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Trump geht General Motors hart an

27. November 2018

Der US-Präsident forderte den Konzern auf, die Produktion in China einzustellen. GM solle seine Fahrzeuge lieber in den USA produzieren. Über den geplanten massiven Stellenabbau werde er "sehr hart" diskutieren.

General Motors in Ohio
Bild: picture-alliance/M. Duncan

Mit Blick auf das Vorhaben von General Motors, im Bundesstaat Ohio ein Werk zu schließen, reagierte Trump regelrecht wütend. "Sie sollten dort verdammt noch mal schnell eine neue Fabrik eröffnen", sagte er dem "Wall Street Journal". Er habe GM-Chefin Mary Barra mitgeteilt, anderenfalls habe sie "ein Problem". Barra habe ihm versichert, dass die Maßnahme nichts mit den jüngst verhängten Schutzzöllen zu tun habe. Der Beschluss sei dagegen auf magere Absatzzahlen zurückzuführen. Trump, der sich den Schutz von US-Industriejobs auf die Fahnen geschrieben hat, riet ihr daraufhin, ein Auto auf den Markt zu bringen, das sich gut verkaufe. 

Trump bestätigte dem US-Finanzblatt auch, er habe Barra aufgefordert, die Autoproduktion in China zu stoppen. Vor Reportern in Washington erklärte Trump, die USA hätten viel für GM getan und man sei in der Lage, großen Druck auf den Konzern auszuüben. Trump bezog sich damit darauf, dass GM nach der Finanzkrise des Jahres 2008 durch ein massives Rettungsprogramm der Regierung von Präsident Barack Obama vor der Pleite bewahrt worden war.

SUVs und Pickups sind gefragt

Der größte US-Autobauer hatte verkündet, die Produktion im Heimatmarkt zu drosselnund deshalb massiv Personal zu entlassen und einige Fertigungsstätten schließen zu wollen. Es geht um sieben Fabriken, vier davon befinden sich in den USA. Unternehmenschefin Barra begründete die massiven Umstrukturierungs- und Sparpläne mit den "sich wandelnden Marktbedingungen". Schwerpunktmäßig will sich GM künftig auf die Produktion der in den USA überaus beliebten geländegängigen Limousinen (SUVs) und Kleinlaster mit offener Ladefläche (Pickups) konzentrieren.

GM-Chefin Barra plant einen Jobabbau im großen StilBild: Getty Images/B. Pugliano

Die Produktion von kleineren und mittelgroßen Pkw, die auf dem US-Markt immer weniger Abnehmer finden, wird hingegen weiter zurückgefahren. Stattdessen will der Konzern die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen vorantreiben. Auch die Entwicklung von Elektroautos soll zu den künftigen Prioritäten zählen - womit GM der Konkurrenz durch den US-Elektroautobauer Tesla begegnen will.

Sechs Milliarden Dollar sparen

Der größte US-Autohersteller will mit der Umstrukturierung sechs Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) im Jahr einsparen. Gestrichen werden sollen 15 Prozent der weltweit 180.000 GM-Stellen. Die genaue Zahl der wegfallenden Jobs nannte das Unternehmen nicht. Der Stellenabbau soll jedoch auch das Management betreffen, dort sollen 25 Prozent der Jobs entfallen. 

Zunächst werden durch Sonderaufwände wie kündigungsbedingte Abfindungen jedoch Belastungen von bis zu 3,8 Milliarden Dollar entstehen. Eigentlich liefen die Geschäfte bei GM zuletzt rund. Im Sommerquartal stieg der Umsatz um 6,4 Prozent, der Nettogewinn betrug überraschend starke 2,5 Milliarden Dollar.

Gewerkschaft empört

Die US-Automobilgewerkschaft UAM warf dem Konzern vor, die Produktion in großem Stil nach China und Mexiko verlagern zu wollen, wo die Löhne um mehr als die Hälfte niedriger seien. Die UAM kündigte an, die "hartherzigen" Pläne mit allen ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen und tarifvertraglichen Mitteln bekämpfen zu wollen.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau bekundete im Gespräch mit Barra seine "tiefe Enttäuschung" über die GM-Entscheidung, das Werk in Oshawa östlich von Toronto zu schließen, wie er im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Seit Generationen seien die Arbeiter der dortigen Autofabrik "das Herz und die Seele von Oshawa".

haz/wa/kle (rtr, dpa, afp)

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