Eine Mauer an der Grenze zu Mexiko gehört zu den Lieblingsprojekten des US-Präsidenten. Der Wall, der mindestens 1100 Kilometer lang sein soll, steht noch nicht. Bis dahin sollen Soldaten die Grenze sichern.
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Als Maßnahme gegen illegale Einwanderung aus Lateinamerika hat US-Präsident Donald Trump die Entsendung von Soldaten an die Grenze zu Mexiko angekündigt. Dies sei ein "großer Schritt", sagte der Präsident bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington. "Wir werden unsere Grenze mit unserem Militär bewachen", fügte er hinzu. Er werde darüber bald unter anderem mit Verteidigungsminister James Mattis sprechen.
Nur ein Bruchteil der Summe
Trump fordert seit dem Wahlkampf einen Wall an der Grenze zu Mexiko. Der US-Kongress bewilligte ihm dafür jedoch zuletzt nur 1,6 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Der Präsident dagegen verlangt 25 Milliarden Dollar. Nach seinen Vorstellungen soll die Mauer mindestens 1100 Kilometer lang sein. Insgesamt weist die Grenze zwischen den USA und Mexiko eine Länge von 3200 Kilometern auf. Einige hundert davon sind bereits durch Befestigungen gesichert.
Trump macht seit Ostern wieder vermehrt Stimmung gegen Einwanderer und setzte über Tage hinweg mehrere aggressive Twittersalven ab. Unter anderem wirft er Mexiko und auch Honduras vor, ungebremst Drogen und Kriminelle in die USA gelangen zu lassen.
Donald Trumps Design-Mauern
Sie sind aus Beton und bis zu 9,10 Meter hoch - acht Mauermodelle stehen schon an der Grenze zu Mexiko. US-Präsident Donald Trump zeigte sich begeistert bei der Besichtigung der Prototypen in Kalifornien.
Bild: Reuters/K. Lamarque
"Fantastisch"
US-Präsident Donald Trump findet die Prototypen der zukünftigen Grenzmauer "fantastisch". Hoch genug seien die acht Mauersegmente schon mal. Doch Trump geht es nicht nur um die Höhe, für ihn zählen noch andere Eigenschaften.
Bild: Reuters/K. Lamarque
Trump will den Durchblick
Fast wichtiger als die Höhe, so Trump, sei, dass die US-Grenzschützer trotz Mauer die mexikanische Seite einsehen können und erkennen, wenn sich illegale Einwanderer nähern. Manche Designs, wie dieses Mauersegment, haben deswegen Öffnungen im unteren Drittel. Menschen passen da selbstverständlich nicht durch.
Bild: Reuters/K. Lamarque
Mauern in der liberalen Hochburg
Ausgerechnet im Süden Kaliforniens werden die Mauer-Prototypen präsentiert. Der Bundesstaat gilt als liberale Hochburg. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr hat der US-Präsident Kalifornien gemieden, wo man den Mauerbau besonders kritisch sieht. Nun also sein erster Besuch. "Kalifornien bittet uns darum, in bestimmten Gegenden eine Mauer zu bauen", behauptet Trump.
Bild: Reuters/K. Lamarque
Grau oder blau?
Dieser Prototyp fällt farblich ins Auge. In einem dunklen Blau hebt er sich von den Konkurrenzprodukten ab. Sonst dominiert tristes Grau.
Bild: Reuters/K. Lamarque
Mauer und Stacheldraht
Besonders bedrohlich: Das Mauersegment links ist oben noch mit Stacheldraht ausgestattet. Doch die Oberfläche ist bereits so glatt, dass kaum ein Mensch hochklettern könnte. Alle acht Prototypen sind Made in USA. Auch das dunkelgraue Modell rechts. Es erinnert stark an die Berliner Mauer zu DDR-Zeiten.
Bild: Reuters/J. Duenes
Lobbyarbeit für die umstrittene Mauer
Für Trump noch einmal wichtig zu erwähnen: "Mexiko hat eine Menge Probleme, unter anderem die Drogenkartelle". Auch wenn Kritiker die hohen Kosten für die Steuerzahler fürchten: Trump ist sicher, dass sich der Mauerbau auszahlt, weil die USA dadurch vor finanziellen Schäden durch illegale Einwanderung und Drogenhandel geschützt würden.
Bild: Reuters/K. Lamarque
"Baut Brücken, keine Mauern"
Auf beiden Seiten der Grenze gab es Proteste gegen Trumps Pläne. Menschen hielten Plakate mit den Aufschriften "Baut Brücken, keine Mauern" oder "Nein zur Mauer" hoch. Die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist 3144 Kilometer lang. Mehr als 1100 Kilometer sind bereits mit einem Zaun gesichert.
Bild: Reuters/J. Duenes
So wird momentan gesichert
Der aktuelle Zaun zwischen den USA und Mexiko ist nicht besonders hoch. Dieses Stück steht auf Höhe der mexikanischen Stadt Tijuana. Dahinter: US-Grenzkontrolleure zu Pferd. Sie patrouillieren hier regelmäßig.
Bild: Reuters/J. Duenes
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Die gewaltigen "Karawanen" von Menschen, die auf die USA zusteuerten, müssten unverzüglich gestoppt werden, verlangte der Präsident. Der Kongress müsse sofort handeln und striktere Gesetze verabschieden. Den oppositionellen Demokraten warf Trump vor, "offene Grenzen, Drogen und Kriminalität" zuzulassen. Die jetzt geltenden Einwanderungsgesetze seien ein "Obama-Witz" sagte Trump mit Blick auf seinen Amtsvorgänger.