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Politik

Trotz Schneesturm: Demo gegen Präsident Vucic

5. Januar 2019

Den fünften Samstag in Folge sind sie in Belgrad auf die Straße gegangen: 15.000 Menschen warfen dem serbischen Staatschef Aleksandar Vucic eine autoritäre Herrschaft und die Unterdrückung der Zivilgesellschaft vor.

Serbien - Protest gegen die Regierung in Belgrad
Bild: Reuters/M. Djurica

Die 15.000 Teilnehmer der Kundgebung trotzten einem Schneesturm und marschierten warm eingepackt zum Sitz des staatlichen Fernsehsenders RTS in Belgrad. Dieser wird von Anhängern des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic strikt kontrolliert. Anschließend zogen die Demonstranten weiter vor den Amtssitz des Präsidenten. Dort riefen sie laut "Vucic, Dieb".

"Serbien erhebt sich allmählich, ganze Städte erheben sich", sagte der Schauspieler Branislav Trifunovic, wie der private Fernsehsenders N1 berichtete. "Wir werden immer mehr." Trifunovic ist einer der Anführer der Protestbewegung.

Die Kundgebung stand wieder unter dem Motto "Einer von fünf Millionen". Die Parole hebt auf eine Aussage des autoritär agierenden Vucic ab. Dieser hatte auf die Forderung der Opposition nach freien Medien und fairen Wahlen erklärt, er werde selbst dann nicht nachgeben, wenn die Forderung von fünf Millionen Menschen erhoben werde. Serbien hat sieben Millionen Einwohner.

Bild: Reuters/M. Djurica

Kleinere Demonstrationen gab es auch in der südlich gelegenen Stadt Kragujevac und in Novi Sad im Norden.

Die Regierungsgegner protestierten auch wieder gegen die aus ihrer Sicht vom Vucic-Kabinett tolerierte Gewaltanwendung gegen Kritiker. Ursprünglicher Anlass der Demonstrationen war der brutale Angriff auf den Vorsitzenden der Serbischen Linken, Borko Stefanovic, Ende November in der südserbischen Stadt Krusevac.

Die Täter sind bis heute unbekannt. Die ursprünglich festgenommenen Verdächtigen wurden kurz vor der Jahreswende aus Mangel an Beweisen freigelassen. Vucic verurteilte den Anschlag - die Opposition macht ihn aber weiter dafür verantwortlich. Sie wirft dem Staatschef vor, mit seiner aggressiven Rhetorik gegen Kritiker und Oppositionelle zu einem Klima der Gewalt im Land beizutragen.

se/ie (dpa, afp)

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