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KonflikteUkraine

Donald Trump: "Putin will nicht aufhören" mit Ukraine-Krieg

4. Juli 2025

Donald Trump zeigt sich nach seinem jüngsten Telefonat mit Wladimir Putin ziemlich ernüchtert. Ein russischer Luftangriff auf Kyjiw und andere Orte fiel derweil besonders massiv aus.

Ukraine Kyjiw 2025 | Feuer und Rauch nach russischem Drohnen- und Raketenbeschuss
Ein konzentrierter russischer Angriff mit Drohnen und Raketen brachte Kyjiws Einwohner um den SchlafBild: Oleksii Filippov/AFP/Getty Images

US-Präsident Donald Trump hat in einem weiteren Telefongespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin nach eigenen Worten "überhaupt keine Fortschritte" erzielt. "Ich glaube nicht, dass er aufhören will - und das ist wirklich schlimm", sagte Trump mit Blick auf die von ihm angestrebte Waffenruhe in der Ukraine. Er sei sehr enttäuscht von dem Telefonat mit Putin. An diesem Freitag werde er sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beraten, kündigte Trump an.

"Wir geben ihnen (der Ukraine) Waffen, aber wir haben schon so viele Waffen gegeben. Aber wir geben Waffen. Und wir arbeiten mit ihnen zusammen und versuchen, ihnen zu helfen", betonte Trump. Die USA hätten die Waffenlieferungen in die Ukraine nicht vollständig gestoppt, stellte der US-Präsident klar. Zugleich beschuldigte er seinen Vorgänger Joe Biden, zu viele Waffen abgegeben und damit die Verteidigung der Vereinigten Staaten geschwächt zu haben.

Donald Trump: "Nicht glücklich" über die anhaltenden Kämpfe in der UkraineBild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Kreml-Vertreter Juri Uschakow erklärte nach dem Telefonat, der russische Präsident habe bekräftigt, dass Moskau weiterhin auf eine Lösung der "eigentlichen Ursachen" des Konflikts drängen werde. Russland sei zwar offen für weitere Gespräche mit den Vereinigten Staaten, Friedensverhandlungen müssten jedoch zwischen Moskau und Kyjiw stattfinden, so Uschakow.

Ganze Schwärme russischer Drohnen

Derweil überzog Russland die Ukraine mit den schwersten nächtlichen Angriffen seit Kriegsbeginn im Februar 2022, wie die Militärführung in Kyjiw mitteilte. In der Nacht zum Freitag sei die "größte Zahl" an Drohnen eingesetzt worden, "die der Feind jemals in einem einzelnen Angriff verwendet" habe, sagte ein Armeesprecher. Demnach feuerte Russland insgesamt 539 Drohnen und elf Raketen ab. Unter schwerem Beschuss stand insbesondere Kyjiw, wo Bürgermeister Vitali Klitschko von etlichen Verletzten berichtete.

In der ukrainischen Hauptstadt wurde unter anderem dieses Wohngebäude getroffenBild: Andre Luis Alves/Anadolu Agency/IMAGO

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wertete die neuerlichen Angriffe als klares Zeichen dafür, dass der Kreml kein Interesse an Frieden habe. Es sei bezeichnend, dass die Angriffe erfolgt seien, "gleich nachdem Putin mit Präsident Trump gesprochen hat. Und er (Putin) tut es mit Absicht. (...) Putin zeigt deutlich seine völlige Missachtung der USA und aller, die ein Ende des Krieges fordern", schrieb Sybiha auf Online-Plattformen.

BND: Russland verstärkt C-Waffen-Einsatz

Nach Geheimdienst-Erkenntnissen verstärkt Russland inzwischen den Einsatz von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg. "Der Einsatz von Tränengasen sowie Chlorpikrin durch russische Truppen ist nun zur Standardpraxis geworden und weit verbreitet", teilten der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) und die niederländischen Geheimdienste MIVD und AIVD gemeinsam mit. Russland verstoße damit gegen das Chemiewaffenabkommen, das auf ein weltweites Verbot solcher Waffen abzielt.

Eine Granate, die mit Chlorpikrin bestückt werden kann (Archivfoto aus der Ukraine)Bild: Command of the support forces of the Armed Forces of Ukraine

Chlorpikrin, auch Trichlornitromethan genannt, ist ein chemischer Kampfstoff aus der Gruppe der Lungenkampfstoffe. Im Ersten Weltkrieg wurde er auch unter der Bezeichnung "Grünkreuz-1" eingesetzt. Grünkreuz deshalb, weil damals mit solchen Kampfstoffen gefüllte Granaten mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet wurden.

wa/rb (rtr, dpa, afp)

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