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Politik

Truppenrückzug an chinesisch-indischer Grenze

6. Juli 2020

An dem umstrittenen Gebiet im Himalaja hatten sich im Juni Soldaten beider Seiten stundenlange Prügeleien geliefert, die für einige tödlich endeten. Jetzt bemühen sich beide Seiten darum, die Situation zu entschärfen.

Indischer Grenzsoldat an der Grenze zu China
Indische Grenzsoldaten im Himalaja (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/T. Mustfa

Laut Vertretern der indischen Regierung haben indische und chinesische Truppen damit begonnen, sich von ihrer umstrittenen Grenze im Himalaya zurückzuziehen. Chinesische Soldaten seien dabei beobachtet worden, wie sie Zelte und andere Ausrüstungsgegenstände im Galwan-Tal abbauten, hieß es. Fahrzeuge hätten die Gegend und zwei weitere umstrittene Gebiete - Hotsprings und Gogra - verlassen.

Luftaufnahme des umstrittenen Grenzverlaufs (Archivbild)Bild: Reuters/Maxar Technologies

In der Region waren Mitte Juni bei einem Zusammenstoß mindestens 20 indische Soldaten getötet worden. Die Soldaten hatten im Nahkampf mit Fäusten und Knüppeln aufeinander eingeschlagen, aber keine Schusswaffen benutzt, so wie es ein entsprechendes Abkommen vorsieht. Einige Soldaten stürzten in das eisige Wasser des Galwan-Flusses und starben.

Indien teilte mit, dass 20 seiner Soldaten getötet wurden, ebenso wie chinesische Soldaten. Die Regierung in Peking hatte Verluste eingeräumt, aber keine Zahlen genannt. Es war der schwerste Grenzzwischenfall seit Jahrzehnten. Seither haben beide Seiten militärische und diplomatische Gespräche geführt und erklärt, dass sie eine Verhandlungslösung wollen. Vom chinesischen Außenamt hieß es dazu: "Es gab Fortschritte beim Ergreifen von effektiven Maßnahmen zum Rückzug und zur Beruhigung der Spannungen durch Fronttruppen."

Der Streit um die gemeinsame Grenze dauert schon lange. In den 1960er Jahren hatten beide Staaten einen kurzen Krieg geführt, den China gewann. Nach dem jüngsten Zusammenstoß stand Indiens Premierminister Narendra Modi innenpolitisch stark unter Druck, Peking hart zu antworten. Sein Land ist China aber militärisch unterlegen.

uh/sti (dpa, rtr, afp)

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