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PolitikAfrika

Trump befiehlt Abzug von US-Soldaten aus Somalia

5. Dezember 2020

Etwa 700 amerikanische Soldaten sind in Somalia stationiert. Sie unterstützen das afrikanische Land im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Al-Shabaab. Nun will US-Präsident Trump einen Großteil der Truppen abziehen.

Somalia Symbolbild US Soldaten | General Damian T. Donahoe
Bild: Senior Airman Kristin Savage/Combined Joint Task Force - Horn of Africa/AP Photo/picture alliance

Bis Mitte Januar solle der Abzug eines Großteils der Soldatinnen und Soldaten volllzogen werden, teilte das Pentagon mit. Zahlen zur aktuellen und künftigen Truppenstärke machte das US-Verteidigungsministerium nicht.

Nach Medienberichten sind derzeit um die 700 US-Soldaten in Somalia stationiert. Die USA unterstützen dort bislang die somalische Regierung und die Sicherheitskräfte im Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz Al-Shabaab. Die Gruppierung kämpft in dem Land am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft und kontrolliert weite Teile im Zentrum und im Süden.

Stationierung in Nachbarländern

Einige Soldatinnen und Soldaten könnten im Zuge der Entscheidung zwar in Länder außerhalb von Ostafrika verlegt werden, erklärte das Pentagon. Die übrigen sollten jedoch künftig in Nachbarländern Somalias stationiert sein, um den Druck auf gewalttätige extremistische Organisationen aufrechtzuerhalten. Die USA zögen sich nicht aus Afrika zurück.

In den verbleibenden Wochen seiner Amtszeit ordnet der abgewählte Präsident den Einsatz des US-Militärs im Ausland neu. Mitte November hatte er angekündigt, bis zum 15. Januar die Zahl der Soldaten in Afghanistan und im Irak auf jeweils etwa 2500 zu reduzieren. Umgesetzt würde der Teilabzug damit unmittelbar vor der geplanten Amtseinführung Bidens am 20. Januar.

Erster Besuch eines US-Verteidigungsministers

Der Abzugsbefehl kommt eine Woche nach einem historischen Truppenbesuch des geschäftsführenden Pentagon-Chefs Christopher Miller, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist. Anlässlich des US-Feiertags Thanksgiving reiste er nach Mogadischu. Noch nie zuvor hatte ein US-Verteidigungsminister Somalia besucht.

Kommissarischer US-Verteidigungsminister: Christopher Miller (r.) Bild: Manuel Balce Ceneta/AP Photo/picture alliance

Washington stuft Al-Shabaab seit 2008 als Terrororganisation ein. Die Miliz ist mit dem Extremistennetzwerk Al-Kaida verbündet. Ihre 5000 bis 9000 Kämpfer haben zum Ziel, die somalische Regierung zu stürzen. Ein im Februar veröffentlichter US-Bericht bezeichnete Al-Shabaab als "wachsende Bedrohung" und warnte, dass die Kämpfer danach trachteten, einen Anschlag auf US-Territorium zu verüben.

Kritik in Mogadischu

In Somalia stößt der angeordnete Truppenabzug zum Teil auf Bestürzung und Kritik. Die Entscheidung, die US-Soldaten zu diesem kritischen Zeitpunkt im Kampf gegen die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz abzuberufen, sei extrem bedauerlich, sagte Senator Ayub Ismail Yusuf der Nachrichtenagentur Reuters. "Die US-Truppen haben einen großen Beitrag geleistet und großen Einfluss auf die Ausbildung und die operative Wirksamkeit somalischer Soldaten gehabt", sagte Yusuf, der dem Senatsausschuss für auswärtige Angelegenheiten angehört. Er appellierte an den gewählten US-Präsidenten Joe Biden, die Entscheidung Trumps rückgängig zu machen. Von der Regierung in Mogadischu war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

gri/bru/kle (dpa, afp, rtr)

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