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Trump ordnet Veröffentlichung übriger Kennedy-Akten an

24. Januar 2025

Die Ermordung von Präsident John F. Kennedy vor sechs Jahrzehnten erschütterte die Welt. Nach und nach wurden mehr geheime Akten zum Tod freigegeben. Nun will US-Präsident Donald Trump den Rest veröffentlichen.

Der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy kurz vor seiner Ermordung
Der ehemalige US-Präsident John F. Kennedy kurz vor seiner Ermordung (Archivbild)Bild: AP Photo/picture alliance

US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe der letzten unter Geheimhaltung stehenden Dokumente über die Ermordung des damaligen Staatschef der USA, John F. Kennedy, im Jahr 1963 angeordnet. "Viele Menschen haben seit Jahren, seit Jahrzehnten darauf gewartet. Alles wird enthüllt werden", sagte Trump, als er ein entsprechendes Dekret unterzeichnete. Ebenfalls freigegeben werden damit Unterlagen über die Ermordungen von John F. Kennedys jüngerem Bruder Robert F. Kennedy und des Bürgerrechtlers Martin Luther King. Beide starben 1968. 

Trump wies den Geheimdienstkoordinator und Justizminister an, ihm innerhalb von 15 Tagen einen Plan für die vollständige Veröffentlichung der Dokumente zum Tod von Präsident Kennedy vorzulegen. Im Fall von Senator Kennedy und King sind dafür 45 Tage vorgesehen.

Akten wegen Sicherheitsbedenken unter Verschluss

Trumps Anordnung sieht die "vollständige und uneingeschränkte Freigabe" der Akten zu John F. Kennedys Ermordung vor - ohne die Schwärzungen, die er noch bei einer Freigabe 2017 in seiner ersten Amtszeit wegen Sicherheitsbedenken seitens des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI akzeptierte. "Es ist im nationalen Interesse, endlich alle Aufzeichnungen in Zusammenhang mit diesen Ermordungen unverzüglich freizugeben", hieß es. 

Seit seiner Amtseinführung unterzeichnete Donald Trump viele DekreteBild: Jim Watson/AFP/Getty Images

Ein Großteil der insgesamt rund fünf Millionen Schriftstücke, Fotos, Videos, Audio-Aufnahmen und Artefakte in Verbindung mit dem Attentat auf John F. Kennedy sind nach Angaben des US-Nationalarchivs bereits seit Ende der 1990er-Jahre komplett zugänglich. Trumps Vorgänger, Joe Biden, ließ ebenfalls Tausende weitere Dokumente zur Kennedy-Ermordung veröffentlichen - aber auch nicht alle. Biden erklärte damals, eine "begrenzte" Zahl von Dokumenten werde weiterhin unter Verschluss bleiben. Dies sei nötig, um "Schaden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Polizeiarbeit oder Außenpolitik" zu verhindern. Mit der jüngsten Veröffentlichung von 2023 sind nach US-Medienberichten 99 Prozent der Dokumente öffentlich zugänglich.

Geste an Kennedy Jr.?

John F. Kennedy war am 22. November 1963 im texanischen Dallas bei einer Fahrt im offenen Wagen von Schüssen tödlich getroffen worden. Untersuchungen einer Kommission zu dem Verbrechen kamen zu dem Ergebnis, dass der Attentäter Lee Harvey Oswald alleine gehandelt haben soll. Oswald war zwei Tage nach der Tat von einem Nachtclubbesitzer getötet worden. Um das Attentat auf den charismatischen Präsidenten, das weltweit Fassungslosigkeit auslöste, ranken sich bis heute zahlreiche Verschwörungstheorien.

Trumps Schritt wird auch als eine Geste an Robert F. Kennedy Jr. gewertet. Dieser ist Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy sowie der Neffe von John F. Kennedy - und Trumps Kandidat für das Amt des Gesundheitsministers. Kennedy Jr. ist selbst einer der bekanntesten Unterstützer solcher Theorien.

ch/pg (dpa, afp)

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