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Uber-Fahrer klagen auf Festanstellung

10. Juli 2015

Dem Fahrdienst Uber droht neuer Ärger. Diesmal allerdings mit den eigenen Fahrern. In Kalifornien wollen drei Chauffeure von Uber angestellt werden. Sollten sie sich durchsetzen, könnte das weitreichende Folgen haben.

Die Uber-App auf einem Smartphone (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/Da Qing

Uber expandiert aggressiv und nimmt auf geltende Regeln oft wenig Rücksicht. Damit ist der Fahrdienst zwar manchmal über das Ziel hinausgeschossen, aber an der Beliebtheit bei den Kunden hat dieses Verhalten nichts geändert - im Gegenteil. Schließlich sorgen auch schlechte Schlagzeilen für mehr Bekanntheit. Doch der jüngste Rechtsstreit könnte das Unternehmen in seinen Grundfesten erschüttern.

In der Uber-Heimatstadt San Francisco haben drei Fahrer auf eine Festanstellung geklagt und das gilt es für das Unternehmen zu vermeiden. Am Donnerstag reichten Firmen-Anwälte eine 52-seitige Verteidigungsschrift beim Gericht ein. Sie wollen verhindern, dass sich das Verfahren - wie von den Fahrern beabsichtigt - zu einer Sammelklage ausweitet. Allein in Kalifornien sind mehr als 160.000 Uber-Fahrer unterwegs.

Hohe Kosten befürchtet

Der Prozess beginnt am 6. August und für das Unternehmen könnte die Angelegenheit brenzlig werden, denn bislang gelten die Fahrer arbeitsrechtlich als unabhängige Unternehmer. Dadurch müssen sie für ihre Autos, Benzin und Versicherungen selbst aufkommen, auf der anderen Seite spart sich Uber beispielsweise das Zahlen von Sozialversicherungsbeiträgen. Sollte das geändert werden, kämen auf Uber hohe Kosten zu.

Das Unternehmen sieht sich mit seiner Smartphone-App und Online-Plattform lediglich als Vermittler von Fahrdiensten, doch der Sachverhalt ist knifflig. Uber führt unter anderem Einstellungstests durch und stellt auch Kriterien für die eingesetzten Autos auf. Damit könnte die Firma die Grenzen der reinen Vermittlerrolle überschreiten. Andererseits haben die Uber-Fahrer viele Freiheiten, die Angestellte eher nicht haben. Sie können arbeiten, wann sie wollen und sind nicht exklusiv an einen Auftraggeber gebunden. Sollte eine Sammelklage zugelassen werden und Erfolg haben, könnte Uber versuchen, die Kosten auf Fahrer und Kunden abzuwälzen. Dadurch würde das Unternehmen bei den Kunden an Attraktivität verlieren.

djo/se (dpa, rtr)

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