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KatastropheIndien

Tunneleinsturz in Indien: Noch keine Rettung für Bauarbeiter

26. November 2023

Die Rettung von 41 Bauarbeitern in einem eingestürzten Straßentunnel hält Indien in Atem. Neun Meter vor dem Durchbruch ist ein Spezialbohrer geborsten - jetzt soll ein eingeflogener Plasmaschneider helfen.

Bagger und schweres Gerät vor Tunneleingang
Der rund 4,5 Kilometer lange Autobahntunnel stürzte nach einem Erdrutsch teilweise ein und schloss 41 Arbeiter einBild: Francis Mascarenhas/REUTERS

Im Drama um die seit zwei Wochen eingeschlossenen 41 Arbeiter in einem Tunnel in Indien ziehen sich die Rettungsarbeiten in die Länge. Nach mehreren Reparaturen ist eine große Tunnelbohrmaschine endgültig kaputtgegangen. Die Helfer setzen jetzt unter anderem auf kleinere Werkzeuge. Zudem hat das Militär weitere Spezialausrüstung eingeflogen: Nach Angaben von Vertretern der Rettungskräfte war die Lieferung eines Heißdampf-Plasmaschneiders angefordert worden.

Experte rechnet mit Rettung bis Weihnachten

Am Freitag waren die Rettungsteams bei ihren Bohrarbeiten durch die Trümmer des eingestürzten Tunnels erneut auf Hindernisse gestoßen: Nur neun Meter vor dem Durchbruch zu den eingeschlossenen Männern stieß der riesige Spezialbohrer auf dicke Metallträger und verschüttete Baufahrzeuge und blieb stecken.

Mithilfe des jetzt eingeflogenen Plasmaschneiders - ein Schweißbrenner, der mit extrem hohen Temperaturen arbeitet - sollen der zerstörte Erdbohrer sowie die Metallträger entfernt werden. Danach soll von Hand weitergegraben werden.

Seit 14 Tagen sind die Bauarbeiter verschüttet - indische Rettungskräfte mit einer großen BohrmaschineBild: Arun Sankar/AFP/Getty Images

Der an den Arbeiten beteiligte Experte Arnold Dix aus Australien sagte dem indischen Fernsehsender NDTV, dass er eine Rettung bis Weihnachten erwarte.

Eingeschlossene werden durch Rohre versorgt

Am 12. November war der Straßentunnel in dem nordindischen Himalaja-Bundesstaat Uttarakhand eingestürzt. Die 41 Arbeiter, die seitdem in dem Tunnel festsitzen, werden durch ein 15 Zentimeter dickes Rohr mit Sauerstoff, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt.

Nach Kommunikation über Funk konnten die Rettungsmannschaften mittlerweile mit einer Endoskop-Kamera in Kontakt zu den Eingeschlossenen treten. Die eingeschlossenen Männer wirkten auf dem am Dienstag von den Behörden veröffentlichten Video erschöpft und verängstigt, aber gesund.

Rettungsarbeiten sind komplex und gefährlich

Auch von zwei anderen Stellen aus wird versucht, einen Zugang zu den Bauarbeitern zu schaffen: Mit einem schweren Erdbagger auf dem bewaldeten Hügel über dem Tunnel soll ein knapp 90 Meter tiefer Schacht zu den Eingeschlossenen gebohrt werden. Die Arbeiten über den Köpfen der 41 Bauarbeiter sind allerdings komplex und gefährlich.

Zudem wurde begonnen, vom anderen Ende des Tunnels einen neuen Rettungsschacht zu graben. Mit geschätzt 480 Metern wäre diese Strecke jedoch deutlich länger als die beiden anderen Optionen.

nob/AR (afp, dpa)