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Politik

Trump: Treffen mit Kim wäre "eine Ehre"

1. Mai 2017

Im Streit mit Nordkorea um dessen Atom- und Raketenprogramm drohte der US-Präsident zuletzt sogar mit militärischen Alleingängen seines Landes. Nun lässt ein Satz von ihm in einem Interview die Welt aufhorchen.

Donald Trump
Bild: picture alliance/AP Images/M. Rourke

US-Präsident Donald Trump hat sich grundsätzlich zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bereiterklärt. "Wenn es angemessen für mich wäre, mich mit ihm zu treffen, würde ich das absolut tun", sagte Trump in einem Interview der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg. "Es wäre eine Ehre für mich, das zu tun", fügte der Präsident hinzu. Allerdings müssten bestimmte Bedingungen für ein solches Treffen erfüllt sein, so Trump in dem Interview. Welche dies sind, sagte er nicht.

Trumps Sprecher Sean Spicer bemühte sich wenig später, die Äußerungen seines Chefs weiter zu relativieren. "Eine Menge Bedingungen müssten erfüllt sein", sagte Spicer in Washington. "Und diese sind im Moment nicht erfüllt." Gegenwärtig sei Nordkorea davon "weit entfernt". Sollte die Führung in Pjöngjang mit ihrem provokativen Verhalten fortfahren, würde es niemals zu Gesprächen kommen.

Säbelrasseln in Washington und Pjöngjang

In den vergangenen Wochen hatte sich der Konflikt zwischen den USA und Nordkorea immer weiter zugespitzt. Trump schloss kürzlich einen Militärschlag gegen den abgeschotteten kommunistischen Staat nicht aus, erklärte aber auch, auf eine nicht-militärische Lösung - etwa durch schärfere Sanktionen - zu setzen. Die US-Regierung drängt zudem darauf, dass China den Druck auf Nordkorea verstärkt. Das Weiße Haus geht davon aus, dass die Regierung von Präsident Xi Jinping großen Einfluss auf Kim Jong Un hat, auch weil rund 80 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels über China laufen.

Kim Jong Un: Treffen mit Trump in Sicht?Bild: Reuters/KCNA

Ungeachtet mehrerer UN-Resolutionen treibt die Führung in Pjöngjang derweil ihr Atomprogramm voran und arbeitet an der Entwicklung von Raketen, die neben Südkorea und Japan auch die amerikanische Küste erreichen könnten. Erst am vergangenen Samstag führte das Regime einen neuen Raketenstart durch, der jedoch fehlschlug. Am Montag erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums, Pjöngjang sei zu einem neuen Atomtest "zu jeder Zeit und an jedem Ort" bereit.

USA: Raketenabwehrsystem in Südkorea einsatzbereit

Das in Südkorea stationierte US-Raketenabwehrsystem THAAD ("Terminal High Altitude Area Defense") soll mittlerweile einsatzbereit sein. Das teilten die US-Streitkräfte Korea (USFK) mit. Das System habe die Leistungsfähigkeit, nordkoreanische Raketen abzufangen und Südkorea zu verteidigen, erklärte Sprecher Rob Manning. Ein Beamter des US-Verteidigungsministeriums sprach laut der Militärzeitung "Stars and Stripes" zunächst von einer beschränkten Einsatzfähigkeit. "Es wird noch einige Monate dauern, bevor das gesamte System vollständig genutzt werden kann." Durch die in der östlichen Provinz Nord-Gyeongsang installierte THAAD-Batterie (Terminal High Altitude Area Defense) sollen Südkorea und die in dem Land stationierten US-Truppen besser gegen die wachsende Bedrohung durch Nordkorea geschützt werden. Die Aufstellung geht auf eine Einigung Seouls und Washingtons vom vergangenen Sommer zurück.

wa/se (afp, rtr, dpa)

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