1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Doch keine Einfuhr von Elefantentrophäen

18. November 2017

Nach Protesten von Naturschützern hat US-Präsident Donald Trump die Erlaubnis zur Einfuhr von Trophäen von Großwildjägern wieder auf Eis gelegt. Trump hatte erst kürzlich den Import aus Sambia und Simbabwe erlaubt.

Elfenbeinzerstörung am Time Square in New York
Elfenbeinzerstörung am Time Square in New York 2015Bild: Reuters

Er habe die Entscheidung zu Großwild-Trophäen auf Eis gelegt, bis er alle Naturschutz-Fakten studiert habe, schrieb der US-Präsident auf Twitter. US-Innenminister Ryan Zinke bestätigte in einer Erklärung, die Entscheidung werde nochmal überprüft.

Tags zuvor hatte Trumps Sprecherin Sarah Sanders die Entscheidung verteidigt, das seit 2014 bestehende Verbot der Einfuhr solcher Elefantentrophäen aufzuheben. Der dem Innenministerium in Washington unterstellte United States Fish and Wildlife Service (USFWS) hatte am Donnerstag erklärt, Sportjäger dürften wieder Trophäen von in Simbabwe und Sambia erlegten Elefanten in die USA einführen. Damit wäre ein von Trumps Vorgänger Barack Obama erlassenes Verbot rückgängig gemacht worden.

US-Waffenlobby machte Druck

Für die Aufhebung des Importverbots eingesetzt hatten sich die mächtige US-Waffenlobby NRA und der Jagd-Lobbyverband Safari Club International Foundation.

Naturschützer waren dagegen auf die Barrikaden gegangen. "Amerikanische Trophäenjäger sollten keine Elefanten töten, wenn ihre Population schrumpft. Das hat nichts mit Naturschutz zu tun", erklärte Tanya Sanerib von der Organisation Center for Biological Diversity.

Schrieb Brandbrief an Trump: Brigitte BardotBild: picture alliance/dpa/O. Weiken

Kritik von Bardot

Zuletzt hatte auch die französische Filmlegende Brigitte Bardot, die als radikale Tierschützerin bekannt ist, harsche Kritik an der US-Entscheidung und an Trump geübt. "Kein Despot der Welt kann die Verantwortung dafür übernehmen, solch alte Tierarten zu töten, die Teil des Welterbes der Menschheit sind", schrieb sie in einem Brief an den US-Präsidenten.

Der Elefant sei ein "einzigartiges, magisches, heiliges, verehrtes und geschütztes Tier". An Trump gewandt erklärte die 83-Jährige: "Ihre beschämenden Taten bestätigen die Gerüchte, wonach Sie ungeeignet für das Regieren sind."

Betätigte sich gerne als Großwildjäger: Donald Trump Jr.Bild: picture alliance/AP Photo/K. Willens

Junior posiert mit Trophäe

Laut der Organisation Great Elephant Census ist die Zahl der Elefanten in Afrika zwischen 2007 und 2014 um 30 Prozent gesunken. In Simbabwe betrug der Rückgang sieben Prozent. Trumps Söhne sind als große Anhänger der Trophäenjagd bekannt. Kürzlich hatte ein Foto von Donald Trump Junior im Internet die Runde gemacht, auf dem er vor einem erlegten Elefanten mit einem Messer in der einen und dem abgetrennten Schwanz des Tieres in der anderen Hand posiert.

cgn/jj (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen