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Uber justiert nach

19. Mai 2015

Der umstrittene Fahrdienst Uber passt sein Angebot an. Mit einem neuen Service will der Konzern nun auf dem deutschen Markt Fuß fassen. Die konkurrierenden Taxidienste beobachten den Schritt genau.

Symbolbild zu Uber Verbot in Indien 07.12.2014
Bild: AFP/Getty Images/T. Bahar

UberX heißt das neue Angebot des kalifornischen Unternehmens. Dabei greift Uber auf lizensierte örtliche Mietwagenfirmen und deren Fahrer zurück - ein klarer Versuch, der bisherigen Kritik an der Rechtmäßigkeit des Geschäftsmodells entgegen zu kommen.

Uber vermittelt über Smartphone-Apps und im Internet Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen. Für Ärger sorgt vor allem der Dienst UberPop, der sich auf private Gelegenheitsfahrer und deren Autos stützt. Das Landgericht Frankfurt hatte den Dienst deutschlandweit für rechtswidrig erklärt. Ohne einen Schein zur Personenbeförderung dürfe auch ein privater Fahrer seine Dienste nur zum Selbstkostenpreis anbieten, befand das Gericht.

UberX ist laut Untenehmensangaben nun eine attraktive und günstige "Mobilitätsalternative". Zwar sei das Angebot etwas teurer als UberPop, aber "vielfach" bis zu 20 Prozent billiger als vergleichbare Angebote. Seit heute ist UberX in Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und München verfügbar. In Berlin werde das Angebot in wenigen Wochen an den Start gehen. Alle Partner der neuen Vermittlungsplattform besäßen entsprechende Genehmigungen nach dem Personenbeförderungsgesetz, sagte Fabien Nestmann, Deutschlandchef von Uber.

Das Taxigewerbe bleibt indes skeptisch. "Wir haben Zweifel, dass UberX ein Angebot ist, das den deutschen Gesetzen vollständig entspricht", sagte Dieter Schlenker, Vorsitzender der Genossenschaft Taxi Deutschland. "Wir werden beobachten, ob Uber hier wieder ohne Genehmigung Taxi spielt oder die Gesetze für Mietwagenverkehr erstmalig beachtet", so Schlenker.

Uber hingegen kritisiert das deutsche Personenbeförderungsgesetz als unzeitgemäß. Laut Chef Nestmann stammten die Grundlagen dafür im Wesentlichen aus den 60er-Jahren, als es weder Internet noch Smartphones oder Satellitennavigation gab.

Uber betrachtet sich selbst als reinen Dienstleistungsvermittler, der nur eine neue technische Möglichkeit anbietet, um Fahrer und Passagiere zu koordinieren und die Bezahlung bargeldlos per App abzuwickeln.

Demonstrationen von Taxifahrern im Juli 2014 gegen Vermittlung von privaten FahrernBild: Reuters

Aus Sicht der Konkurrenz aus dem Taxigewerbe ist Uber ein extrem aggressiver Marktteilnehmer, der die strengen staatlichen Vorschriften für das Taxigewerbe missachtet, um Preisvorteile zu erzielen.

nm (dpa, afp)

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