News kompakt: Erdbeben vor russischer Halbinsel Kamtschatka
30. Juli 2025
Ein schweres Erdbeben vor der Ostküste Russlands hat zu Tsunamiwarnungen im gesamten Pazifikraum geführt. Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke des Bebens vor der Küste der dünn besiedelten Halbinsel Kamtschatka mit 8,8 an. Die russische Katastrophenschutzbehörde teilte mit, eine mehrere Meter hohe Tsunamiwelle habe Küstenabschnitte von Kamtschatka getroffen. Die Hafenstadt Sewero-Kurilsk auf den Kurilen wurde überflutet. 2000 Einwohner seien in Sicherheit gebracht worden.
In Japan warnte die dortige Wetterbehörde vor Tsunamiwellen von bis zu drei Metern Höhe an der gesamten Nord- und Ostküste. Insgesamt 900.000 Menschen wurden aufgefordert, sich umgehend in Sicherheit zu bringen. Der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima ließ die Anlage räumen.
Das Tsunamizentrum der USA gab Warnungen für die Westküste Nordamerikas, Kalifornien und den US-Bundesstaat Hawaii heraus. Tsunamiwellen mit einer Höhe zwischen einem und drei Metern seien auch an den Küsten Mexikos, Kolumbiens, Chiles, Costa Ricas, Französisch-Polynesiens und der Pazifikinsel Guam möglich.
Thailand wirft Kambodscha neuen Verstoß gegen Waffenruhe vor
Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Grenzkonflikt mit Kambodscha hat Thailand der Gegenseite erneut eine Verletzung der Vereinbarung vorgeworfen. Das thailändische Außenministerium erklärte, Soldaten in der Provinz Sisaket seien von kambodschanischen Streitkräften mit Kleinwaffen und Granaten angegriffen worden. Dies stelle eine klare Verletzung des Waffenruheabkommens dar. Der Sprecher der thailändischen Regierung, Jirayu Huangsab, berichtete ebenfalls von nächtlichen Zusammenstößen. Er erklärte weiter, die thailändische Seite habe die Kontrolle über die Lage behalten.
In der Nacht zum Dienstag war nach fünftägigen Gefechten zwischen den beiden Nachbarländern, bei denen mehr als 40 Menschen getötet worden waren, eine Waffenruhe in Kraft getreten. Wenige Stunden später war die Feuerpause kurzzeitig verletzt worden.
Luftbrücke für Gaza eventuell schon an diesem Mittwoch
Zwei Transportmaschinen vom Typ A400M der Bundeswehr sind Richtung Nahost gestartet, um sich von dort aus an der Luftbrücke für die hungernden Palästinenser im Gazastreifen zu beteiligen. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. mit. In Jordanien würden die Flugzeuge aufgetankt und ausgerüstet. Sie würden ihre Einsätze, bei denen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen werden sollen, möglicherweise schon an diesem Mittwoch beginnen.
Hunderttausende Menschen im Gazastreifen leiden Hunger, weil aufgrund des Israel-Hamas-Krieges kaum Hilfsgüter in das Palästinensergebiet am Mittelmeer gelangen. Merz appellierte nochmals an die israelische Regierung, die "katastrophale humanitäre Lage" schnell und entschieden zu verbessern.
IWF blickt optimistischer auf die Weltwirtschaft
Trotz des von den USA ausgelösten Handelsstreits schätzt der Internationale Währungsfonds (IWF) die Chancen für die Weltwirtschaft besser ein als zuletzt. Die globale Wirtschaftsleistung dürfte dieses Jahr um 3,0 Prozent zulegen, teilte der IWF mit. Für das nächste Jahr rechnet er mit einem Plus von 3,1 Prozent. Die Washingtoner Experten haben ihre Prognose damit leicht angehoben.
Die exportorientierte deutsche Wirtschaft dürfte demnach in diesem Jahr minimal um 0,1 Prozent wachsen. Zuvor hatten die Ökonomen noch mit einer Stagnation in Deutschland gerechnet. Ein Grund für die leichte Verbesserung sei, dass sich der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollstreit ein Stück beruhigt habe, so die IWF-Experten.
Suche nach Laura Dahlmeier geht weiter
Die Suche nach der im Karakorum-Gebirge in Pakistan verunglückten Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier soll an diesem Mittwoch wieder aufgenommen werden. Sie war am Abend wegen der Dunkelheit gestoppt worden, wie ein Behördensprecher mitteilte. Die Sorge um die 31-Jährige ist groß. In dem Gebirge auf rund 5700 Metern Höhe herrschen Minusgrade und es liegt Schnee. Beim Überflug mit einem Rettungshubschrauber am Dienstagmorgen seien keine Lebenszeichen zu erkennen gewesen, hieß es.
Dahlmeier war bereits am Montag durch Steinschlag am mehr als 6000 Meter hohen Laila Peak verunglückt. Die Stelle ist schwer zugänglich, es besteht weiterhin Steinschlaggefahr. Die erfahrene Bergsportlerin war mit einer Seilpartnerin nur mit leichter Ausrüstung und ohne Expeditionslogistik unterwegs.
Wacken-Festival beginnt
In Wacken in Norddeutschland startet an diesem Mittwoch das weltbekannte Heavy-Metal-Festival. In dem kleinen Dorf im Bundesland Schleswig-Holstein werden 85.000 Rockfans aus vielen Ländern erwartet. Eröffnet wird das Festival traditionsgemäß von der dorfeigenen Feuerwehrblaskapelle Wacken Firefighters. Headliner am Donnerstag wird die US-Band Guns N' Roses sein.
Die Tickets für das 34. Wacken Open Air sind bereits seit Ende September ausverkauft. Kurzentschlossene haben aber noch Chancen, über die offizielle Ticketbörse Eintrittskarten zu ergattern. Das Heavy-Metal-Festival läuft bis zum Sonnabend in Wacken.
se/haz/AR (dpa, afp, ap, rtr, kna)
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