Tutanchamuns Grab ist legendär. Dank einer Nachbildung im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim kann das Grab jetzt auch in Deutschland besucht werden.
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Für die Zukunft konserviert: Tutanchamuns Grab
Vor 100 Jahren entdeckte Howard Carter Tutanchamuns Grab. Bis heute ruht die Mumie des Pharaos noch im Tal der Könige. Wertvolle Grabbeigaben sind demnächst im neuen Großen Ägyptischen Museum nahe Gizeh zu bestaunen.
Bild: Hannes Magerstaedt/Getty Images
Replikate aus Blattgold
Prächtige Särge und Unmengen an Gold fanden sich in Tutanchamuns Grabkammer. Täuschend echt sehen die hier abgebildeten Särge aus, es handelt sich jedoch nur um Kopien der Originale. Um die Grabkammern des Pharaos maßstabsgetreu zu zeigen, wurden über 1000 Objekte nachgebildet.
Bild: Semmel Concerts GmbH
Das Original
Die Originalfundstücke sind im 20. Jahrhundert oft auf Wanderschaft gegangen. Sie wurden unter anderem in den USA, Japan, Russland und dem damaligen West-Deutschland ausgestellt. Heute greift man auf Replikate zurück, um die Originale zu schonen. Wer den echten Sarkophag Tutanchamuns samt Totenmaske sehen möchte, muss nach Kairo reisen und das Ägyptische Museum besuchen.
Bild: Bildarchiv Steffens/akg/picture-alliance
Das Grab im Tal der Könige
Tutanchamuns Mumie wiederum liegt bis heute an dem Ort, wo sie einst von seinen Untertanen gebettet wurde und wo Carter sie entdeckte: im "Tal der Könige" in der Nähe der Stadt Luxor. Bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 2019 wurde in der Grabkammer eine neue Plattform installiert, von der die Besucher einen hervorragenden Blick auf den Sarkophag und die Wandmalerereien haben.
Bild: Getty Images/AFP/M. El-Sahed
Ungeschützt ausgestellt
Ganz ohne Sarkophag, nur in Leinen gehüllt, war der mumifizierte Leichnam Tutanchamuns zeitweise zu sehen. Hier liegt er in einem unterirdischen, klimatisierten Raum. Das Ziel der Restaurierungen war auch, Feuchtigkeitsschwankungen und Staub, die durch die Besucherinnen und Besucher hereingetragen werden, in Zukunft besser von der Mumie fernzuhalten.
Bild: Reuters/M.A. El Ghany
Gebettet für die Ewigkeit
Tutanchamuns Mumie ist die einzige der altägyptischen Könige, die sich noch im Tal der Könige befindet. Die wissenschaftliche Bezeichnung für sein Grab lautet KV62, wobei KV für King's Valley (Tal der Könige) steht.
Bild: Reuters/M. Abd El Ghany
Weibliche Gesellschaft
An den Wänden der Grabkammern illustrieren prächtige Malereien das Leben und den Tod Tutanchamuns. Diese Damen leisten dem Kindkönig in seiner Grabkammer seit Jahrtausenden Gesellschaft. Auch die Wandmalereien wurden bei den Restaurierungsarbeiten vor drei Jahren akribisch gereinigt.
Bild: Reuters/M. Abd El Ghany
Den Tiergott an der Seite
Diese Zeichnung erstrahlt seit der Restaurierung ebenfalls in neuem Glanz. Der Pavian, oder auch Hundskopfaffe genannt, war im alten Ägypten ein heiliges Tier. Er galt als sehr intelligent und sollte Schülern als eifriges Vorbild dienen. Ob der junge Pharao auch im Jenseits weiter lernen sollte?
Bild: Reuters/M. Abd El Ghany
Tief unter der Erde
Die alten Ägypter legten die Grabkammern ihrer Pharaonen tief versteckt unter der Erde an, um sie vor Grabräubern zu schützen. Im Falle von Tutanchamun hatten sie damit lange Erfolg. Über 3000 Jahre ruhte er in Frieden. Jetzt laufen Touristenscharen durch die unterirdischen Gänge.
Bild: Getty Images/AFP/M. El-Sahed
Der Entdecker
Es war der Ägyptologe Howard Carter, der die Grabkammer Tutanchamuns am 4. November 1922 im Tal der Könige entdeckte. Doch bevor er sie öffnete, telegrafierte er an seinen Geldgeber Lord Carnarvon: "Habe endlich wunderbare Entdeckung im Tal gemacht. Prächtiges Grab mit intakten Siegeln. Bis zu Ihrer Ankunft wieder zugeschüttet. Gratulation."
Bild: piemags/IMAGO
Zu viele Touristen
Zahi Hawass, früherer Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung und Initiator der Restaurierungsarbeiten, spricht sich dafür aus, das Grab zu schließen und stattdessen eine Kopie für Besucher anzufertigen. "Denn wenn wir hier weiter Massentourismus zulassen", ist er überzeugt, "wird das Grab keine 500 Jahre mehr überstehen."
Bild: Getty Images/AFP/M. El-Sahed
Ein neuer Palast für Tutanchamun
2002 wurde der Grundstein für das größte archäologische Museum der Welt legt. Eigentlich sollte es schon längst fertig sein, doch die Arbeiten verzögerten sich. So kann die geplante Eröffnung samt großer Feierlichkeiten am 4. November - dem Tag, als Tutanchamus Grab entdeckt wurde - nicht stattfinden. In Zukunft sollen hier alle Grabbeigaben des Pharaos gezeigt werden - nur seine Mumie nicht.
Bild: Balkis Press/ABACA/picture alliance
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Vor 99 Jahren entdeckte der britische Archäologe Howard Carter die letzte Ruhestätte des ägyptischen Pharaos Tutanchamun im Tal der Könige im West-Theben. Es war ein Sensationsfund, denn seit der Antike waren die Grabkammern unberührt geblieben. Neben Alltagsgegenständen waren sie mit prunkvollen Schätzen gefüllt, die Tutanchamun auf seiner Reise ins Jenseits begleiten sollten.
Repliken lassen Grabkammer naturgetreu erleben
Der Fund des über 3000 Jahre alten Grabes machte aus Tutanchamun einen berühmten Pharao.Es wird angenommen, dass seine Eltern Echnaton und Nofretete waren - eindeutig konnte dies bislang nicht belegt werden. Sicher ist jedoch, dass der Kindkönig nur kurze Zeit regierte (ca. 1332 bis 1323 v. Chr.) und bereits als junger Mann starb. Dank des berühmten Grabes kennt heute jedes Schulkind Tutanchamun und seine blau-goldene Maske. Die Faszination für das alte Ägypten, seine Pharaonen, Mumien und Pyramiden ist selbst fast hundert Jahre nach Carters Sensationsfund ungebrochen.
Davon zeugt auch die Ausstellung "Tutanchamun: Sein Grab und die Schätze", die schon auf der ganzen Welt Besuchermassen anlockte, und nach einer USA-Tour nun Halt im Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim macht. Gezeigt werden jedoch keine originalen Fundstücke, sondern über 1000 Replikate von Grabbeigaben, Schreinen und Särgen sowie der berühmten Goldmaske.
Auf diese Weise sollen die Besucherinnen und Besucher die Grabkammer Tutanchamuns samt der Schätze in der ursprünglichen Anordnung entdecken können. "Die Ausstellung möchte vermitteln, wie faszinierend es sein kann mithilfe von sorgfältig gearbeiteten Repliken einen Eindruck wiederzugewinnen, der bisher nur in zweidimensionalen Schwarzweiß-Fotografien oder malerischen Rekonstruktionen nacherlebt werden konnte", so die Veranstalter.
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Originale bald wieder an einem Ort vereint
Während die echten Grabschätze des Pharaos im 20. Jahrhundert noch um die Welt geschickt wurden - und dabei auch Halt in Deutschland machten - versucht man sie heute zu schonen. Die meisten Fundstücke befinden sich daher im Ägyptischen Museum in Kairo. Ein anderer Teil lagert in Luxor in der Nähe vom "Tal der Könige".
Im Herbst dieses Jahres sollen sie alle wieder vereint werden: Direkt neben den Pyramiden von Gizeh soll dann das Grand Egyptian Museum eröffnet werden, das größte archäologische Museum der Welt.
Die Ausstellung "Tutanchamun: Sein Grab und die Schätze" ist vom 10.09.2021 bis zum 27.02.2022 in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zu sehen.