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Politik

TV-Duell zwischen Trump und Biden abgesagt

10. Oktober 2020

Wegen der Corona-Infektion von US-Präsident Trump gab es Streit um das Format des zweiten Rededuells. Nun fällt es einfach aus. Und der Präsident - ob noch ansteckend oder nicht - geht ab sofort wieder auf Menschen zu.

Bildkombo Trump  Biden
Das erste TV-Duell zwischen Trump und Biden am 29. September verlief alles andere als eines Präsidenten würdig Bild: Patrick Semansky/dpa/picture-alliance

Das für den 15. Oktober angesetzte TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden findet nicht statt. Die Veranstaltung wurde abgesagt, wie die Organisatoren mitteilten. Sie hatten ursprünglich vorgehabt, das zweite Streitgespräch der beiden Präsidentschaftskandidaten per Videoschalte abzuhalten. Hintergrund ist Trumps Infektion mit dem Coronavirus in der vergangenen Woche. Zum Schutz vor einer Ansteckung sollten die beiden Bewerber von unterschiedlichen Orten aus zugeschaltet werden, statt wie sonst üblich gemeinsam auf einer Bühne zu stehen. Während sich Ex-Vizepräsident Biden offen für dieses virtuelle Format zeigte, lehnte Trump es rigoros ab. Sein Wahlkampfteam forderte eine Verschiebung der Debatte.

Am 22. Oktober werden die Kontrahenten dann aber wie geplant noch einmal aufeinandertreffen, wie die Veranstalter weiter bekannt gaben. Beide Seiten hätten diesen Termin bestätigt.

Die erste Präsidentschaftsdebatte Ende September war höchst chaotisch verlaufen. Die beiden Bewerber beleidigten sich mehrfach gegenseitig. Vor allem Trump fiel seinem Gegner immer wieder laut ins Wort.

Ungeachtet seiner COVID-19-Erkrankung zeigt sich Trump voll handlungsfähig - hier im Walter-Reed-Militärhospital Bild: Joyce N. Boghosia/The White House/Reuters

Nur zwei Tage nach diesem Duell, am Donnerstag vergangener Woche, war Trump nach offiziellen Angaben positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Der 74-Jährige verbrachte drei Tage im Krankenhaus, kehrte dann aber ins Weiße Haus zurück und erklärte sich für "geheilt".

Am Montag in Florida 

Seine für diesen Samstag anvisierte erste Wahlkampfveranstaltung nach seiner Erkrankung verschob der Präsident allerdings auf Montag. Trumps Wahlkampfteam gab bekannt, der Präsident werde am Montagabend am internationalen Flughafen von Orlando im Bundesstaat Florida vor Anhängern auftreten. Florida zählt zu den wichtigen Bundesstaaten für die Präsidentschaftswahl am 3. November. Trump liegt dort in Umfragen hinter Biden zurück.

Veranstaltung am Weißen Haus 

Tatenlos will Trump den Samstag allerdings nicht verstreichen lassen. Ein Regierungsvertreter bestätigte, der Präsident werde vor dem Weißen Haus in Washington eine Rede zum Thema "Recht und Ordnung" halten. US-Medien hatten zuvor berichtet, rund 2000 Personen seien eingeladen worden. Trump wolle sich vom Balkon des Weißen Hauses an sie wenden. Nach wie vor ist unklar, ob der Präsident noch ansteckend ist.

Trumps Leibarzt Sean Conley erklärte jüngst, er erwarte "die sichere Rückkehr des Präsidenten zu öffentlichen Verpflichtungen" für Samstag. Die COVID-19-Therapie habe "extrem gut" angeschlagen, Trumps Werte seien "stabil". Experten haben allerdings Zweifel angemeldet, ob der mit starken Medikamenten behandelte Präsident so schnell wieder in den politischen Alltag zurückkehren sollte - auch wegen eines möglichen Ansteckungsrisikos für andere.  

se/ust (rtr, ap, dpa, afp)

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