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KonflikteUkraine

Trump zeigt sich für neue Russland-Sanktionen offen

5. Juli 2025

Noch in den vergangenen Monaten war der US-Präsident auf Kemlchef Putin zugegangen. Doch nun gibt sich Donald Trump wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zunehmend verstimmt.

Donald Trump spricht mit Reportern an Bord der Air Force One
"Wir sprechen viel über Sanktionen": US-Präsident Donald Trump (Archivbild)Bild: Jacquelyn Martin/AP/picture alliance

US-Präsident Donald Trump hat sich "sehr unglücklich" über sein jüngstes Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin gezeigt und seine Bereitschaft zur Verschärfung der Sanktionen gegen Russland angedeutet. Putin wolle aufs Ganze gehen, "einfach weiter Menschen töten, das ist nicht gut", sagte Trump mit Blick auf den Ukraine-Krieg.

Im Gespräch mit Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One betonte er: "Wir sprechen viel über Sanktionen." Putin verstehe, dass neue Strafmaßnahmen kommen könnten. Bisher hatte Trump in seiner zweiten Amtszeit auf die Verhängung weiterer Sanktionen gegen Moskau wegen des russischen Angriffskriegs verzichtet. Stattdessen war er öffentlich auf Moskau zugegangen und zugleich Kyjiw mit Forderungen entgegengetreten.

Trump: "Keine Fortschritte"

Am Donnerstag hatte Trump sein sechstes bekanntgewordenes Telefonat mit Putin seit dem Wiedereinzug ins Weiße Haus geführt. Dabei wurden nach Angaben des US-Präsidenten "keine Fortschritte" in Richtung einer Beendigung des Krieges erzielt. Vor seiner Wahl hatte Trump mehrfach erklärt, er könne den Konflikt innerhalb kürzester Zeit befrieden.

In der Nacht zu Freitag hatte Russland eine der schwersten Angriffswellen gegen die Ukraine geflogen - hier Schäden an einem Wohnhaus in der Hauptstadt KyjiwBild: Valentyn Ogirenko/REUTERS

Wenige Stunden nach dem Telefonat überzog Russland die Ukraine mit den schwersten nächtlichen Angriffen seit dem Kriegsbeginn im Februar 2022. Dabei wurden den ukrainischen Behörden zufolge im Osten des Landes mindestens zwei Menschen getötet und etwa 30 weitere verletzt. Auch in der Nacht zu diesem Samstag gingen die russischen Luftangriffe weiter. In der südlichen Region Cherson habe es beim Beschuss von Wohngebieten mindestens elf Verletzte gegeben, schrieb der zuständige Gouverneur auf Telegram.

Ukrainischer Schlag gegen russische Militärbasis

Die Streitkräfte der Ukraine meldeten wiederum einen Militärschlag gegen eine russische Luftwaffenbasis im Gebiet Woronesch. Auf dem Flugplatz Borissoglebsk, wo Kampfjets stationiert seien, habe man ein Depot mit Gleitbomben, ein Ausbildungsflugzeug und wahrscheinlich weitere Maschinen getroffen.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Region Woronesch. Der dortige Gouverneur sprach im Onlinedienst Telegram von Schäden. Es gebe aber keine Informationen über mögliche Verletzte, sagte er. Von der Region Woronesch aus greift die russische Luftwaffe immer wieder das westlich gelegene ukrainische Gebiet Charkiw an. Borissoglebsk war nach russischen Angaben schon häufiger Ziel ukrainischer Drohnenattacken. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Auch die ukrainischen Angriffe auf Gebiete in Russland dauern an - hier Schäden in der südrussischen Region Rostow am FreitagBild: Vladimir Aleksandrov/Anadolu/picture alliance

In einem weiteren Telefonat Trumps mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde nach dessen Angaben vereinbart, dass beide Seite daran arbeiten, die ukrainische Luftabwehr zu "stärken". Trump telefonierte außerdem mit Bundeskanzler Friedrich Merz. Dabei sei es um eine weitere Lieferung von Patriot-Abwehrraketen an die Ukraine gegangen, sagte Trump ebenfalls in der Air Force One. Merz sei der Meinung, die Ukrainer müssten geschützt werden. Er selbst habe allerdings noch keine Entscheidung hierzu getroffen.

"Luftabwehr verstärken": Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine (Archivbild)Bild: IDA MARIE ODGAARD/AFP

Vor wenigen Tagen hatte das US-Verteidigungsministerium unter Verweis auf eine Bestandsrevision bereits vereinbarte Waffenlieferungen an die Ukraine zurückgehalten. Dabei ging es nach Medienberichten auch um Patriot-Raketen für die ukrainische Flugabwehr.

jj/pgr (dpa, afp, rtr, ap)

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