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Politik

Trump-Video sorgt für Empörung

15. April 2019

"Hasserfüllt und hetzerisch": Die US-Demokraten werfen Präsident Donald Trump vor, die muslimische Kongressabgeordnete Ilhan Omar durch die Verbreitung eines "respektlosen" Videos zu gefährden.

Ilhan Omar
Gehört seit Januar dem US-Repräsentantenhaus an: Ilhan OmarBild: picture-alliance/ A.Edelman

Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, rief Präsident Donald Trump auf, das "respektlose und gefährliche Video" zu Ilhan Omars Äußerungen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu löschen. Trumps "hasserfüllte und hetzerische Rhetorik führt zu einer wahren Gefahr", erklärte Pelosi.

Trump hatte am vergangenen Freitag per Twitter ein Video verbreitet, in dem - begleitet von bedrohlicher Musik - ein Ausschnitt einer Rede Omars mit Bildern vom 11. September 2001 kombiniert wird. Die muslimische Abgeordnete hatte im März mit Blick auf die Anschläge gesagt: "Einige Leute haben etwas getan." Kritiker legen ihr das als Verharmlosung der Anschläge mit fast 3000 Toten aus.

"Keine Gewalt"

Der Präsident und andere Republikaner hätten Omars Satz aus dem Zusammenhang gerissen und die Parlamentarierin damit gefährdet, argumentieren prominente Demokraten. Die Abgeordnete bekam die Folgen des Videos nach eigenen Angaben durch eine steigende Zahl von Todesdrohungen zu spüren. Viele der Drohungen würden sich "direkt" auf Trumps Video beziehen, erklärte Omar. 

Präsidentensprecherin Sarah Sanders wies die Vorwürfe um eine mögliche Gefährdung zurück. Trump wünsche "sicherlich keine Gewalt gegen irgendjemanden", sagte Sanders. Zugleich bezeichnete sie Omars Äußerungen als "absolut skandalös". Trump habe richtig gehandelt, die Abgeordnete dafür zu kritisieren - auch die Demokraten sollten dies tun, meinte Sanders.

Verteidigt ihren Chef: Donald Trumps Sprecherin Sarah SandersBild: Reuters/C. Barria

Omar selbst betonte: "Niemand - egal, wie korrupt, ungeeignet (für ein Amt) oder boshaft er ist - kann meine unerschütterliche Liebe zu Amerika gefährden." Die in Somalia geborene 37-Jährige hatte im Februar für Wirbel gesorgt, als sie die israelfreundliche Haltung in den Vereinigten Staaten auf Spenden einer pro-israelischen Lobbygruppe zurückführte. Später entschuldigte sie sich für diese Äußerung.

wa/cgn (afp, ap)

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