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Tunesien und die Reaktionen in der arabischen Welt

18. Januar 2011

Die Folgen des Umsturzes in Tunesien in der arabischen Welt +++ Israels Rolle im Golfkrieg von 1991 +++ Eine Deutsche in einem israelischen Kibbuz

(Foto: AP)
Bild: AP

Noch nie zuvor ist in der arabischen Welt ein seit Jahrzehnten regierender, autokratischer Herrscher so schnell aus dem Amt und aus dem Land gejagt worden wie in der vergangenen Woche der tunesische Präsident Ben Ali. Und seit die Menschen in Tunis für einen politischen Neuanfang auf die Straße gehen, wird über ähnliche Protestbewegungen in anderen arabischen Ländern spekuliert. Tunesien sei ein Warnschuß für die Diktatoren und autoritären Alleinherrscher in Nord-Afrika und im Nahen Osten, meldeten sich politische Kommentatoren zu Wort. Eine Kettenreaktion in der arabischen Welt ist trotzdem unwahrscheinlich, meint unser Korrespondent: Dafür seien die Verhältnisse einfach viel zu unterschiedlich, etwa die in Jordanien.

Israels 'Scud-Trauma'

Die Bilder gingen damals um die Welt: Verängstigte Israelis, die mit Gasmasken in Luftschutzkellern Schutz suchten vor den Einschlägen irakischer Raketen. Vor zehn Jahren - am 18. Januar 1991 - lösten die Sirenen in Tel Aviv zum ersten Mal seit dem Beginn der Operation 'Desert Storm' Luftalarm aus. Diese Erfahrung von 1991 - ohne effektiven Schutz den Raketenangriffen eines arabischen Diktators ausgeliefert zu sein - haben die Israelis bis heute nicht vergessen. Sie prägt nach wie vor die Sicherheits-Debatte in Israel - auch die Diskussion über die atomare Bedrohung durch den Iran. Doch der Golfkrieg von 1991 wirkt auch in anderen Bereichen des Nahostkonflikts nach.

Eine Deutsche im Kibbuz

Sie waren die Pioniere des Staates Israel: Die Gründer der Kibbuz-Bewegung verwirklichten seit dem frühen 20. Jahrhundert auf ehemals arabischem Land ihren Traum von Sozialismus und zionistischer Utopie. Heute leben nur noch anderthalb Prozent der israelischen Bevölkerung in einem Kibbuz. Und mittlerweile kollidieren die alten sozialistischen Ideale immer öfter mit Privatisierungs-Bestrebungen und anderen finanziellen Zwängen. Für viele alteingesessene Kibbuz-Bewohner sind diese Zeichen der Zeit nur schwer zu verkraften. Auch für die Deutsche Claudia Adada, die seit 1977 im Kibbuz lebt.

Redaktion: Diana Hodali und Thomas Kohlmann