1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Trump lobt Nordkoreas Staatschef Kim

16. August 2017

Erst sollte es mit "Feuer und Wut" gegen den kommunistischen Staat gehen, nun - nach dem verbalen Abrüsten Kims - hat auch der US-Präsident Kreide gefressen. Sollte das alles ernst gemeint sein, wird's der Welt gefallen.

Kim Jong Un und Donald Trump (Foto: picture alliance/AP Photo)
Bild: picture alliance/AP Photo

US-Präsident Donald Trump hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gelobt. "Er hat eine sehr weise und gut durchdachte Entscheidung getroffen", twitterte Trump. Er nannte dabei Nordkoreas vorerst zurückgestellte Pläne für einen Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam nicht beim Namen. Doch fügte der Präsident - quasi zur Erklärung - hinzu: "Die Alternative wäre sowohl katastrophal als auch inakzeptabel gewesen!"

US-Lob für Pjöngjang kommt so gut wie nie vor 

Es war die erste Reaktion Trumps auf die Ankündigung Kim Jong Uns. Dass die USA sich überhaupt lobend über Nordkorea äußern, kommt so gut wie nie vor. Kim hatte nach Beratungen mit seinen Generälen den angedrohten Abschuss von Raketen in Richtung der US-Pazifikinsel Guam vertagt und erklärt, er wolle das "dumme und blöde Verhalten der Yankees" noch etwas beobachten. Die erheblichen Spannungen zwischen Nordkorea und den USA hatten daraufhin ein wenig nachgelassen, begleitet auch von diplomatischen Bemühungen und Druck Chinas.

Trump hatte Nordkorea zuletzt mit "Feuer und Wut" gedroht und damit vor dem Hintergrund der atomaren Bewaffnung beider Länder für große Unruhe gesorgt. US-Bomber und japanische F-15-Kampfjets hielten derweil Übungsflüge über dem Ostchinesischen Meer ab. Generalstabschef Joseph Dunford sagte, die USA seien entschlossen, ihre Alliierten militärisch zu verteidigen.

Gabriel: Bin nun etwas optimistischer

Auch Chinas Außenminister Wang Yi sagte bei einem Telefonat mit seinem deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel, es gebe Anzeichen für eine Entspannung in Nordkorea, aber die Krise sei noch nicht vorbei. Er rief die beteiligten Parteien laut einer Mitteilung seines Ministeriums dazu auf, eine "verantwortliche Haltung zur Geschichte und zu den Menschen" einzunehmen. Auch Gabriel erklärte, er sei nun ein wenig optimistischer. Der Druck, den China auf Nordkorea ausgeübt habe, habe offenbar Wirkung gehabt.

Die Außenminister Chinas und Deutschlands, Wang Yi und Sigmar Gabriel - hier bei einem Treffen Ende April in Berlin Bild: picture alliance/abaca/E. Basay

Peking ist der letzte wichtige Verbündete und der bedeutendste Handelspartner Nordkoreas. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte Anfang August als Reaktion auf die jüngsten Raketentests Nordkoreas einstimmig schärfere Sanktionen gegen das weitgehend abgeschottete Land verhängt. China hatte am Montag damit begonnen, die jüngsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea umzusetzen und die Einfuhr von Blei, Kohle, Fisch und Eisen gestoppt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach sich nun dagegen aus, Nordkorea wirtschaftlich in die Knie zwingen zu wollen. Die Möglichkeiten, das Land wirtschaftlich unter Druck zu setzen, seien nahezu erschöpft, sagte er.

sti/HF (dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen