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Politik

Trump reist zum Protestbrennpunkt Kenosha

30. August 2020

Der US-Präsident will unter anderem Sicherheitskräfte treffen und sich ein Bild von den Schäden in Kenosha machen. Die Stadt wird seit einem gewaltsamen Polizeieinsatz von Protesten erschüttert.

USA | Anti-Rassismus-Kundgebung in Kenosha
Bild: Reuters/J. Vondruska

US-Präsident Donald Trump besucht in Kürze den Protestbrennpunkt Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin. In der 100.000-Einwohner-Stadt war es in der vergangenen Woche zu teils gewaltsamen Protesten gekommen, nachdem ein weißer Polizist bei einer versuchten Festnahme den Afroamerikaner Jacob Blake mit mehreren Schüssen in den Rücken aus kurzer Entfernung schwer verletzt hatte. Der Polizeigewerkschaft zufolge war Blake mit einem Messer bewaffnet und hatte sich der Festnahme widersetzt. Blakes Familie erklärte, er habe die Beamten weder provoziert noch bedroht. 

Die Proteste gegen den Vorfall schlugen in Gewalt um. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei und zu Plünderungen, zahlreiche Geschäfte wurden niedergebrannt. Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und teils rechtsextremen Gegendemonstranten soll zudem ein 17-jähriger Weißer zwei Menschen, die gegen Rassismus protestiert hatten, erschossen und einen dritten verletzt haben. Er ist wegen Mordes angeklagt.

Aufruf zum Gewaltverzicht

Am Samstag demonstrierten erneut rund 1000 Menschen gegen Rassismus in der Stadt. Blakes Vater rief die Menge zu einem friedlichen Protest und Gewaltverzicht auf. Inzwischen wurden mehr als 1000 Nationalgardisten in die Stadt verlegt, um die Lage zu beruhigen.

Wenige Tage nach den Schüssen auf Blake ist in Portland im Bundesstaat Oregon erneut ein Mann am Rande von Protesten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend (Ortszeit) als Anhänger und Gegner von Trump aufeinander stießen, wie örtliche Medien berichteten. Bei dem Opfer soll es sich um einen Trump-Anhänger handeln. Die Polizei machte keine genaueren Angaben zu seiner Identität und äußerte sich zunächst auch nicht dazu, wer geschossen haben soll.

Seit dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer Kontrolle durch weiße Polizisten im Mai kommt es in den USA immer wieder zu Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Trumps Gegner werfen dem Präsidenten vor, mit provozierenden Äußerungen die Wut von Anhängern der Black-Lives-Matter-Bewegung angeheizt zu haben.

Eine zentrale Botschaft Trumps im laufenden Präsidentschaftswahlkampf ist das Versprechen von "Recht und Ordnung". In den USA wird am 3. November ein neuer Präsident gewählt.

haz/sth (rtr, dpa, afp)

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