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Politik

Trump könnte Wahl in Zweifel ziehen

20. Oktober 2016

Im der letzten Fernsehdebatte der US-Präsidentschaftskandidaten hat Donald Trump für Erstaunen gesorgt. Hillary Clinton konterte scharf. Eine Umfrage nach der Debatte ließ keinen Zweifel, wer punkten konnte.

USA | Start der 3. Präsidentschaftsdebatte in Las Vegas
Bild: REUTERS/M. Blake

Die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump haben bei ihrer dritten und letzten Fernsehdebatte ihre bekannten Positionen zu Wirtschaft, Sicherheitspolitik und Einwanderung wiederholt. Sie begannen ihr 90-minütiges Streitgespräch in Las Vegas ohne Handschlag, präsentierten sich aber sachlicher als in früheren Debatten.

Trump erneuerte dabei seinen Manipulationsverdacht bezüglich der Präsidentschaftswahl am 8. November und weigerte sich, sich schon jetzt darauf festzulegen, eine etwaige Niederlage auch anzuerkennen. "Ich sage Ihnen das zu gegebener Zeit", sagte Trump. "Ich werde die Spannung aufrechterhalten." Die Medien seien parteiisch und unehrlich, sagte Trump. Zudem seien Millionen Menschen in den Wählerverzeichnissen registriert, die dort nicht auftauchen dürften. "Ich werde mir das dann anschauen. Ich schaue es mir nicht jetzt an", sagte Trump.

US-Kommentatoren bewerteten dies als einzigartig in bisherigen US-Wahlkämpfen. Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrmals mit Verschwörungstheorien aufgewartet und den Eindruck erweckt, die Wahl werde manipuliert. Beweise oder Indizien dafür hat er jedoch nicht geliefert. Sein Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence und seine Tochter Ivanka Trump hatten die Aussagen kurz vor der Fernsehdebatte relativiert und erklärt, die Manipulierungsvorwürfe bezögen sich auf die Medienberichterstattung.

Die Demokratin Clinton reagierte darauf mit harscher Kritik. Sie warf ihrem Konkurrenten vor, immer dann von Manipulation zu sprechen, wenn etwas nicht so laufe, wie er wolle. Dies sei schon bei den Vorwahlen so gewesen. "Er beschädigt unsere Demokratie", sagte Clinton.

Beide stritten über den Einfluss des russischen Präsidenten. Clinton warf Trump vor, eine Marionette Wladimir Putins zu sein. Trump wiederum sagte, Putin habe keinen Respekt vor der früheren Außenministerin.

Q Sot Clinton2 # 20.10.2016 # DW Nachrichten #O-Ton Clinton 10 former Presidents would not trust Trump to have his finger on th

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Beim Thema internationale Sicherheitspolitik erklärte Clinton, sie würde keine US-Soldaten in den Irak oder nach Syrien schicken. Sie sprach sich zudem für eine Flugverbotszone über Syrien aus. Allerdings müssten dem Verhandlungen mit Russland vorausgehen.

Der Moderator sprach auch die Vorwürfe der sexuellen Übergriffe gegen Trump an. Trump beschuldigte seine Konkurrentin, Lügen darüber zu verbreiten. In denn vergangenen Tagen waren mehrere Frauen an die Öffentlichkeit getreten und hatten den republikanischen Präsidentschaftskandidaten beschuldigt, sie unziemlich bedrängt zu haben.

Trump bezeichnete das als Lügen. "Ich kenne diese Leute nicht", sagte er. "Niemand hat mehr Respekt vor Frauen als ich. Niemand", behauptete Trump. Clintons Wahlkampfteam habe die Frauen dazu gebracht, diese Aussagen zu machen. Es habe auch Leute angeheuert, die auf seinen Veranstaltungen gewalttätig geworden seien. Clinton warf dem 70-Jährigen daraufhin vor, Frauen zu verachten. "Donald Trump denkt, dass es ihn groß macht, wenn er Frauen erniedrigt. Es macht ihn nur zu einem Rüpel." Auch am Ende der hitzigen Debatte reichten sich die Kontrahenten nicht die Hände.

Der 70-jährige Trump liegt in Umfragen weniger als drei Wochen vor dem Wahltermin weit hinter Clinton (68) zurück. Erste Kommentatoren gehen davon aus, dass ihm nur noch ein großer Fehler Clintons oder eine dramatische Wendung zum Wahlsieg verhelfen kann.

Das TV-Duell brachte diese Wende nicht: Trump verlor ersten Blitz-Umfragen zufolge auch die letzte Debatte. Den Republikaner sahen nach einer Umfrage im Auftrag des Senders CNN nur 39 Prozent der Befragten vorn, Clinton dagegen 52 Prozent. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov, das mehr als 1500 Zuschauer in Las Vegas befragte, erklärte Clinton mit 49 Prozent ebenfalls zur Siegerin. Trump kam auch in dieser Erhebung nur auf 39 Prozent.

stu/se (afp, dpa, rtr)

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