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Politik

David Malpass ist neuer Weltbank-Chef

5. April 2019

Der US-Ökonom hat bereits für die Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush gearbeitet und gilt als Vertrauter von Donald Trump. Nun führt David Malpass die Weltbank - dabei gilt er als Gegner des Instituts.

David Malpass
Bild: picture-alliance/dpa/AP/E. Vucci

Der frühere Wallstreet-Banker David Malpass ist zum neuen Präsidenten der Weltbank ernannt worden. Der Rat der 25 Exekutivdirektoren wählte den 63-jährigen Ökonomen in Washington einstimmig an die Spitze der Kreditorganisation, wie die Weltbank mitteilte. Malpass' Wahl war erwartet worden - er war der einzige Kandidat für das Amt. Er tritt die Nachfolge von Jim Yong Kim an, der am 1. Februar überraschend zurückgetreten war. 

Malpass' Nominierung hatte international Kritik ausgelöst, da er als Vertrauter von US-Präsident Donald Trump und als Gegner der Weltbank gilt. Kritiker warnen vor einem "America-First-Kurs" des Instituts. Zuletzt hatte der ehemalige Investmentbanker als Staatssekretär im US-Finanzministerium gearbeitet.

Gerechtere Verteilung des Wohlstands

Als Vertreter der Bundesregierung gratulierte Entwicklungsminister Gerd Müller dem neuen Präsidenten zu seiner Wahl. Müller will nächste Woche bei der Weltbank-Frühjahrstagung mit Malpass über die globalen Entwicklungsziele beraten.

David Malpass nach der Bekanntgabe seiner Nominierung durch US-Präsident TrumpBild: picture-alliance/dpa/E. Vucci

Die Weltbank gilt als größte Entwicklungsinstitution der Welt. Ihre erklärten Ziele sind die Bekämpfung der Armut und eine gerechtere Verteilung des Wohlstands weltweit. Im Wahlgremium der Bank verfügen die Industrieländer über eine Mehrheit der Stimmrechte. Auch Deutschland stellt als einer der größten Anteilseigner einen der Exekutivdirektoren.

Gründungsjahr 1944

Während an der Spitze des Internationalen Währungsfonds immer eine europäische Persönlichkeit steht, wird die Weltbank traditionell von einem US-Amerikaner geleitet.

Dei Zentrale der Weltbank in WashingtonBild: picture-alliance /U. Baumgarten

Die Weltbankgruppe hat ihren Sitz in Washington und beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie vergibt pro Jahr etwa 75 Milliarden US-Dollar Darlehen und Zuschüsse, davon rund 47 Milliarden für klassische Entwicklungsprojekte in ärmeren Ländern. Zusammen mit dem IWF wurde die Weltbank 1944 in Bretton Woods gegründet. Ziel waren der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und die Neuordnung des Weltwährungssystems.

cw/sti (dpa, epd)