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Ufo verstärkt Druck auf Lufthansa

3. September 2012

Im Tarifstreit bei Deutschlands größter Airline holt die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo zum nächsten Schlag aus. Mit einem zweiten Streik will sie erneut für Chaos sorgen und ein besseres Angebot der Lufthansa erzwingen.

Hunderte Lufthansa-Flugbegleiter streiken in Frankfurt (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Flugreisende in Deutschland müssen sich wieder auf massive Behinderungen einstellen: Die Flugbegleiter der Lufthansa setzen ihren Streik am Dienstag (04.09.2012) fort, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Ufo mitteilte. Wo genau sich Passagiere auf Verspätungen und Flugausfälle gefasst machen müssen, ist noch offen. Spätestens sechs Stunden vor Beginn des Ausstands werde Näheres mitgeteilt, heißt es.

Es werde länger und an mehr Orten gestreikt als am Freitag, kündigte Ufo-Chef, Nicoley Baublies, in Frankfurt an. Medienberichte, wonach Gewerkschafter Düsseldorf, München und Berlin als favorisierte Streik-Standorte genannt hätten, wollte Ufo nicht bestätigen. Ein Lufthansa-Vertreter räumte ein, man habe wenig Möglichkeiten, sich auf den neuen Ausstand vorzubereiten.

Millionenschaden

Die Lufthansa-Flugbegleiter hatten bereits am vergangenen Freitag acht Stunden lang gestreikt - jedoch nur am Frankfurter Flughafen. Die Auswirkungen waren dennoch erheblich: Europaweit fielen Hunderte Flüge aus, Tausende Passagiere strandeten. Vorübergehend durfte in ganz Europa kein Flugzeug mehr Richtung Frankfurt - dem größten Drehkreuz in Deutschland - starten. Für die Airline entstand nach eigener Darstellung ein Schaden in Millionenhöhe. Erst am Samstag hatte sich die Lage nach und nach entspannt.

"Wir werden so lange kämpfen, bis die Lufthansa zu fairen, akzeptablen Verhandlungen zurückkehrt", sagte ein Ufo-Sprecher. Die Gewerkschaft verlangt in den seit 13 Monaten andauernden Verhandlungen fünf Prozent höhere Entgelte - nach drei Jahren Nullrunden. Außerdem fordert sie Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Die Lufthansa plant hingegen mittelfristige Einsparungen bei den Personalkosten und will dafür unter anderem die Beförderungsstufen strecken. Seinen Flugbegleitern will das Unternehmen maximal 3,5 Prozent mehr Gehalt zahlen.

Die streikenden Flugbegleiter werden kurzfristig keine Unterstützung der Lufthansa-Piloten erhalten. Deren Tarifverhandlungen werden erst im Oktober fortgesetzt, sagte der Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), Jörg Handwerg, der Nachrichtenagentur dpat. Mit der Lufthansa stehe man in Verhandlungen. "Wir sind noch sehr weit von irgendwelchen Streiks entfernt. Es wäre total unseriös, jetzt darüber zu spekulieren."

wa/re/det (dpa, rtr, dapd)