Mit einem knappen Sieg gegen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach findet Borussia Dortmund wieder auf die Erfolgsspur zurück. Kapitän Marco Reus verdient sich in mehrfacher Hinsicht den Titel "Man of the Match".
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Keine Frage, Marco Reus war der Mann des Spiels - nicht nur weil er nachträglich dazu gekürt wurde. Der Kapitän von Borussia Dortmund sorgte für die drei großen Aufreger des Bundesliga-Topspiels gegen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Zwei Treffer des BVB wurden wegen Abseitsstellungen von Reus aberkannt, doch den Siegtreffer zum 1:0 (0:0)-Endstand (58. Minute) besorgte der 30-Jährige dann auch höchstpersönlich.
"So einen Sieg brauchst du, um wieder in die Spur zu kommen", sagte Reus nach dem Spiel im Interview mit dem Fernsehsender "Sky". Nach drei Unentschieden in Serie feierten die Schwarzgelben den heiß ersehnten Erfolg im Prestigeduell und verbesserten sich vom achten auf den vierten Tabellenrang - nur einen Punkt hinter den Gladbachern, die trotz der Niederlage Spitzenreiter vor dem punktgleichen VfL Wolfsburg bleiben.
Einmal knapp, einmal deutlich im Abseits
Das Borussia-Duell war von Beginn an ein offenes, eines auf Augenhöhe - vor 81.365 Zuschauern, die für eine hitzige Atmosphäre sorgten. Die Gäste aus Mönchengladbach zeigten, dass sie nicht umsonst an der Tabellenspitze stehen: in der Defensive robust, in der Offensive brandgefährlich. So rettete BVB-Torwart Roman Bürki in der ersten Hälfte zweimal in höchster Not glänzend vor dem jeweils heranstürmenden Breel Embolo. Die Dortmunder ihrerseits griffen mutig an, ließen jedoch viele gute Chancen liegen.
Bis zur 33. Minute, als der Ex-Gladbacher Thorgan Hazard einen schnellen Angriff des BVB mit einem abgefälschten Schuss aus 13 Metern erfolgreich abschloss. Doch nach Videobeweis wurde der Treffer aberkannt: Mit der Hacke hatte Reus bei dem Angriff minimal im Abseits gestanden. "Es war extrem knapp", sagte der Dortmunder Kapitän hinterher lächelnd. "Was soll ich sagen? Es ist, wie es ist."
Bei Reus‘ Tor im zweiten Durchgang gab es keine Diskussionen und auch keine Intervention des Videoassistenten. Hazard spielt den Ball im Strafraum mit einem feinen Pass zu Reus, der ihn aus halbrechter Position durch die Beine des herauseilenden Gladbacher Torwarts Yann Sommer ins Tor beförderte. In der 85. Minute zappelte der Ball nach einem BVB-Angriff erneut im Netz. Doch auch der Treffer von Julian Brandt zählte nicht. Wieder stand Reus im Abseits, diesmal allerdings klar, und er versperrte Sommer die Sicht.
"Es ist, wie es ist"
Auch wenn sich Mönchengladbachs Trainer Marco Rose im Interview nach dem Spiel über zwei Situationen beschwerte, in denen Schiedsrichter Sascha Stegemann nicht auf Elfmeter für die Gäste entschieden hatte, lobte er doch Marco Reus: "Ein außergewöhnlicher Fußballer, einer der besten Deutschlands." Trotz der Enttäuschung über die Niederlage hatte Rose BVB-Kapitän Reus direkt nach dem Abpfiff sportlich fair mit einem Schulterklopfer gratuliert.
Der "Man of the Match" selbst hielt den Ball flach: "Es mir völlig Wurst, dass ich Spieler des Spiels geworden bin. Hauptsache, wir haben das Spiel gewonnen." Und dass er gegen seinen früheren Klub Mönchengladbach nun in zwölf Duellen bereits neunmal getroffen hatte, quittierte Reus mit einem weiteren Lächeln und dem lapidaren Kommentar: "Das ist für die natürlich schade. Aber es ist, wie es ist."
1. FC Köln gewinnt Kellerduell gegen Paderborn
Verdient entscheiden die Kölner das Spiel gegen den Tabellenletzten für sich. Schalke verpasst einen Sieg in Hoffenheim und damit die Tabellenführung. Augsburg schockt den FC Bayern, und Wolfsburg bleibt ungeschlagen.
Bild: Imago-Images/M. Müller
1. FC Köln - SC Paderborn 3:0 (1:0)
Endlich wieder drei Punkte! Der 1. FC Köln erledigt mit dem Sieg gegen Mitaufsteiger SC Paderborn eine Pflichtaufgabe, tankt aber dank des verdienten Erfolgs jede Menge Selbstvertrauen. Terodde (8. Minute/2.v.l.), Schaub (59./l.) und Bornauw (85./r.) sorgen im Dauerregen für die Tore. Paderborn kommt nicht ins Spiel, von der bisher mutigen Spielweise des SCP ist diesmal kaum etwas zu sehen.
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TSG Hoffenheim - FC Schalke 04 2:0 (0:0)
Einen Tag nach seinem 48. Geburtstag gibt es für Schalke-Coach Wagner (Foto) keine Geschenke von seinem Team - zumindest nicht in Form von Punkten. Zwar haben die Schalker die Partie über 70 Minuten fest im Griff, spielen sich aber kaum Chancen heraus und machen daher auch kein Tor. Dann schlägt die TSG zu: Zwei Kontertore durch Kramaric (72.) und Bebou (85.). entscheiden die Partie.
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FC Augsburg - FC Bayern 2:2 (1:1)
Bayern-Verteidiger Pavard (vorne) ist bedient, die Augsburger jubeln. In der Nachspielzeit gelingt FCA-Stürmer Finnbogason das 2:2 (90.+1). Die Münchener geraten kurz nach dem Anpfiff durch Richter in Rückstand (1.). Torjäger Lewandowski (14.) und Gnabry (49.) drehen zunächst das Spiel. Doch die Bayern vergeben danach beste Chancen und patzen hinten. Die Folge: Nur ein Punkt im bayerischen Derby.
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Bor. Dortmund - Bor. Mönchengladbach 1:0 (0:0)
BVB-Kapitän Reus (l.) prägt das hitzige Borussia-Duell. Zwei Dortmunder Treffer werden nachträglich aberkannt, weil der 30-Jährige im Abseits steht. Einmal bringt Reus selbst den Ball im Netz unter (58.). Dieses Tor zählt und entscheidet das Spiel. Gladbach bleibt trotz der Niederlage Tabellenführer, der BVB feiert nach vier Remis in Serie den heiß ersehnten Erfolg und rückt auf Rang vier vor.
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RB Leipzig - VfL Wolfsburg 1:1 (0:0)
"Wir haben keine zwei Pässe in Folge mehr an den Mann gebracht", sagt Leipzigs Trainer Nagelsmann hinterher. "Wir haben um das Gegentor ein bisschen gebettelt." Werner bringt RB zunächst nach einem tollen Solo mit 1:0 nach vorn (54.), doch dann beginnt die Phase, die Nagelsmann beschreibt und die zum Ausgleich durch Weghorst (2.v.r., 82.) führt. Die "Wölfe" bleiben ungeschlagen Tabellenzweiter.
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1. FC Union Berlin - SC Freiburg 2:0 (1:0)
Nichts wird aus der möglichen Tabellenführung für den FC Freiburg. Das zuletzt überraschend starke Team von Trainer Streich kassiert bei Aufsteiger Union Berlin seine erste Auswärtsniederlage der Saison. Bülter bringt die Hauptstädter bereits in der ersten Minute auf die Siegerstraße. Ingvartsen (84., Bild) macht den Deckel drauf und beendet nach vier Niederlagen die schwarze Serie der Berliner.
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Fortuna Düsseldorf - FSV Mainz 05 1:0 (0:0)
Auch die Fortuna beendet nach sechs sieglosen Spielen ihre Pleitenserie. Weil Fernandez (2.v.l.) in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sieht, muss Mainz die zweite Hälfte zu zehnt bestreiten. Hennings erzielt in der Schlussphase den Siegtreffer (82.) für die Düsseldorfer, die sich mit dem Heimsieg auf Tabellenrang 13 verbessern.
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Werder Bremen - Hertha BSC 1:1 (1:0)
"Ein Punkt ist einfach zu wenig, wir treten auf der Stelle". So bringt es Mittelfeldspieler Bittencourt auf den Punkt. Zum vierten Mal in Folge bleibt Werder sieglos. Und das, obwohl Sargent (l.) mit einem abgefälschten Schuss früh das 1:0 gelingt (7.). Die Bremer lassen dann aber viele gute Chancen liegen. Hertha-Stürmer Lukebakio bestraft die Gastgeber für ihre Nachlässigkeit mit dem 1:1 (70.).
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Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen 3:0 (2:0)
Im Freitagsspiel verhindert die Eintracht - angetrieben von Doppel-Torschütze Paciencia (r., 4., 17. per Handelfmeter) und Aktivposten Kostic - den möglichen Sprung der Werkself an die Tabellenspitze. Die Frankfurter dominieren Bayer 04 mit ihrer körperlichen Wucht und Entschlossenheit. Dost (l.) erzielt den Endstand gegen ein vor allem in der ersten Hälfte enttäuschendes Leverkusener Team.