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TV-Star Jan Fedder gestorben

30. Dezember 2019

Sein Gesicht kennt in Deutschland fast jeder: Als Polizist Dirk Matthies ermittelte er seit 1992 im "Großstadtrevier". Doch auch seine schnarrende Stimme mit norddeutschem Akzent haben viele noch im Ohr.

Deutschland Jan Fedder 2015
Lässig, leicht zerknittert: So kannten ihn Millionen (Archivbild aus dem Jahr 2015)Bild: Imago-Images/L. Berg

Der Schauspieler Jan Fedder ist im Alter von 64 Jahren in Hamburg gestorben. Der langjährige "Großstadtrevier"-Darsteller sei tot in seiner Wohnung gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher.

In einem seiner letzten Interviews hatte Fedder im Juni der "Bild am Sonntag" gesagt, er sei auf einen Rollstuhl angewiesen. Er habe ein exzessives Leben geführt "mit Alkohol, mit Drogen, Zigaretten und wunderbaren Frauen". Da sei der Rollstuhl "jetzt die Strafe", so der Sohn eines Kneipenwirts und einer Tänzerin damals.

"Das Boot" brachte den Durchbruch: Fedder (links unten) drehte später aber vor allem fürs FernsehenBild: picture-alliance/United Archives

Aufgewachsen im Hamburger Stadtteil St. Pauli, behielt er sein norddeutsches Idiom auch im Schauspielberuf bei. Den ergriff er aber erst nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann, die er dem Vater zuliebe absolviert hatte. Schon in der Kindheit wurden die Weichen für seine spätere Karriere gestellt: Mit 13 Jahren stand Fedder zum ersten Mal auf der Bühne.

Bekannt wurde er durch seine erste große Kinorolle: In Wolfgang Petersens Klassiker "Das Boot" (1981) spielte er den Pilgrim. Später stand er vor allem fürs Fernsehen vor der Kamera, ab 1992 als Hamburger Polizist Dirk Matthies in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier". In der Hansestadt wurde er schließlich zum "Ehrenkommissar" ernannt.

Paraderolle: Fedder als Ermittler im "Großstadtrevier"Bild: picture-alliance/dpa/T. Jander

Insgesamt war er in mehr als 400 Produktionen mit von der Partie, darunter auch vier Siegfried-Lenz-Verfilmungen. Eine davon, "Der Mann im Strom", brachte ihm 2006 den Deutschen Fernsehpreis.

Vor einigen Jahren wurde bekannt, dass Fedder an Mundhöhlenkrebs erkrankt war. Nach mehrmonatiger Pause kehrte er Ende 2013 als stiller Held in Thorsten Schmidts Drama "Arnes Nachlass" - wieder eine Lenz-Verfilmung - auf den Bildschirm zurück. Aber schon 2014 setzte ihn eine Beinverletzung mit Komplikationen erneut außer Gefecht. 2018 konnte er nach zehn Monaten Reha noch sein 50-jähriges Film- und Bühnenjubiläum feiern.

jj/wa (dpa, munzinger)