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Politik

Trump: "Ich ruhe mich nicht aus"

11. Februar 2019

Der Vorwurf saß: Nach der Veröffentlichung seiner nicht übermäßig vollen Terminpläne wehrt sich US-Präsident Donald Trump. Er arbeite mehr als fast alle früheren Präsidenten, twitterte er. Der Spott ist ihm gewiss.

Washington U.S. Präsident Trump Kappe
Bild: Reuters/C. Barria

Er tritt dem Eindruck entschieden entgegen, er vernachlässige seinen Job. Mehr noch: "Ich arbeite wahrscheinlich mehr Stunden als fast alle früheren Präsidenten", schrieb der US-Präsident auf Twitter.

Die Nachrichtenseite "Axios" hatte kürzlich interne Terminpläne Trumps aus den vergangenen drei Monaten veröffentlicht, die ihr von einer Quelle im Weißen Haus zugespielt worden waren. Rund 60 Prozent der dort erfassten Zeit ist nach Axios-Angaben unstrukturierte "Executive Time", also Zeit zur freien Verfügung.

CNN: Ein Erstklässler hat einen volleren Terminplan

Axios berichtete außerdem, Trumps erster Termin sei an den meisten Tagen erst um 11.00 oder 11.30 Uhr. Die Terminpläne sorgten besonders bei Trump-kritischen Medien für Häme. Der Sender CNN warf mit Blick auf die Frisur und den Teint des Präsidenten etwa die Frage auf, ob Trump in den Stunden vor dem ersten Termin sein Haar frisiere oder Bräunungscreme auftrage. Wenn Trump nicht auf Reisen sei, wirkten die Terminpläne "weniger voll als die eines Erstklässlers".

Die Nachrichtenseite berichtete, der Terminplan von Präsident George W. Bush sei über Monate hinaus ausgebucht gewesen. Auch sei Bush immer ab 6.45 Uhr im Büro gewesen. Der Terminplan seines Vater und Vor-Vorgängers im Amt, George H.W. Bush, sei in Zehn-Minuten-Intervallen getaktet gewesen. Trumps Vorgänger Barack Obama habe an einem typischen Arbeitstag sechs Meetings gehabt.

Übergangs-Stabschef Mick Mulvaney sprang seinem Chef zur SeiteBild: picture-alliance/AP Photo/J. Martin

Trump kritisierte, die Medien hätten positiv und nicht negativ über die Terminpläne berichten sollen. In der "Executive Time" - was sich sinngemäß mit "Chefzeit" oder "Führungszeit" übersetzen lässt - "arbeite ich in der Regel und ruhe mich nicht aus". Er fügte hinzu: "Tatsache ist, als ich als Präsident übernommen habe, war unser Land ein Chaos." Er habe daher gar keine andere Möglichkeit gehabt, als sehr viel zu arbeiten. 

Weißes Haus fahndet mit Hochdruck nach undichter Stelle

Auch Trumps Übergangs-Stabschef Mick Mulvaney nahm den Präsidenten in Schutz. "Die Exekutivzeit ist dazu da, sich auf das nächste Treffen vorzubereiten und das letzte Treffen nachzubereiten", sagte Mulvaney in der NBC-Sendung "Meet the Press". "Die Telefonate beginnen um 6.30 Uhr und gehen bis 23.00 Uhr." Trump arbeite also mehr, als die Terminpläne zeigen.

Das Weiße Haus versucht Medienberichten zufolge mit Hochdruck herauszufinden, wer den Kalender an die Nachrichtenseite Axios durchgestochen hat. Mulvaney sagte dem Sender "Fox News", der Schuldige solle noch "diese Woche" identifiziert werden.

nob/wa (dpa, afp)