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Politik

Trump: "Null Chancen, dass ich aufgebe"

8. Oktober 2016

Nach der Veröffentlichung des frauenverachtenden Videos wird es einsam um Donald Trump: Selbst Republikaner fordern seinen Rücktritt als Präsidentschaftskandidat. Doch Trump will nicht aufgeben.

USA Donald Trump entschuldigt sich für sexistische Aussagen
Bild: REUTERS

Trotz der Empörung über seine vulgären, frauenverachtenden Sprüche aus dem Jahr 2005 sieht der republikanische Kandidat Donald Trump keinerlei Veranlassung, sich aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft zu verabschieden. Es gebe "null Chancen, dass ich aufgebe", sagte Trump dem "Wall Street Journal" zu Forderungen von Parteikollegen, seine Kandidatur zu beenden. "Ich werde niemals aufgeben."

Welle der Empörung

Die "Washington Post" hatte am Freitag ein Video aus dem Jahr 2005 veröffentlicht, in dem Trump sich abfällig über Frauen äußert. "Wenn Du ein Star bist, dann lassen sie Dich ran", prahlte Trump im Gespräch mit einem Fernsehmoderator, das ohne sein Wissen im September 2005 aufgezeichnet wurde. "Pack sie an der Muschi", fügte der damals 59-Jährige hinzu. "Du kannst alles machen."

Die Äußerungen lösten auch in seiner eigenen Partei eine Welle der Empörung aus. Die republikanischen Abgeordneten Barbara Comstock und Mike Coffman sowie der Gouverneur von Utah, John Huntsman, verlangten, Trump solle sich aus dem Rennen um das Präsidentenamt zurückziehen. Auch seine parteiinterne Konkurrentin um die Präsidentschaftskandidatur, Carly Fiorina, forderte ihn zum Rücktritt auf. Trumps Vizekandidat Mike Pence teilte mit, er billige und verteidige Trumps Aussagen nicht. Der mächtige Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, blies einen gemeinsamen Auftritt mit dem Multimilliardär ab. Als "verwerflich" bezeichnete der frühere republikanische Gouverneur von Florida, Jeb Bush, die Aussagen von Trump. US-Medien sprachen von einer "Bombenexplosion" im Wahlkampf, von der sich Trump möglicherweise nicht mehr erholen könne.  

Versuch einer Schadensbegrenzung

In seiner Botschaft in der Nacht zu Samstag bemühte sich der umstrittene Milliardär um Schadensbegrenzung: "Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich bedauere." "Jeder der mich kennt, weiß, dass diese Worte nicht wiedergeben, wer ich bin", fuhr er fort und bekräftigte: "Ich habe es gesagt, es war falsch, und ich entschuldige mich."

Zuvor hatte Trump bereits versucht, seine Äußerungen zu relativieren. "Das waren Umkleidekabinen-Witze, ein privates Gespräch, das vor vielen Jahren stattfand." Ex-US-Präsident Bill Clinton habe zu ihm auf dem Golfplatz einst weit Schlimmeres gesagt. Trump hatte den Mann der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton wiederholt wegen seiner früheren außerehelichen Eskapaden angegriffen.

cr/uh (afp, ap, rtr)

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