Trump will "New York Times" verklagen
16. September 2025
US-Präsident Donald Trump hat eine Verleumdungsklage gegen die "New York Times" angekündigt. Die Zeitung habe sich jahrzehntelang daran beteiligt, Lügen über ihn, seine Familie, sein Unternehmen, die Bewegung "Make America Great Again" (MAGA) und die Vereinigten Staaten als Ganzes zu verbreiten, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er werde daher 15 Milliarden Dollar (12,7 Milliarden Euro) Schadenersatz fordern.
Er kritisierte die Zeitung auch dafür, vor der Präsidentenwahl 2024 seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris unterstützt zu haben. "Ich betrachte dies als den größten illegalen Wahlkampfbeitrag aller Zeiten", schrieb der Republikaner. Das Blatt sei "zu einem regelrechten Sprachrohr der radikalen linken Demokratischen Partei geworden".
"Das hört jetzt auf"
Trump erklärte weiter: "Die 'New York Times' durfte viel zu lange ungehindert lügen, diffamieren und mich verleumden, und das hört jetzt auf." Die Klage werde im Bundesstaat Florida eingereicht. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Das Blatt selbst gab zu der Ankündigung bisher keine Stellungnahme ab.
Der Präsident hat in der Vergangenheit schon mehrfach Klagen gegen unterschiedliche Medien angestrengt, unter anderem gegen die Sender CBS und ABC. In beiden Fällen einigten sich die Kontrahenten auf einen Vergleich in Millionenhöhe.
Zuletzt ging er gegen das "Wall Street Journal" vor, das über einen Brief berichtet hatte, den Trump 2003 an den später als Sexualstraftäter verurteilten Milliardär Jeffrey Epstein geschrieben haben soll. Er wies entscheiden zurück, Urheber des Schreibens zu sein, und verlangte mindestens zehn Milliarden Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) Schadenersatz.
Streit um "Golf von Amerika"
Zudem zog der Präsident gegen verschiedene weitere Medien ins Feld, deren Berichterstattung ihm zuwiderlief. So war etwa die US-Nachrichtenagentur AP von der Mitreise im Regierungsflieger ausgeschlossen worden. Sie hatte sich geweigert, die von Trump verfügte Neubezeichnung für den Golf von Mexiko - "Golf von Amerika" - zu übernehmen. Kritiker des Präsidenten sehen in seinem Vorgehen eine groß angelegte Attacke auf die Pressefreiheit.
jj/wa/myk (dpa, afp, rtr)
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