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Politik

Zieht die britische Botschaft nach Jerusalem?

22. September 2022

Die USA und einige kleinere Staaten sind vorgeprescht. Nun überlegt auch die britische Premierministerin Truss, ihre Botschaft in Israel nicht länger in Tel Aviv zu belassen. Die Palästinenser werden not amused sein.

Die britische Premierministerin Liz Truss und Israels Regierungschef Jair Lapid bei ihrem Treffen in New York
Die britische Premierministerin Liz Truss und Israels Regierungschef Jair Lapid bei ihrem Treffen in New York Bild: Israeli Prime Minister/APA Images/ZUMA/picture alliance

Großbritanniens neue Premierministerin Liz Truss zieht eine Verlegung der britischen Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem in Betracht. Truss habe den israelischen Regierungschef Jair Lapid am Rande der UN-Vollversammlung in New York über die Überprüfung informiert, teilte eine Sprecherin mit. 

Lapid bedankte sich auf Twitter bei der neuen Regierungschefin für die Überlegungen. Truss sei eine wahre Freundin Israels. "Gemeinsam werden wir das Bündnis zwischen Großbritannien und Israel noch stärker machen", schrieb Lapid.

Die Verlegung von Botschaften nach Jerusalem ist umstritten. Der Status Jerusalems soll nach Auffassung des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt für einen eigenen Staat Palästina.

Die Tage der britischen Botschaft in Tel Aviv (rechtes Gebäude) sind ganz offensichtlich gezähltBild: JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images

In einem historischen Alleingang hatte der damalige US-Präsident Donald Trump 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Im Mai 2018 verlegten die Vereinigten Staaten dann ihre diplomatische Vertretung von Tel Aviv nach Jerusalem. Beide Schritte wurden international und vor allem seitens der Palästinenser scharf kritisiert. Auch Honduras, Guatemala und der Kosovo haben ihre Botschaften mittlerweile in Jerusalem.

sti/rb (dpa)