starben zehn Zuschauer, unter ihnen fünf Kinder. Bei der Fahrt auf schnurgerader Straße mit 250 Stundenkilometern war ein Reifen geplatzt und hatte Portagos Ferrari in die Luft und auf die Zuschauer geschleudert.
Drei Tage nach dem Rennen setzte die italienische Regierung der Mille Miglia ein Ende. Autorennen auf den öffentlichen Straßen Italiens wurden verboten. Enzo Ferrari kam wegen Totschlags vor Gericht, wurde aber 1961 freigesprochen.
Dass Regisseur Michael Mann diesen Lebensabschnitt Ferraris in den Mittelpunkt seines Films rückt, erscheint logisch. Er fokussiert so auf das turbulente, um Kontroversen, Tod und Tragödien kreisende Leben des Automobilenthusiasten. "Siegen um jeden Preis" - diese Mentalität beherrscht den Motorsport bis heute.