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Politik

Trump und Macron fordern mehr Geld für die NATO

10. November 2018

Während Trumps Besuch in Paris haben sich der US-Präsident und Frankreichs Staatschef Macron für ein stärkeres europäisches Engagement in der NATO ausgesprochen. Zuvor hatte Macron für Irritationen in Washington gesorgt.

Die "guten Freunde" Trump (l.) und Macron im Élyséepalast
Die "guten Freunde" Trump (l.) und Macron im ÉlyséepalastBild: Reuters/C.P. Tesson

In der Diskussion um die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten haben der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und US-Präsident Donald Trump Einigkeit demonstriert. Vor einem bilateralen Gespräch im Élyséepalast sagte Macron: "Es ist unfair, dass die europäische Sicherheit heute nur durch die Vereinigten Staaten gewährleistet ist. Deshalb glaube ich, dass wir mehr europäische Kapazitäten, mehr europäische Verteidigung brauchen." 

Auch Trump forderte erneut eine gerechtere Lastenverteilung innerhalb der NATO. Bislang liege die Last vor allem auf den USA, sagte Trump. "Wir wollen, dass es fair ist." Die USA wollten sich weiter engagieren. "Aber andere Länder müssen auch helfen. Und der Präsident und ich stimmen da sehr überein." 

Der Handschlag von Trump (l.) und Macron wirkte auch dieses Mal wie ein - vielleicht etwas infantiles - KräftemessenBild: Reuters/C. Barria

Macron äußerte sich auch zu seinem Vorstoß, zum Schutz vor Russland eine europäische Armee aufzubauen.  "Ich teile die Ansicht von Präsident Trump, dass wir eine viel bessere Lastenverteilung innerhalb der NATO brauchen. Und deshalb glaube ich, dass meine Vorschläge für eine europäische Verteidigung damit vollständig übereinstimmen, weil das mehr Europa innerhalb der NATO bedeutet." Trump hatte Macrons Vorschlag nach seiner Ankunft in Paris am Freitagabend kritisiert. "Sehr kränkend", schrieb Trump auf Twitter. "Vielleicht sollte Europa zuerst seinen gerechten Anteil an der NATO bezahlen, die die USA erheblich bezuschussen!" 

Am Dienstag hatte Macron in einem Radio-Interview gesagt, ohne eine "wahre europäische Armee" könnten sich die Europäer nicht verteidigen. Dabei verwies er auf Bedrohungen aus China und Russland, aber auch aus den USA. Der Elysée-Palast räumte nun ein, dass Macrons Äußerungen Verwirrung ausgelöst haben könnten. Er habe aber nie gesagt, dass eine europäische Armee gegen die USA nötig sei.

Trump sagte bei dem Treffen, er und Macron seien in den vergangenen Jahren "sehr gute Freunde" geworden. "Wir haben viel gemeinsam." Macron nannte Trump "meinen guten Freund". 

Der US-Präsident kündigte an, bei seinem Besuch werde es auch um den Handelskonflikt mit der EU gehen. "Ich denke, wir haben große Fortschritte gemacht." Nun müsse es, zu einer Einigung kommen. Macron sagte, man werde auch über den eskalierenden Konflikt zwischen den USA und dem Iran sowie über die Kriege in Syrien und im Jemen sprechen. 

Nach ihren Beratungen trafen sich Trump und Macron zusammen mit ihren Frauen zu einem Mittagessen. Trump wollte anschließend zwei US-Soldatenfriedhöfe in Frankreich besuchen. Macron reist am Nachmittag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Compiègne nordöstlich von Paris, wo die Deutschen am 11. November 1918 den Waffenstillstand mit den Alliierten unterzeichneten und damit ihre Kapitulation besiegelten.

stu/jj (dpa, afp, rtr)
 

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