UFOs und Außerirdische in der Popkultur
7. August 2023Es war ein nahezu surreales Ereignis: Kürzlich fand im US-Kongress eine öffentliche Anhörung zu UFOs statt, begleitet von internationalem Medientrubel. Es ging um die Frage, ob sich der US-Geheimdienst tatsächlich schon seit Jahrzehnten mit nicht identifizierbaren Flugobjekten beschäftigt, vom Himmel gefallene Objekte sammelt und gar biologisches, außerirdisches Material archiviert.
Während Spekulationen und Verschwörungstheorien wild zirkulieren, lädt die Berliner Ausstellung "UFO 1665. Die Luftschlacht von Stralsund" derzeit interessierte Alien-Fans zu einem kostenlosen Besuch und Ideenaustausch in die Kunstbibliothek Berlin ein. Die Schau widmet sich einem historischen Ereignis: Im Jahre 1665 wollen Fischer eine Luftschlacht über der Ostsee bei Stralsund beobachtet haben. Vogelschwärme am Himmel sollen sich in Kriegsschiffe verwandelt haben, die sich donnernde Gefechte lieferten - an Deck gespenstische Gestalten. Als ihnen gegen Abend noch "eine platte runde Form wie ein Teller" erschien, ergriffen sie die Flucht. Anhand von Bild- und Textquellen wird die Medienkarriere dieser sensationellen Meldung rekonstruiert. Und schlägt damit - ungewollt, aber hochaktuell - einen Bogen zur Alien-Anhörung im US-Kongress, da sie Denkmuster und Kommunikationsstrategien thematisiert, die bis heute die Berichterstattung über unbekannte Flugobjekte bestimmen.
Außerirdische auf der Leinwand und im Radio
In der Popkultur sind UFOs schon lange ein zentrales Thema. Sitcoms, Serien und Filme von "Mork vom Ork" bis zu "Akte X", von "E.T." bis zu "Men in Black" sowie Musikbands von den Carpenters bis hin zu Radiohead haben sich schon vor Jahrzehnten von der Idee leiten lassen, dass wir wohl nicht allein im Universum sind.
"Mork vom Ork": Einer der Ersten
In der US-amerikanischen Sitcom bekommt der Außerirdische Mork vom Planeten Ork den Auftrag, das menschliche Verhalten auf der Erde zu studieren. Dazu fliegt er nach Boulder, Colorado, wo er die Journalistikstudentin Mindy McConnell kennenlernt, die ihn bei sich aufnimmt. Während Mork versucht, mit dem Leben auf der Erde zurechtzukommen und jeden mit einem "Nano-Nano" begrüßt, verliebt er sich in Mindy - aus der Freundschaft wird eine Romanze. Schließlich heiraten sie in der vierten Staffel und bekommen einen Sohn, den sie Mearth nennen. Die Rolle des Mork spielte der verstorbene US-amerikanische Schauspieler Robin Williams, er machte den sympathischen Außerirdischen international bekannt. Die Serie wurde von 1978 bis 1982 vom US-Fernsehsender ABC ausgestrahlt.
"Akte X": Kultserie der Neunziger
David Duchovny und Gillian Anderson wurden in den 1990er-Jahren als Fox Mulder und Dana Scully berühmt. Die beiden FBI-Agenten zogen alle Register, um unerklärliche paranormale Fälle zu untersuchen.
Der Vorspann stimmte Serienjunkies mit ikonischer, mysteriöser Musik und Szenen von nicht identifizierten Flugobjekten ein, bevor sich der Verschwörungstheoretiker Mulder und die Realistin Scully auf die Suche nach den Außerirdischen in unserer Mitte machten. Während sich das Intro zu einem Crescendo aufbaute, erschienen die ikonischen Worte auf dem Bildschirm: "The truth ist out there" (Die Wahrheit ist da draußen).
E.T. kehrte nach Hause zurück
Der US-amerikanische Science-Fiction-Film "E.T. - Der Außerirdische" kam 1982 in die Kinos. Die Drehbuchschreiberin Melissa Mathison lieferte das Skript zur Geschichte, Starregisseur Steven Spielberg setzte es auf der Leinwand um. Nachdem ein sanftmütiger Außerirdischer auf der Erde gestrandet ist, wird er von einem kleinen Jungen namens Elliott, gespielt von Henry Thomas, entdeckt. Die beiden freunden sich an. Elliott nimmt den Außerirdischen mit nach Hause in einen kalifornischen Vorort und stellt ihn seinem Bruder und seiner kleinen Schwester Gertie, gespielt von Drew Barrymore, vor. Die Kinder schließen E.T. schnell ins Herz und beschließen, seine Existenz geheim zu halten. Doch die Regierung ist hinter ihm her, und dann wird ihr außerirdischer Freund auch noch krank. Doch mit Hilfe seiner Freunde kann E.T. schließlich wieder nach Hause.
Der Film schlug ein wie eine Bombe und festigte Spielbergs Ruf als einer der besten Filmemacher Hollywoods.
"Men in Black": Erste, letzte und einzige Verteidigungslinie
Die Science-Fiction-Komödie "Men in Black" mit Will Smith und Tommy Lee Jones in den Hauptrollen basiert auf einem Marvel Comic und wurde 1997 von Regisseur Barry Sonnenfeld ins Kino gebracht.
Agent K (Tommy Lee Jones) und Agent Jay (Will Smith) arbeiten für eine hochdotierte, aber inoffizielle Regierungsbehörde, die sich um Außerirdische kümmert. Die Men in Black, kurz MIB, erteilen Asylanten aus fernen Galaxien eine Aufenthaltserlaubnis und achten darauf, dass sie sich auf der Erde nicht allzu sehr daneben benehmen. Illegale Aliens werden abgeschoben oder eliminiert. Kay und Jay kommen dabei einem intergalaktischen Terroristen auf die Spur, der ein Attentat auf zwei Botschafter aus gegnerischen Galaxien plant, die sich derzeit in New York City aufhalten.
Bei der Besetzung war Jones nicht die erste Wahl für die Rolle des humorlosen Agent K, der als Mentor von Agent J agiert. Das Studio hätte lieber Clint Eastwood engagiert, doch im Nachhinein erwies sich die Entscheidung als goldrichtig. Der erste Teils des Films, der 1997 in die Kinos kam, spielte nicht nur fast 600 Millionen US-Dollar (550 Millionen Euro) ein, sondern war auch einer der am besten bewerteten Filme des Jahres - und ein weiterer Schritt für Smith auf der Karriereleiter in Hollywood.
Traum vom Leben in einer anderen Welt
Die britische Band Radiohead aus dem Städtchen Abingdon hatte sich bereits in der Rockszene einen Namen gemacht, als sie 1997 das Album "OK Computer" veröffentlichte. Doch diese Scheibe katapultierte sie in eine neue Stratosphäre. Ihr Kultsong "Subterranean Homesick Alien" handelt von einem Menschen, der davon träumt, von Außerirdischen entführt zu werden, um dem Elend auf der Erde zu entkommen.Radiohead-Sänger und Songschreiber Thom Yorke erklärte, das Lied sei eine Hommage an Bob Dylans "Subterranean Homesick Blues".
Botschaft an die Aliens: "Wir sind eure Freunde"
Obwohl der Song "Calling Occupants of Interplanetary Craft" ursprünglich 1976 von der kanadischen Band Klaatu veröffentlicht wurde, wurde die Version der Carpenters ein Jahr später bekannter - was nicht zuletzt an Karen Carpenters eindringlichem Gesang lag.
Der Song fordert dazu auf, die geballte Kraft des Geistes zu nutzen, um mit den "Bewohnern des interplanetaren Raums" in Kontakt zu treten und behauptet gleich in der ersten Zeile: "Du musst wissen, dass dein Geist die Fähigkeit hat, telepathische Botschaften in das große Unbekannte zu vermitteln."
Es gibt auch ein Happy End, am Ende schließt der Song damit, dass "wir eure Freunde sind".
Adaption aus dem Englischen: Nadine Wojcik und Suzanne Cords.