Trump erlaubt geheime CIA-Aktionen in Venezuela
16. Oktober 2025
Nach den Angriffen des US-Militärs auf mutmaßlich mit Drogen beladene Boote in der Karibik unternimmt Präsident Donald Trump eigenen Worten zufolge einen weiteren Schritt im Kampf gegen irreguläre Migration und Rauschgifthandel aus Venezuela. Aktionen des Auslandsgeheimdienstes CIA in dem südamerikanischen Land seien autorisiert worden, sagte Trump im Weißen Haus.
Wie genau die Einsätze aussehen sollten, erläuterte er nicht. Er kündigte aber an, Rauschgiftschmuggler nun schon an Land bekämpfen zu wollen. Als Grund nannte der Republikaner eine angebliche Flut von Kriminellen, die aus dem südamerikanischen Land in die USA ströme.
"Wir bringen sie zurück"
"Sie haben ihre Gefängnisse in die Vereinigten Staaten von Amerika entleert", entgegnete der Präsident auf eine entsprechende Frage eines Reporters. Die betroffenen Personen würden ausgewiesen: "Wir bringen sie zurück." Zudem würden Drogen in großem Umfang von Venezuela aus in die USA geliefert. Dies werde man beenden. Trump wirft Maduro persönlich vor, den Rauschgifthandel zu kontrollieren.
Dass Venezuelas Regierung gegen die Angriffe auf mutmaßliche Drogenboote vehement protestierte und auch die Vereinten Nationen die USA zur Zurückhaltung aufriefen, ficht Trump nicht an. Vielmehr erklärte er, man erwäge eine Ausweitung der US-Militäroperation in der Karibik. "Wir blicken jetzt ganz klar auf das Land, da wir die Lage auf See sehr gut unter Kontrolle haben."
Lizenz zum Töten?
Die Frage eines Reporters, ob die CIA befugt sei, Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro "zu beseitigen", wollte Trump nicht beantworten; er nannte sie eine "lächerliche Frage". Dann ergänzte er: "Nicht wirklich eine lächerliche Frage - aber wäre es nicht lächerlich, wenn ich sie beantworten würde?"
Maduro selbst sprach in einer ersten Reaktion auf Trumps Ankündigung von "Staatsstreichen" der CIA, die er ablehne. Vor einem Regierungskomitee in Caracas nannte Maduro als Beispiel Chile, wo die CIA 1973 eine aktive Rolle im Vorfeld des Putschs gegen den damaligen Präsidenten Salvador Allende gespielt hatte. Lateinamerika wolle solche Staatsstreiche nicht, sagte Maduro. Zugleich warf er den Vereinigten Staaten einen "schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht" durch die jüngste Autorisierung von CIA-Einsätzen vor.
Maduro will "gesamte militärische Kraft" mobilisieren
In einer Audiobotschaft, die im Onlinedienst Telegram verbreitet wurde, hatte der venezolanische Präsident Militärübungen in mehreren Städten des Landes angekündigt. Weitere Militäreinsätze seien in den Bundesstaaten an der Grenze zu Kolumbien geplant. Bei diesen Übungen werde die "gesamte militärische Kraft" von Bevölkerung, Armee und Polizei mobilisiert, sagte Maduro.
Trump hatte am Dienstag mitgeteilt, dass erneut ein Boot nahe der Küste Venezuelas vom US-Militär attackiert worden sei. Dabei seien sechs Menschen getötet worden. Das Schiff habe Drogen geschmuggelt und sei "mit illegalen narko-terroristischen Netzwerken verbunden" gewesen, erklärte der US-Präsident. Der Angriff habe in internationalen Gewässern stattgefunden. Insgesamt wurden bei den bisherigen US-Militäreinsätzen gegen angebliche Drogenboote in der Karibik laut den US-Behörden mindestens 27 Menschen getötet.
jj/se (dpa, afp, rtr)
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