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Politik

Trump beendet Klimaschutzprogramm der NASA

12. Mai 2018

US-Präsident Donald Trump hatte bereits im vergangenen Sommer den Austritt aus dem internationalen Klimaabkommen angekündigt. Jetzt hat die US-Regierung weitere Fakten geschaffen.

Satellit Orbiting Carbon Observatory-2 OCO
NASA-Satelliten hatten bislang die Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan gemessenBild: NASA/dpa

Das Weiße Haus hat ein Programm der NASA zu Treibhausgasen und Klimaerwärmung gestrichen. Die US-Raumfahrtbehörde bestätigte einen entsprechenden Bericht des Wissenschaftsmagazins "Science". Das Programm Carbon Monitoring System (CMS) mit Kosten in Höhe von zehn Millionen Dollar (8,36 Millionen Euro) im Jahr hatte den klimaschädlichen Emissionen von Kohlendioxid und Methangas nachgespürt und deren Gehalt in der Atmosphäre überwacht. Es erstellte zudem hochauflösende Modelle der Kohlendioxidströme.

Klima keine Priorität

Laut "Science" gab US-Präsident Donald Trump dem Programm stillschweigend den Todesstoß. Die Entscheidung sei die bislang letzte in einer Reihe von Angriffen gegen die Klimawissenschaft. Die NASA habe als Grund für die Streichung des Programms lediglich Spargründe und "dringendere Prioritäten innerhalb des Wissenschaftsbudgets" genannt.

Die Zeitschrift zitierte den NASA-Sprecher Steve Cole, demzufolge in dem vom Kongress im März verabschiedeten Haushalt an keiner Stelle von CMS die Rede ist. So sei die Streichung zustande gekommen.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP sagte Cole, Trump habe die Streichung im vergangenen Jahr vorgeschlagen - zusammen mit der von vier weiteren Wissenschaftsmissionen der NASA. Für diese vier anderen Missionen aber habe sich der Kongress nach langen Beratungen eingesetzt und sie in das Budget hineingeschrieben.

USA hatte Klimaschutzabkommen aufgekündigt

Trump hatte im vergangenen Juni angekündigt, aus dem 2015 in Paris geschlossenen internationalen Klimaschutzabkommen aussteigen zu wollen, weil dieses die Vereinigten Staaten benachteilige und Jobs koste. Ein formeller Ausstieg ist allerdings frühestens Ende 2020 möglich.

Unmittelbar nach der Erklärung Trumps aus dem Klimaabkommen auszutreten, formierte sich Protest in den USABild: Picture alliance/AP Images/S. Walsh

Kelly Sims Gallagher, Leiterin des Zentrums für Internationale Umwelt- und Ressourcenpolitik an der Tufts-Universität bei Boston, kritisierte die Beendigung von CMS als "schweren Fehler". Wenn die Reduzierung der Emissionen gemäß der im Pariser Abkommen vereinbarten Vorgaben nicht gemessen werden könne, sei eine wirksame Kontrolle nicht möglich.

Cole kündigte allerdings per E-Mail an, dass die NASA trotz Auslaufen des CMS-Programms die Treibhauseffekte kontrollieren könne. Ein neues Programm zu diesem Zweck namens GEDI werde später in diesem Jahr auf der Internationalen Raumfahrtstation (ISS) gestartet.

as/stu (dpa, afp)