1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump-Anwalt muss vor Gericht aussagen

14. April 2018

Nach der jüngsten großen Razzia des FBI will die US-Justiz Michael Cohen, den Anwalt des Präsidenten, nun persönlich befragen. Dabei geht es um weitaus mehr als die Zahlungen an die Pornodarstellerin "Stormy" Daniels.

USA Rechtsanwalt Michael Cohen in Washington
Michael Cohen Bild: Reuters/J. Ernst

Die Ermittlungen der US-Behörden gegen den Anwalt und engen Vertrauten von US-Präsident Donald Trump sollen auf das gesamte Geschäftsgebaren von Michael Cohen abzielen. In einem jetzt bekannt gewordenen Dokument teilt der stellvertretende Bundesanwalt von Manhattan, Robert Khuzami, mit, mehrere E-Mail-Accounts von Cohen würden seit längerem überwacht. Obwohl Cohen Anwalt sei, habe er mehrere Einkommensquellen. Wegen Verstößen in diesem Zusammenhang werde gegen ihn ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft geht es um "Akte der Verschleierung".  

Cohen hatte die bei einem New Yorker Gericht eingereichte Stellungnahme selbst provoziert, weil er verlangt hatte, einiges von dem bei ihm beschlagnahmten Material unter Verschluss zu halten. Die Bundespolizei FBI hatte am Montag unter anderem das Büro und die Wohnung Cohens durchsucht. Trump reagierte mit einem Wutausbruch vor laufenden Kameras: Er sprach von einem "Angriff auf unser Land" und warf den Ermittlern politische Motive vor.

Nur ein Klient: Trump

Laut der Zeitung "Washington Post" wird gegen Cohen wegen mutmaßlichen Bankbetrugs und Verstößen gegen die Regeln zur Wahlkampffinanzierung ermittelt. Eine Richterin ordnete an, dass er am Montag vor Gericht erscheinen soll, um Fragen zu den zweifelhaften Geschäftspraktiken zu beantworten. Aus dem nun bekannt gewordenen Dokument geht hervor, dass Cohen als Anwalt wohl nur einen Mandanten hat - Trump. Cohen selbst spricht von "zahlreichen Klienten".

Die Durchsuchungsbefehle gegen Cohen bezogen sich nach Informationen der "New York Times" auf "mehrere Themen", darunter auch den Pornostar "Stormy" Daniels. Es seien unter anderem Dokumente zu Geldzahlungen an die Sexdarstellerin beschlagnahmt worden, die ins Feld führt, im Jahr 2006 eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Cohen hat zugegeben, Daniels wenige Tage vor der Präsidentenwahl 130.000 Dollar gezahlt zu haben - angeblich aus eigener Tasche und ohne Trumps Wissen.

Rücktritt wegen Model-Affäre 

Cohen vermittelte Ende 2017 auch eine Schweigevereinbarung über 1,6 Millionen US-Dollar zwischen dem republikanischen Großspender Elliot Broidy und einem schwangeren Model des Magazins "Playboy". Am Freitag trat Broidy als Vize-Schatzmeister der Republikaner aus dem Parteivorstand zurück. Der 60-jährige hatte sich in einer Mitteilung gegenüber dem "Wall Street Journal" zu der Beziehung bekannt. Erst nach deren Beendigung habe ihm das Model eröffnet, dass sie schwanger sei. Sie habe allein entschieden, das Kind abzutreiben.

Broidy war im Präsidentschaftswahlkampf 2016 ein wichtiger Spender für Trumps Kampagne.

SC/rb (APE, afpe, WP)
 

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen