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Politik

Trumps Ex-Wahlkampfchef Manafort muss ins Gefängnis

15. Juni 2018

Mutmaßliche Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Bankenbetrug: Für Trumps Wahlkampfmanager Manafort wird es eng. Statt Hausarrest muss er nun in U-Haft. Der Verdacht: Zeugenbeeinflussung in der Russland-Affäre.

USA Paul Manafort ehemaliger Wahlkampfmanager Donald Trump
Bild: Imago/UPI Photo/K. Dietsch

Einer der früheren Wahlkampfchefs von US-Präsident Donald Trump kommt nun doch ins Gefängnis  wegen Verdunkelungsgefahr. Ein Gericht in Washington entschied, dass der Lobbyist Paul Manafort bis zu seinem Prozess wegen mutmaßlicher Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Bankenbetrugs hinter Gitter muss. Damit widerrief sie die Kautionsbedingungen. Manafort wurde im Oktober angeklagt. Seitdem steht er unter Hausarrest und trägt eine elektronische Fußfessel. Sein Prozessauftakt ist im September. Zudem muss er sich in einem weiteren Verfahren in Virginia im Juli verantworten.

Die Verhandlung hätte eigentlich dazu dienen sollen, seine Bedingungen zu verbessern. Das Gericht ging jedoch von dem Verdacht aus, dass Manafort weitere Straftaten begangen haben könnte.

Einflussnahme auf wichtige Zeugen

Die Bundesrichterin begründete ihre Entscheidung, Manafort nun ins Gefängnis anzuweisen, mit möglichen Versuchen der Zeugenbeeinflussung durch den Angeklagten. Der Sonderermittler zur Russland-Affäre, Robert Mueller, hatte den früheren Trump-Berater vor einigen Tagen beschuldigt, Zeugen angerufen oder über verschlüsselte Textbotschaften kontaktiert zu haben, um sie zu "erheblichen Falschaussagen" zu bewegen.  Die Hafteinweisung des früheren hochrangigen Trump-Beraters ist ein Erfolg für Sonderermittler Robert Mueller. 

Der Ex-Chef der Bundespolizei FBI soll im Auftrag des Justizministeriums klären, ob Russland die Präsidentenwahl 2016 zu Gunsten Trumps beeinflusste und ob es mögliche illegale Absprachen zwischen dem Team des heutigen Präsidenten und Moskau gab. Trump und die Regierung in Moskau haben dies zurückgewiesen. Auch Manafort, der als Schlüsselfigur der Russland-Affäre gilt, bezeichnet sich als unschuldig. Manafort ist der einzige der vier Angeklagten aus Trumps Wahlkampfteam, der nicht mit dem Sonderermittler kooperiert. 

Trump bezeichnete die Hafteinweisung seines früheren Wahlkampfchefs als "sehr unfair". "Ich wusste nicht, dass Manafort der Kopf der Mafia ist", merkte er sarkastisch im Kurzbotschaftendienst Twitter an. 

Der 69-Jährige war im Juni 2016 zu Trumps Wahlkampfleiter ernannt worden. Zwei Monate später musste er den Posten schon wieder abgeben, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, er habe mehr als zehn Millionen Euro (zwölf Millionen Dollar) von prorussischen Kräften in der Ukraine erhalten. Die Anklage wegen mutmaßlicher Versuche der Justizbehinderung durch Kontakte zu Zeugen erhob der Sonderermittler auch gegen Manaforts russischen Geschäftspartner Konstantin Kilimnik. Die Ermittler verdächtigen Kilimnik zudem der Kontakte zum russischen Geheimdienst. Bei den Zeugenaussagen geht es um Manaforts Kontakte zur sogenannten Hapsburg Gruppe, die ungesetzliche Lobbyarbeit für prorussische Politiker in der Ukraine betrieben haben soll. 

sam/nob (afp, dpa, rtr)

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