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Politik

Trump-Verteidiger: Impeachment "rechtswidrig"

19. Januar 2020

Im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump haben dessen Anwälte erstmals Einblick in ihre Verteidigungsstrategie gewährt. Unter anderem bezeichnen sie die Anklage als "verfassungsmäßig gegenstandslos".

USA | Trump | Impeachment
US-Präsident Donald Trump, hier im Dezember in Washington, sind laut seinen Anwälten keine Rechtsverstöße vorzuwerfenBild: picture-alliance/dpa/AP Photo/E. Vucci

In ihrer ersten schriftlichen Antwort auf die Anklageschrift des von den oppositionellen Demokraten dominierten US-Repräsentantenhauses nannten die Anwälte das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump einen "gefährlichen Angriff auf das Recht der Amerikaner, ihren Präsidenten frei zu wählen".

Es handele sich bei dem Verfahren um einen "schamlosen und rechtswidrigen" Versuch der Demokraten, das Ergebnis der Präsidentschaftswahl aus dem Jahr 2016 rückgängig zu machen und zugleich in die Wahl im November diesen Jahres einzugreifen, heißt es in dem vom Weißen Haus veröffentlichten Schreiben.

Verteidiger: Trump hat nicht gegen Recht verstoßen

Zudem sei die Anklage gegen Trump "verfassungsmäßig gegenstandslos": Die beiden Anklagepunkte, Machtmissbrauch und Behinderung der Ermittlungen des Repräsentantenhauses, beinhalteten weder Straftaten noch Gesetzesverstöße, geschweige denn "schwere Verbrechen oder Vergehen" - Delikte, die die Verfassung unter anderem als Gründe für ein sogenanntes Impeachment anführt.

Pat Cipollone, Rechtsberater des Weißen Hauses, leitet das Anwaltsteam gemeinsam mit Trumps Privatanwalt Jay SekulowBild: picture-alliance/AP Photo/A. Harnik

Die Anklage verstoße sogar gegen die US-Verfassung, schreiben die Verteidiger. Die Demokraten hätten den Präsidenten während der Ermittlungen seiner Rechte beraubt. Das Impeachment-Verfahren gegen Trump könnte den Institutionen der Vereinigten Staaten demnach "dauerhaften Schaden" zufügen.

Verfahren geht in entscheidende Phase                                     

Das Repräsentantenhaus hatte die Anklage für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump am vergangenen Mittwoch dem Senat übergeben. Die Demokraten beschuldigen ihn, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlungen gegen Trumps politischen Rivalen Joe Biden gedrängt zu haben, um die US-Präsidentschaftswahl 2020 zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Die sieben Anklagevertreter und Beamte des Parlaments brachten die Anklageschrift am Mittwoch feierlich zum SenatBild: Reuters/J. Ernst

Als Druckmittel soll Trump unter anderem Militärhilfe für Kiew zurückgehalten haben. Es gilt allerdings als nahezu ausgeschlossen, dass der Präsident wegen der Ukraine-Affäre seines Amtes enthoben wird: Seine Republikaner haben im Senat eine Mehrheit von 53 der 100 Senatoren. Für eine Amtsenthebung wäre eine Zweidrittelmehrheit nötig.

Trump ist der dritte Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten, der sich im Senat einem Amtsenthebungsverfahren stellen muss. Formal hat es am Donnerstag begonnen, am Dienstag werden die Eröffnungsplädoyers erwartet.

hk/bru (dpa, afp)

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