Nach dem prunkvollen "Dinner" bei der Queen ging es am zweiten Tag von Trumps Besuch um harte Politik. Nach einem Treffen mit der scheidenden Regierungschefin May kündigte der US-Präsident ein "fabelhaftes" Abkommen an.
Anzeige
"Die USA fühlen sich dazu verpflichtet", sagte US-Präsident Donald Trump bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der britischen Premierministerin Theresa May in London. Der gemeinsame Handel könne um das zwei- oder dreifache ausgeweitet werden, stellte er in Aussicht.
Die USA und Großbritannien hätten bisher ausländische Investitionen im jeweils anderen Land von über einer Billion Dollar getätigt. Beide Länder seien jeweils der größte Auslandsinvestor im anderen Staat. "Es gibt ein riesiges Potenzial", so Trump. "Alles wird auf den Tisch kommen."
Dabei schloss Trump ausdrücklich das Nationale Gesundheitssystem der Briten, den National Health Service (NHS), mit ein. Eine Privatisierung des Gesundheitswesens gilt in Großbritannien als höchst umstritten. Experten gehen davon aus, dass vor allem der Finanzsektor beider Länder mit den weltgrößten Finanzzentren in der Londoner City und der New Yorker Wall Street auf einen solchen Deal spekuliert.
Voraussetzung für offizielle Verhandlungen ist allerdings, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt. Auch ein Verbleib in der Zollunion wäre für solche Pläne hinderlich. Wann es tatsächlich zum Brexit kommen wird, ist noch ungewiss.
Trump in London - Staatsmann und Spottfigur
Zehntausende Demonstranten, tausende Sicherheitskräfte - und das alles wegen eines Mannes. Der Großbritannien-Besuch von US-Präsident Trump entzweit das ohnehin gespaltene Land. Szenen eines Staatsbesuchs.
Bild: Reuters/C. Kilcoyne
Eindeutige Botschaft
Klarer geht es kaum noch: Auf dem Trafalgar Square zeigt eine fünf Meter hohe Figur den US-Präsidenten mit heruntergelassener Hose auf einer goldenen Toilette - daneben die unmissverständliche Aufforderung "Go home". Zehntausende Demonstranten wurden in London erwartet.
Bild: Reuters/C. Kilcoyne
Haartolle zum Abrollen
Die passenden Accessoires für die übergroße Trump-Figur hat dieser Mann parat: Hunderte Rollen von Toilettenpapier mit dem Konterfei des US-Präsidenten verteilt er auf dem Platz vor dem britischen Parlament. Fürs stille Örtchen zu Hause...
Bild: Getty Images/AFP/A. McBride
Wieder im Einsatz: Der "Baby-Trump"
Schon während Donald Trumps letztem London-Besuch vor knapp einem Jahr war der "Trump-Blimp" im Einsatz - und später immer wieder: ein sechs Meter hoher Ballon, der den Präsidenten als schreiendes Baby in Windeln zeigt.
Bild: Reuters/A. Konstantinidis
"Sperrt ihn in den Tower!"
Die Organisatoren der Proteste werfen Trump Sexismus und Rassismus vor. Und seine Äußerungen unmittelbar vor dem Besuch dürften auch nicht zur Beruhigung der Lage beigetragen haben. In mehreren Interviews und natürlich auch per Twitter hatte sich Trump für einen harten Brexit ausgesprochen.
Bild: Reuters/C. Kilcoyne
Höchste Sicherheitsstufe in London
Tausende Sicherheitskräfte sind in London im Einsatz, um den Besuch abzusichern. Mehrere Straßen wurden gesperrt - über der Innenstadt kreisen Hubschrauber. Für die Bewohner Londons herrscht Ausnahmezustand.
Bild: Reuters/T. Melville
Original und Fälschung
Auch dieser Doppelgänger hat sich unter die Protestierenden gemischt, um seiner Ablehnung gegen die Politik des US-Präsidenten Ausdruck zu verleihen. Tatsächlich sieht er dem Original zum verwechseln ähnlich...
Bild: Reuters/C. Kilcoyne
Hinter Gittern
... genauso wie dieser Mann Boris Johnson gleicht, dem größten Widersacher von Theresa May. Vor seinem Besuch hatte Donald Trump auch damit für Aufsehen gesorgt, dass er eine Wahlempfehlung für Johnson oder Nigel Farage als Nachfolger der scheidenden Premierministerin Theresa May ausgesprochen hatte.
Bild: Getty Images/AFP/A. McBride
Es gibt auch Trump-Fans
Sie sind deutlich in der Unterzahl - aber einige wenige gibt es doch: Demonstranten, die für den US-Präsidenten auf die Straße gehen. Und gegen den Londoner Bürgermeister Sadiq Khan protestieren. Der hatte Trump als "globale Bedrohung" und Frauenfeind bezeichnet. Noch im Landeanflug twitterte Trump umgehend: Khan sei ein "dämlicher Verlierer".
Bild: DW/B. Riegert
Trump und May
Geredet wurde dann aber nicht mehr nur übereinander, sondern miteinander: Donald Trump hier bei einem Treffen mit der scheidenden britischen Premierministerin Theresa May. Trumps Ziel: Einen "großartigen" bilateralen Handelsvertrag mit Großbritannien abzuschließen, der gelten soll, sobald das Land die EU verlassen hat.
Bild: Reuters/T. Ireland
Haarige Angelegenheit
Worüber sich der US-Präsident und dieser Wachsoldat vor dem Buckingham Palace ausgetauscht haben, ist leider nicht bekannt. Klar ist nur: Im Vergleich zu dessen Kopfbedeckung zog Donald Trump den Kürzeren. Sichtlich beeindruckt verfolgte er eine Wachablösung der Ehrengarde, bevor es dann auch ins Innere des Palastes ging.
Bild: Reuters/T. Melville
Am Ziel seiner Träume
Es war schon immer ein Traum Donald Trumps, einmal von der britischen Königin mit allem Pomp empfangen zu werden. Am Montag war es dann soweit: Erst gab es eine Führung durch die königlichen Gemächer, anschließend ein Staatsbankett. Herzogin Meghan ließ sich übrigens entschuldigen. Die gebürtige US-Amerikanerin hatte im Wahlkampf Hillary Clinton unterstützt. Trump nannte sie später "fies".
Bild: Reuters/V. Jones
Teatime beim Prinzenpaar
Und auch bei Prinz Charles und dessen Frau Camilla machte das präsidiale Ehepaar seine Aufwartung: Beim Tee-Empfang in Clarence House dürften Trump und Gattin Melania aber auch unbequeme Worte gehört haben. Denn Charles ist bekannt für seinen Einsatz gegen den Klimawandel.
Bild: picture-alliance/Photoshot
12 Bilder1 | 12
Weil May mit ihrem Brexit-Abkommen mehrfach im Unterhaus gescheitert ist, hat sie für Freitag ihren Rücktritt als Parteichefin der Konservativen angekündigt. Bis Ende Juli soll sie von ihrem Nachfolger auch als Regierungschefin abgelöst werden.
Der US-Präsident hatte seinen dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien am Montag begonnen. Am Abend wurde er von Queen Elizabeth II. zu einem Staatsbankett im Buckingham-Palast empfangen. Bei den politischen Gesprächen mit May ging es vor allem um Wirtschaftsfragen.
Trumps Besuch ist in Großbritannien umstritten. Im Zentrum von London protestierten tausende Menschen gegen die Klima- und Abtreibungspolitik des US-Präsidenten. Vor dem Parlament ließen Aktivisten wie schon beim Trump-Besuch vor einem Jahr einen riesigen Ballon in Form eines Trump-Babys mit Windeln aufsteigen. Trump tat die Ereignisse als "Fake News" ab. Tatsächlich handele es sich um "sehr kleine" Demonstrationen, sagte er bei der Pressekonferenz mit May.