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Trump oder Nikki Haley: Wer tritt gegen Biden an?

23. Januar 2024

Bei den Vorwahlen in New Hampshire hofft die Republikanerin Nikki Haley auf einen Überraschungssieg gegen Trump, um US-Präsident Biden herauszufordern. Was man über Normierungswettbewerbe in den USA wissen sollte.

USA Keene | Wahlkampf Die republikanische Kandidatin Nikki Haley spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in ein Mikrophon. Links neben ihr stehen zwei US-Flaggen
Die republikanische Kandidatin Nikki Haley hofft bei den Vorwahlen auf einen Achtungserfolg gegen TrumpBild: Robert F. Bukaty/AP Photo/picture alliance

In den USA werden die Kandidatinnen und Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen in aufwändigen Nominierungswettbewerben festgelegt. Das Auswahlverfahren, zu denen Vorwahlen und sogenannte Caucuses gehören, dauert fast sechs Monate. Es endet mit den Parteitagen von Republikanern und Demokraten im Juli und August, auf denen dann die Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen offiziell verkündet werden. Ein Überblick.

Was sind Vorwahlen?

Vorwahlen sind landesweite Wahlen, bei denen Wählerinnen und Wähler für die Kandidatin oder den Kandidaten einer Partei stimmen, die oder der später bei den allgemeinen Wahlen antritt. In diesem Jahr halten 45 der insgesamt 50 US-Bundesstaaten Vorwahlen ab.

Die Regeln für die Vorwahlen, einschließlich der Frage, wer wählen warf, werden von den einzelnen Bundesstaaten und den Parteien festgelegt.

Im Bundesstaat New Hampshire findet am 23. Januar - nach dem Caucus (s.u.) in Iowa - die erste Vorwahl der Republikaner statt. Bei dieser Wahl hofft Nikki Haley, ehemalige Gouverneurin von South Carolina, auf einen Sieg gegen Ex-Präsident Donald Trump.  Allerdings liegt Trump in Umfragen klar vorn.

Auch die Demokraten stimmen am Dienstag in New Hampshire über ihre Vorwahlen ab, doch wegen eines Streits zwischen nationalen und lokalen Parteifunktionären ist Joe Biden der erste amtierende Präsident, der nicht auf dem Stimmzettel steht.

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Was sind Caucuses?

Caucuses sind wie Vorwahlen eine Möglichkeit für eine politische Partei, ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen zu bestimmen. Im Gegensatz zu Vorwahlen handelt es sich bei Caucuses jedoch um ein System lokaler Versammlungen, die in der Regel zu einer bestimmten Zeit stattfinden und mehrere Stunden dauern können.

Sie bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, öffentlich über die Kandidatinnen und Kandidaten zu diskutieren. Die Abstimmung erfolgt nicht immer geheim, sondern manchmal auch durch Handzeichen.

Früher waren Caucuses die gängigste Form der Kür von Präsidentschaftskandidaten. Heute wird diese Methode nur noch in fünf Bundesstaaten angewandt, darunter Iowa, North Dakota und Montana.

Auftakt der Caucuses war in diesem Jahr der 15. Januar. An diesem Tag versammelten sich im Bundessaat Iowa die Mitglieder der republikanischen Partei. Trump lag bei dieser Versammlung eindeutig vorn.

Ron ist raus: Floridas Gouverneur Ron DeSantis erklärte am 21. Januar den Rückzug seiner Kandidatur. Er will künftig nicht Parteikollegin Nikki Haley (links) unterstützen, sondern TrumpBild: Rebecca Blackwell/AP Photo/picture alliance

Welche Rolle spielen Delegierte?

Die Wahlberechtigten in den USA stimmen bei den Vorwahlen und Caucuses nicht direkt für ihre Kandidatinnen und Kandidaten. Stattdessen wählen sie Delegierte, die diese auf nationalen Parteitagen bestimmen.

Die so ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten treten dann bei den Wahlen im November an. Je bevölkerungsreicher ein Bundesstaat ist, desto mehr Delegierte entsendet er zu den nationalen Kongressen. Die größten Delegiertenstaaten sind Kalifornien, Texas und Florida.

Es gibt aber auch Delegierte, die nicht vom Wahlvolk gewählt werden. Diese so genannten "ungebundenen Delegierten" können eine beliebige Person ihrer Wahl unterstützen.

Bei den Republikanern gehören dazu die drei Spitzenvertreter der Partei aus jedem Bundesstaat und Gebiet. Bei den Demokraten setzen sich die so genannten "Superdelegierten" aus Hunderten von Parteiführern und gewählten Amtsträgern zusammen. Dies bedeutet, dass der Wählerwille sich nicht zu 100 Prozent in den Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien widerspiegelt.

Wer tritt an?

Nach dem Rückzug von Floridas Gouverneur Ron DeSantis bleiben bei den Republikanern noch Donald Trump und Nikki Haley im Rennen. DeSantis hatte am 21. Januar erklärt, dass er nicht mehr kandidiert und stattdessen Trump unterstützt.

Nikki Haley, ehemalige UN-Botschafterin der USA und ehemalige Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina, versucht, sich bewusst von ihren männlichen Mitbewerbern ums Präsidentenamt abzusetzen.

Auf Twitter schrieb die 52-Jährige: "Ich habe einen anderen Stil und Ansatz als Joe Biden und Donald Trump. Kein Drama. Keine Rachefeldzüge. Kein Gejammer. Nur Ergebnisse."

Zu den Herausforderern Bidens im Lager der Demokraten gehören der Kongress-Abgeordnete Dean Phillips aus Minnesota  sowie die Bestseller-Autorin und Aktivistin Marianne Williamsen. Beiden werden laut Umfragen wenig Chancen eingeräumt.

Wann stehen die Kandidaten fest?

Nach dem Caucus in Iowa und den Vorwahlen in New Hampshire kommt es am 5. März zum Showdown beim "Super Tuesday".  An diesem Tag werden in 16 Bundesstaaten gleichzeitig Nominierungswahlen abgehalten.

Die letzten Präsidentschaftsvorwahlen finden am 4. Juni statt. Offiziell gekürt werden die Kandidaten auf den Parteitagen. Der Nationalkonvent der Republikaner findet vom 15. bis 18. Juli in Milwaukee statt. Der Nationalkongress der Demokraten findet vom 19. bis 22. August in Chicago statt.

Was sind offene und geschlossene Vorwahlen?

In Bundesstaaten mit offenen Vorwahlen können alle registrierten Wähler unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit eine Stimme für einen beliebigen Kandidaten abgeben. So kann beispielsweise ein Demokrat an einer offenen Vorwahl der Republikaner teilnehmen und ein Republikaner an einer offenen Vorwahl der Demokraten.

Allerdings kann ein Wähler nicht an mehr als einer Vorwahl teilnehmen. Im Gegensatz dazu kann ein Wähler in Staaten mit geschlossenen Vorwahlen nur für einen Kandidaten stimmen, der derselben Partei angehört. So kann ein registrierter Demokrat zum Beispiel bei den geschlossenen Vorwahlen der Demokraten wählen, nicht aber bei den Vorwahlen der Republikaner.

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