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Politik

Trump dementiert Vergewaltigungsvorwurf

22. Juni 2019

Es soll vor 23 Jahren passiert sein - in einer Umkleidekabine eines New Yorker Luxuskaufhauses. Detailliert beschreibt die US-Journalistin Carroll in einem Buch ihre Sicht der Dinge. Und der US-Präsident?

USA Spannungen mit dem Iran | Trump
Donald Trump schließt nicht aus, dass oppositionelle Demokraten hinter dem Vorwurf stecken Bild: Reuters/J. Ernst

US-Präsident Donald Trump hat den Vorwurf der Journalistin E. Jean Carroll zurückgewiesen, sie vor 23 Jahren in einer Umkleidekabine des New Yorker Luxus-Kaufhauses Bergdorf Goodman vergewaltigt zu haben. "Ich habe diese Person in meinem Leben nicht getroffen", heißt es in einem Statement Trumps, das vom Weißen Haus verbreitet wurde. "Sie versucht, ein neues Buch zu verkaufen - das sollte auf ihre Motivation hinweisen. Es sollte in der Abteilung Fiktion verkauft werden", meint Trump weiter.

Es gebe keine Überwachungsvideos oder Bilder, es gebe keine Aussagen von Verkäufern, die damals zur Stelle gewesen wären, argumentiert der Präsident und bedankt sich bei bei Bergdorf Goodman, "dass sie bestätigen, keine Videoaufzeichnungen eines solchen Vorkommnisses zu haben, weil es nie stattgefunden hat".

Autorin E. Jean Carroll fährt schweres Geschütz gegen Donald Trump auf (Archiv) Bild: Getty Images for ELLE/A. Stawiarz

Ganz anders klingt die Version der heute 75-Jährigen, die für ihre Kolumne in der Zeitschrift "Elle" bekannt ist. In ihrem Buch, aus dem das Magazin "New York" Auszüge druckte, schildert sie, Trump habe sie gebeten, ihn beim Kauf von Damenunterwäsche für eine nicht näher genannte Frau zu beraten. Er habe zu einem durchsichtigen Spitzenbody gegriffen und ihr vorgeschlagen, ihn anzuprobieren. Sie habe im Scherz erwidert, Trump solle den Body selbst anprobieren, und sei mit ihm in eine Umkleidekabine gegangen.

"Er stürzte sich auf mich"     

"Als die Tür sich schloss, stürzte er sich auf mich, drückte mich gegen die Wand", schreibt Carroll. Trump habe seinen Mund gegen ihre Lippen gepresst, ihre Strumpfhose heruntergerissen und seine Hose geöffnet. Sie habe sich schließlich befreien können und sei aus der Umkleidekabine geflohen.

Die Autorin erstatte nach eigenen Angaben aus Angst vor Repressalien keine Anzeige. Sie habe befürchtet, Todesdrohungen zu erhalten, ihren Job zu verlieren und "durch den Schmutz gezogen zu werden".

Der heutige US-Präsident ist wiederholt beschuldigt worden, gegenüber Frauen übergriffig geworden zu sein. Eine ganze Reihe von Verfahren sind bei Gerichten anhängig - bisher jedoch ohne Konsequenzen. Schlagzeilen machte die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels, die nach ihren Angaben eine Affäre mit Trump hatte. Dieser soll ihr und einer weiteren Geliebten im Wahlkampf 2016 Schweigegeld gezahlt haben.

se/djo (afp, dpa, ap)

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