1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Tu felix Germania

30. Juni 2002

Zum achten Mal in der WM-Geschichte gehört Deutschland zu den besten Vier der Welt. Qualität wurstelt sich halt durch - auch im Fernen Osten. In dieser Disziplin sind die Deutschen schon jetzt Weltmeister.

Fehlflieger FriedelBild: AP

"Wieviel Franz steckt in Rudi?", fragte sich ein Fernsehkollege mit unfreiwilliger Komik. Tatsächlich, und so war die Frage wohl zu verstehen, könnte Teamchef Rudi Völler nach Franz Beckenbauer der zweite Deutsche werden, der nicht nur als Spieler, sondern auch als Nationaltrainer den WM-Titel erobert. Nur so weiter spielen - und es kann gar nicht schief gehen.

Natürlich könnte man sagen, dass die deutsche Nationalmannschaft mit einer bravourösen Leistung gegen amerikanische Freizeitkicker, die in der Bundesliga höchstens die Ersatzbänke dekorieren würden, verdient eine Runde weiter gekommen ist. Natürlich ist das Quatsch. Die US-Boys sind halt mittlerweile richtig gute Fußballer. Und die Deutschen ...?

Aber seien wir ehrlich: Natürlich war der Sieg verdient. Denn die Deutschen haben halt mehr Tore geschossen. Dank eines Fliegenfängers im amerikanischen Tor, dank eines "King Kahn" im deutschen Tor. Und vor allem dank der Sehschwäche des schottischen Schiedsrichters, der die miserabelen Leistungen seiner Zunft bei diesem Turnier bestätigte, indem er das Handspiel von Torsten Frings auf der Linie übersah - die defensive Variante der "Hand Gottes", Maradona lässt grüßen.

Trotzdem bleibt zweierlei bleibt festzuhalten. Erstens: die deutsche Nationalmannschaft ist endgültig ins internationale Mittelmaß zurückgefallen. Zweitens: Mittelmäßigkeit reicht völlig aus, um bei der Weltmeisterschaft ins Halbfinale vorzustoßen. Zumindest bei dieser WM, wo Fußballkultur höchstens auf Sparflamme brutzelt.

Autor: Wim Abbink
Redaktion: Ingun Arnold