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Troika zurück in Athen

7. September 2012

Die Experten von EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank sind wieder in der griechischen Hauptstadt. Von ihrem Urteil hängt ab, ob das verschuldete Griechenland weitere Hilfsgelder bekommt.

Antonis Samaras und Herman Van Rompuy (Foto: PA/ORESTIS PANAGIOTOU )
Bild: picture-alliance/dpa

Die "Männer in Schwarz" sind wieder da. So hat Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Finanzexperten einmal genannt, die prüfen, ob die Länder unter dem Euro-Rettungsschirm ihre Auflagen erfüllen. Seit Freitag sind die Experten der Troika von Europäischer Union (EU), Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) also wieder in Athen.

Angaben zu ihrem Arbeitsprogramm hat die Troika wie üblich nur wenige gemacht. Den Auftakt machte jedenfalls ein Treffen von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras (Foto).

Rompuy will Griechenland in Eurozone halten

Dabei begrüßte Van Rompuy die Bemühungen der Griechen um die Konsolidierung ihrer Wirtschaft und forderte Athen auf, seine Sparanstrengungen fortzusetzen. Er habe keine Zweifel, dass die Zukunft Griechenlands in der Eurozone liege, sagte der EU-Ratspräsident. Voraussetzung sei aber, dass die Reformen verwirklicht würden.

Samaras versichert dem Belgier, Griechenland werde seine Aufgaben erfüllen. Der Regierungschef machte aber deutlich, dass sein Land dringend Wachstum brauche. Das Problem der Arbeitslosigkeit - sie liegt derzeit bei 24,4 Prozent - habe mittlerweile "explosive Dimensionen angenommen." Die Ausdauer der Griechen zu sparen habe ihre Grnzen erreicht.

Neues Sparpaket geplant

Das verschuldete Griechenland hat sich zu umfangreichen Spar- und Reformmaßnahmen verpflichtet. Die Experten werden nun prüfen, wie weit das Land die Auflagen erfüllt hat. Die Troika prüft außerdem ein weiteres Sparpaket von 11,5 Milliarden Euro, das die griechische Regierung ihr vorlegen soll. Vom Bericht der Troika hängt es ab, ob die Euro-Länder und der IWF eine Kreditrate in Höhe von 31,5 Milliarden Euro auszahlen. Er wird für Ende September oder Anfang Oktober erwartet. Ohne dieses Geld droht Griechenland der Staatsbankrott.

In Griechenland sind die Auflagen der Troika stark umstritten. Erst am Donnerstag hatten in Athen wieder tausende Polizisten, Feuerwehrleute und Mitglieder der Küstenwache gegen erneute Gehaltskürzungen demonstriert. Außerdem haben die griechischen Gewerkschaften zu einem Massenprotest am Samstag in der zweitgrößten Stadt des Landes Thessaloniki aufgerufen.

det, gmf (afp,dpa)