Es war eine prunkvolle Zeremonie, als vor einem Jahr der bisher jüngste Präsident Russlands - Dimitri Medwedjew - vereidigt wurde. Wladimir Putin hatte seinen Favoriten durchgedrückt, beide Männer beschlossen, künftig gemeinsam die Geschicke Rußlands in die Hand zu nehmen. Und die Hoffnung vieler Russen war groß. Mehr Rechtstaatlichkeit, Justizreformen, Kampf gegen die Korruption. Das alles versprach Medwedjew. Das ließ selbst den Westen aufhorchen. Doch ein Jahr nach seinem Amtsantritt bleibt die Frage - wer bestimmt nun wirklich den Kurs Rußlands? Der Georgienkrieg im August, der Gasstreit mit der Ukraine zu Jahresbeginn und auch die Wirtschaftskrise lassen Zweifel aufkommen, ob Medwedjew das größte Land der Erde tatsächlich auch eigenständig ständig führen kann.