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Gesellschaft

Tropennächte und Dürreschäden

30. August 2018

Den Temperaturrekord darf der "Jahrhundertsommer" von 2003 behalten, dafür gab es einige regionale Rekorde. Es regnete nur halb so viel wie im langjährigen Mittel. Die Dürre nennt der DWD "katastrophal".

Hitzesommer 2018 Deutschland Studenten auf einer verdorrten Wiese
Picknick in der deutschen Savanne: Viele Wiesen waren in den vergangenen Wochen ähnlich verdorrt wie dieseBild: picture alliance / Geisler-Fotopress

Für die Bilanz wurden rund 2000 Messstationen zu Sonnenscheindauer, Niederschlägen und Temperaturen ausgewertet. In der kommenden Woche, wenn alle Werte vorliegen und überprüft wurden, wollen sich die DWD-Klimatologen noch einmal zum Sommer 2018 äußern.

Während immer mehr Freibäder in Deutschland schließen müssen, waren andere diesen Sommer gut besuchtBild: picture-alliance/H. Dittrich

Der heißeste Ort Deutschlands war Bernburg an der Saale mit einem Spitzenwert von 39,5 Grad und zwölf Tagen, an denen das Thermometer über 35 Grad kletterte. Auch wenn die 40-Grad-Marke in diesem Sommer nirgends durchbrochen wurde, gab es durchaus lokale Rekordwerte an einigen der rund 2000 DWD-Stationen: Berlin und Brandenburg erlebten mit Durchschnittstemperaturen von 20,8 beziehungsweise 20,3 Grad ihren bislang heißesten Sommer. Auf ganz Deutschland gerechnet, lag die Durchschnittstemperatur bei 19,3 Grad und damit leicht unter dem Rekordsommer von 2003.

Weil Hunde sich nicht durch Schwitzen Kühlung verschaffen können, sind sie gegenüber Hitze sehr empfindlichBild: picture-alliance/dpa Themendienst

In den vorausgegangenen Monatsbilanzen für Juni und Juli hatte der DWD den ersten beiden Sommermonaten bereits besonders viel Sonne und Wärme bei deutlich zu wenig Regen bescheinigt. Im Juli hatten sogenannte Tropennächte, in denen es 20 Grad und wärmer war, vielen Menschen den Schlaf geraubt.

Starkes Regendefizit schon im Frühling

Mit 130 Litern pro Quadratmeter regnete es in diesem Sommer nur halb so viel wie im langjährigen Mittel. Lediglich 1911 war der Sommer mit 124 Litern noch trockener. Mittel-, Ost- und Norddeutschland waren am stärksten von der Dürre betroffen, Sachsen-Anhalt litt besonders unter einer Kombination aus hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen. Am meisten regnete es in Bayern mit 210 Litern pro Quadratmeter. Bereits seit dem Frühling war regelmäßig über ein ausgeprägtes Regendefizit berichtet worden. Dürreschäden in der Landwirtschaft und Waldbrandgefahr in ausgedörrten Wäldern gehörten zu den Folgen des Wassermangels.

340 Millionen Euro soll der Deutsche Bauernverband als Entschädigung für dürrebedingte Ernteausfälle bekommenBild: picture alliance/R. Brandstätter

Doch auch Unwetter mit Starkregen und heftigen Gewittern prägten in anderen Teilen Deutschlands den Sommer 2018. Wiederholt waren der Bahn- und Flugverkehr von Extremwetter betroffen.

Death Valley in Düsseldorf: Am Rheinufer entstanden durch die anhaltende Trockenheit RisseBild: picture-alliance/dpa/M. Gerten

Noch ist der Sommer nicht vorbei, aber für die letzten Augusttage sind keine neuen Höchsttemperaturen mehr zu erwarten: Das Tief "Wanda", das derzeit über Deutschland hinwegzieht, hat dicke Regenwolken im Gepäck und verfehlt mit Höchsttemperaturen bis 24 Grad die offizielle Sommer-Marke von 25 Grad.

ehl/hk/qu (dpa)

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