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Trump muss "New York Times" Anwaltskosten erstatten

13. Januar 2024

Der Ex-Präsident hatte die "New York Times" verklagt, weil die Zeitung ausführlich über das Finanzgebaren der Trump-Familie berichtet hatte.

Donald Trump
Ex-Präsident Donald Trump hat in dem Fall auch seine Nichte Mary verklagtBild: Spencer Platt/Getty Images

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss wegen einer gescheiterten Klage gegen die "New York Times" der Zeitung rund 400.000 US-Dollar (rund 365.000 Euro) Anwaltskosten erstatten. Das entschied Medienberichten zufolge ein Richter des Obersten Gerichtshofs des Bundesstaats New York.

Trump, der bei der Wahl im November erneut US-Präsident werden möchte, muss demnach Anwaltshonorare, Gerichtskosten und Auslagen von insgesamt fast 393.000 Dollar zahlen.

Trumps Vorwurf: ein "heimtückisches Komplott"

Der Republikaner hatte die "New York Times" im September 2021 verklagt. Er warf drei Journalisten der renommierten Zeitung vor, ein "heimtückisches Komplott" geschmiedet zu haben, um an seine Steuererklärungen zu gelangen. Die Klage wurde im vergangenen Mai abgewiesen.

Die "New York Times"-Journalisten hatten 2018 nach 18-monatiger Recherche ausführlich über das Finanzgebaren der Trump-Familie berichtet. Die Reporter enthüllten dabei unter anderem, dass Trump, der sich gerne als erfolgreicher Selfmade-Unternehmer darstellt, über die Jahre von seinem Vater mehr als 400 Millionen Dollar erhalten hatte. Das Geld soll demnach teilweise über eine Scheinfirma geflossen sein, um Steuern zu vermeiden.

Ausgezeichnet mit dem renommierten Pulitzer-Preis

Für ihre Enthüllungen wurden die Journalisten mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Trump verklagte sie später auf 100 Millionen Dollar, verlor diese Klage aber.

Der ehemalige Präsident werde Ansprüche gegen Mary Trump (Archivbild) geltend machen, so seine AnwältinBild: Peter Serling/Simon & Schuster/Zumapress/picture-alliance

Die Anwälte des Republikaners bezeichneten den geforderten Betrag zur Rückerstattung der Anwaltskosten als "exorbitant, übertrieben und unangemessen". Trump hatte neben der Zeitung auch seine Nichte Mary Trump und andere verklagt. 

Richter Robert Reed erklärte, Trumps Anschuldigungen gegen die "New York Times" seien "verfassungsrechtlich nicht haltbar". Die Klage gegen seine Nichte hält Trump aufrecht. Seine Anwältin sagte, dass der ehemalige Präsident Ansprüche gegen Mary Trump geltend machen werde.

Trumps Nichte Mary, die ihren Onkel seit langem öffentlich kritisiert, hatte in einem Enthüllungsbuch 2020 offenbart, dass sie der Zeitung Steuerdokumente zugespielt habe. Seit dem Ende seiner Präsidentschaft kämpft Trump an mehreren Fronten mit juristischen Problemen oder mit Untersuchungen, die rechtliche Konsequenzen für den 77-Jährigen haben könnten.

pg/jj (dpa, afp)

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