Trump setzt Hamas Ultimatum für Gaza-Abkommen
3. Oktober 2025
US-Präsident Donald Trump setzt der islamistischen Hamas eine "letzte" Frist für eine Zustimmung zu seinem Friedensabkommen im Israel-Hamas-Krieg. Bis Sonntagabend um 18.00 Uhr (Ortszeit Washington, 24.00 Uhr MESZ) müsse eine Einigung mit der Hamas erzielt werden, schrieb er auf der Plattform Truth Social.
... sonst bricht die Hölle aus
Alle Länder hätten unterschrieben, betonte Trump. "Wenn diese LETZTE-CHANCE-Einigung nicht genutzt wird, wird die HÖLLE für die Hamas ausbrechen, wie es noch niemand zuvor gesehen hat."
Am Dienstag hatte Trump der Terrororganisation "etwa drei oder vier Tage Zeit" gegeben, um auf seinen Plan zu reagieren. Er hatte am Montag bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington einen 20-Punkte-Plan vorgestellt. Netanjahu stimmte diesem nach eigenen Angaben zu. International war das Vorhaben - auch bei arabischen und muslimischen Vertretern - auf positive Resonanz gestoßen.
Israel sieht keinen Spielraum
Die Hamas teilte daraufhin mit, man prüfe den Vorschlag sorgfältig. Beobachter rechneten mit möglichen Nachforderungen oder Einschränkungen. Der Sender i24news berichtete allerdings, aus israelischer Sicht gebe es keinen Spielraum - die Hamas könne den Plan nur annehmen oder ablehnen.
Der Plan sieht die Freilassung aller 48 israelischen Geiseln binnen 72 Stunden vor. Im Gegenzug will Israel mehrere Hundert Palästinenser aus der Haft entlassen. Zugleich soll sich die Armee schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Hamas-Mitglieder können bei Waffenabgabe Amnestie erhalten oder ausreisen.
Noch 20 Geiseln sollen leben
Im Gazastreifen hält die Hamas noch 48 Geiseln fest, darunter auch deutsche Staatsbürger. 20 der Entführten sind nach israelischen Informationen noch am Leben.
Die Hamas wird von Israel und etlichen anderen Staaten als Terrororganisation betrachtet. Ihr beispielloser Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 löste den Krieg im Gazastreifen aus. Nach israelischen Angaben wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln verschleppt.
Israel reagierte mit massiven Militäroperationen im Gazastreifen. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden seitdem mehr als 66.000 Palästinenser getötet. Die Zahl lässt sich nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen halten die Angabe aber für glaubwürdig.
haz/MM/cw (dpa, rtr, afp, ap)